Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
Vom Netzwerk:
gehört habt, hat ihr Bruder sich wieder verehelicht, und seine Gattin hütet ihr ersten Wochenbett. Aus Ergebenheit für ihn hat Margaret die Sorge für die Kinder aus seiner ersten Ehe übernommen. Ihre Nichten und Neffen lieben sie sehr, und ich will sie nicht der angenehmen Pflicht ent- reißen, einen weiteren Ragnac in diese Welt zu holen. Wie Ihr wisst, leben sie und ich weit entfernt voneinander, und ich kann nicht erkennen, dass ich das Recht habe, sie zu dieser Stunde zu beanspruchen. Als ihr Gatte habe ich das Befehlsrecht, aber sie ist auch ihrem Bruder ergeben, und das ist ein Band, das ich ihr nicht zu zertrennen wünsche, denn sollte mir etwas zustoßen, muss sie sich für Heim und Schutz an ihn wenden.
    Eure Besorgnis um Lucienne Cressie versetzt mich in Schrecken. Gewiss kann ihr Gatte doch keine solchen Irrwege beschreiten, wie Ihr es andeutet. Ich begreife, dass, sollte er sich wahrhaftig jenem von Euch bezeichneten fleischlichen Laster hingeben, es für sie äußerst schwierig ist, sich seinen Wünschen in aller Artigkeit zu unterwerfen. Doch steht es weder ihr noch Euch zu, meine teure Schwester, das Recht eines Gatten zur Ausbildung seiner Frau in Zweifel zu ziehen. Wohl ist es wahr, dass sie viel zu ertragen haben mag, aber es ist ihre Pflicht als Ehefrau und sicherlich auch ihr Vorrecht, den Bedürfnissen ihres Gatten Rechnung zu tragen. Glaube und Gesetz bestärken diese Ansicht, und überall sehen wir ihre weise Einrichtung. Die Beispiele der Heiligen lehren uns, dass die Tugend des Gehorsams und die Segnungen der Ehe solcherart sind, dass eine jede Frau anerkennen muss: Die feste Herrschaft ihres Gatten ist der starke Schutz vor Müßiggang und Narretei. Falls Lucienne Cressie der Früchte der Vereinigung und der Freuden der Mutterschaft entbehrt, so hat sie gewiss einen besseren Weg zur Gnade gefunden, der frei ist von den Befleckungen des Leibes. Ihre Unruhe und ihre eingestandene weltliche Enttäuschung sollen Euch nicht dazu verleiten, Euch in ihr Leben einzumischen. Ratet ihr stattdessen, in Demut die Rolle anzunehmen, die der Himmel für sie bestimmt hat, und sich zur Freude ihres Gatten zu unterwerfen. Ihre Fügsamkeit und ihr sanftes Beispiel mögen ihn sehr wohl von seinen Gewohnheiten abbringen und zum akzeptablen Verhalten eines verheirateten Mannes zurückführen.
    ... Mir ist eingefallen, dass die angemessene Abendkleidung sich seit meiner Zeit bei Hofe verändert haben mag. Ich hoffe, dass Euer Comte oder jemand anderer mich darin unterweist, was ich zu tun habe und wie ich mich kleiden muss, auf dass ich nicht meiner Tochter oder Euch Schande bereite. Ich bezweifle, dass die Zeit noch reicht, mich mit einer vollständigen Garderobe zu versehen, doch sende ich mit diesem Schreiben ein Blatt mit den Maßen, die mir im letzten Sommer mein Schneider abgenommen hat, und dieses sollte einem Herrenschneider mit jenen notwendigen Informationen versorgen, um mir zumindest eine kleine Garderobe, und einen Mantel anzufertigen. Ich bin mehr als bereit, den Preis zu zahlen, den er für seinen raschen Dienst verlangt. Doch ersuche ich Euch, meine liebe Schwester, obgleich die gegenwärtige Mode nach grellen Farben verlangt, nicht Eurer Vorliebe für diese auf meine Kosten nachzugeben. Ich bin ein schwermütiger Mann, und ein Mantel aus rotbrauner Seide und braunen Sanitaufschlägen erscheint mir hinreichend vornehm. Nichts von Euren Lilien oder Pfirsichen, bitte, denn diese Farben widersprächen meiner Natur. Wenn rotbraune Seide nicht zu bekommen ist, überlasse ich die Angelegenheit Eurer Entscheidung. Ich bitte Euch: Irrt Euch zum Nüchternen hin. Ich glaube, ich habe passende Hemden in cremefarbener Seide und passende Spitzen. Ich danke Euch im Vorwege für die Hilfe, die Ihr mir angedeihen lasst. Der Gedanke an die Fete erfüllt Eure Tage, aber ich vertraue darauf, dass Ihr oder Euer Comte meine Maße an den Gewandschneider übergebt.
    Bis ich Euch selbst begrüße, danke ich Euch erneut aus ganzem Herzen für Eure innige Gastlichkeit an meiner Tochter und die Umsicht, die Ihr ihr erwiesen habt, sowie für Eure Zuneigung, die mir mit Eurer Einladung zuteil wird. Ich freue mich darauf, Euch beide wieder zu sehen und die strahlende Pracht von Paris zu genießen. In allen Dingen habe ich die Ehre zu sein
     
   Euer ergebener Bruder
    Robert Marcel Yves Etienne Pascal
   Marquis de

Weitere Kostenlose Bücher