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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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schelten, mein teurer Bruder, denn sie sagte es nur im Scherz – wenn nur mehr Frauen so erzogen worden wären wie sie, müsste le Baron zu jeder Stunde seines Lebens bezaubert sein.
    Ich danke Euch tausend Mal, dass Ihr meine Nichte zu mir geschickt habt. Ich vertraue darauf, dass Ihr zufrieden seid ob des guten Nutzens, zu dem wir ihre Zeit in Paris verwendet haben. Empfehlt mich Eurer Marquise und versichert ihr, dass es ihrer Tochter gut geht, und dass sie oft die Messe besucht. Glaubt nur nicht, dass ich über Madelaines großen Erfolg in der Gesellschaft zulasse, dass sie ihre religiösen Pflichten vernachlässigt. In ihren Glaubensübungen ist sie gehorsam und ernsthaft, und ihr Beichtvater hat mir gesagt, dass ihre Seele keusch sei. Dieser gute Mann, Euer Vetter, ist für seine Frömmigkeit bekannt, und hat, so weit ich weiß. Eure Erlaubnis, sich um ihre geistlichen Bedürfnisse zu kümmern.
    Für den Augenblick entbiete ich Euch Lebewohl, mein lieber Bruder. Zweifellos werdet Ihr, noch ehe allzu viele Tage verstrichen sind, einen weiteren Brief erhalten. Möge Gott Euch und Eure Marquise erhalten und Euch Seelenfrieden geben. In aller schuldigen Achtung und in tiefer Zuneigung verbleibe ich

    Eure Schwester
Claudia de Montalia
Comtesse d'Argenlac
     
    P.S. Ich nahm mir die Freiheit, Madelaine eine schöne spanische Stute für ihre Ausritte zu erstehen. Es ist ein prachtvolles Tier, und Madelaine hat sich als ausgezeichnete equestrienne erwiesen. Und just während ich dies schreibe, ist sie mit einer Gruppe für den Nachmittag nach Bois-Vert ausgeritten.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

5
     
     
    Donatien de la Sept-Nuit hielt den Steigbügelriemen und half Madelaine galant dabei, ihre neue spanische Stute zu besteigen. Um sie kletterten die anderen Mitglieder der Reitgruppe wieder in die Sättel, um den Rückweg nach Paris anzutreten.
    Madelaine setzte sich im Sattel zurecht und richtete den flaschengrünen Rock so, dass er anmutig auf einer Seite ihrer Stute herunterhing. »Ich danke Euch«, sagte sie nach kurzem Schweigen, wobei sich kurz ein missmutiger Ausdruck in ihrem Blick zeigte.
    De la Sept-Nuit verneigte sich tief. »Es ist mir stets ein Vergnügen. Wenn so geringer Dienst Euren Dank verdient, würde ich gerne große Taten vollbringen, wäre die Belohnung doch entsprechend.«
    Sie antwortete nicht sogleich, da sie zu tun hatte, als ihre Stute unter zu engen Zügeln beiseite strebte. »Bitte, keine lächerlichen Komplimente mehr, Chevalier. Allmählich fühle ich mich wie eine Närrin.«
    Le Chevalier verneigte sich erneut und ging wieder zu seinem großen braunen Wallach. Einen Augenblick später hatte er sich in den Sattel geschwungen und ritt bei einigen seiner Freunde. Châteaurose rief ihn an, als er zu ihnen aufschloss. »Und wie ergeht es mit La Montalia?«
    »Mehr Dornen als Rosen«, gab de la Sept-Nuit zu, als der Braune tänzelte und spielerisch bockte.
    »Ich bin halb entschlossen, mich selbst an ihr zu versuchen«, sagte Châteaurose und sah Madelaine dabei zu, wie sie ihre Stute neben den schneeweißen Andalusier führte, den la Baronesse de Haute-Misou ritt.
    »Es ist nutzlos. Dieses Mal hat Saint Sebastien sich geirrt.« De la Sept-Nuit sprach den letzten Satz mit gesenkter Stimme und hob eine Augenbraue, als er zu den anderen jungen Männern in seiner Gruppe sah.
    Die Wälder um sie wiegten sich mit herbstlichem Gold und Rotbraun im Wind. Auf der Straße knisterte und raschelte das dahintreibende Laub und erhob sich unter kleinen Windböen wie Schmetterlinge. Es war ein schöner, goldener Tag, und das Sonnenlicht sprenkelte die Gruppe mit topasfarbenem Funkeln, als sie unter den Bäumen dahin ritten.
    »Die Angelegenheit war ermüdend«, sagte la Baronesse zu Madelaine, die ihr mit falscher Aufmerksamkeit lauschte. »Das Gewand war natürlich ruiniert, und es blieb nichts übrig, als es der Hausmagd zu geben.«
    »Gewiss eine schwierige Erwägung.« Madelaine machte ein ernstes Gesicht und hielt ihre Stute in strengem Trab.
    »Nun, was kann man tun? Wenn die Köche so viel Wein in ihre Soßen geben, müssen wir die Flecken eben hinnehmen. Gewisslich sind Mahlzeiten nichts ohne Soßen, aber es ist eine Schande, guten Satin zu verderben, nur weil Rindfleisch nach angemessenen Zutaten verlangt.«
    »Vielleicht mit einem besonderen Gewand für das Diner ...«, sagte Madelaine, bevor sie sich besann.
    »Ein Gewand zum Essen? Zum Essen?« La Baronesse quiekte geradezu

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