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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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ließen nur einige schlingernde Schritte zu.
    »Ich brauche dich, damit du für mich Wache hältst«, sagte Saint-Germain. Diesmal bot er dem Kutscher keine Hilfe an. »Ich werde es ermöglichen, dass du deine Beobachtungen gefahrlos durchführen kannst. Man wird dich dabei sehen, das kann nicht vermieden werden.«
    »Mit meinen Beinen – «, begann Hercule und wurde sogleich unterbrochen.
    »Deine Beine werden nichts ausmachen. In jedem Fall werden sie sich unter dem Tisch befinden. Niemand wird sie bemerken, ich gebe dir mein Wort.« Selbst im düsteren Stall schienen seine dunklen Augen wie feurige Kohlen zu glühen.
    Hercule lehnte sich an den Stützbalken zwischen den offenen Buchten. »Ich bin ein Kutscher. Man kann mich nicht verbessern«, sagte er warnend.
    »Aber man kann dich verkleiden.« Saint-Germain musterte Hercule und wartete darauf, dass er preisgab, was ihn beunruhigte.
    »Und wenn man mich entdeckt?« Er verabscheute die Angst in seiner eigenen Stimme.
    Saint-Germain schüttelte leicht den Kopf. »Man wird dich nicht entdecken. Wenn man dich erkennt, ist das nicht wichtig.«
    »Comte ...«, setzte Hercule an und hielt wieder inne.
    »Was ist es?«, fragte Saint-Germain. »Sag es mir jetzt, Hercule. Ich kann es nicht riskieren, dass unbeantwortete Fragen uns später zu Hindernissen werden.«
    »Comte ...« Das Sprechen fiel ihm erstaunlich schwer, als wäre seine Furcht ein Kiesel, der ihm in der Kehle steckte. »Was ist, wenn Saint Sebastien Anspruch auf mich erhebt? Ich bin sein Kutscher gewesen, und er könnte meine ... meine Rückkehr verlangen.«
    Saint-Germain lächelte kalt. »Soll er es nur versuchen. Es wird ihm nicht gelingen. Frage Roger, wenn du an mir zweifelst.«
    »Euer Diener wird das sagen, was Ihr ihn zu sagen wünscht«, sagte Hercule, der die in ihm aufsteigende Panik nicht verbergen konnte.
    »Wenn du das glaubst, dann kennst du Roger nicht. Er wird dir die Wahrheit sagen.« Saint-Germain trat etwas näher an Hercule heran. »Du willst Rache für das, was Saint Sebastien dir angetan hat!«
    Hercules Hände schlossen sich besser um die Schäfte seiner Krücken. »Die Heiligen seien meine Zeugen, dass es so ist.«
    »Dennoch zauderst du«, sagte Saint-Germain freundlich. »Warum?«
    »Ich ...« Hercule konnte Saint-Germains eindringlichem Blick nicht standhalten. »Ich fürchte mich. Wenn ich versage, fürchte ich mich vor dem, was Saint Sebastien mir antun wird. Und Euch.«
    »Er wird keinem von uns beiden etwas antun«, sagte Saint-Germain mit ruhiger Gewissheit, die an einem Mann in schwarzem Samt und Satin und diamantenbesetzten Schuhschnallen fehl am Platz wirkte. »Er mag es versuchen, aber er wird weder dir noch mir etwas zu Leide tun können.«
    »Ihr klingt überzeugt«, sagte Hercule zweifelnd.
    »Ich bin überzeugt«, sagte Saint-Germain und hoffte, dass es auch so sei. Er deutete auf das rötliche Sonnenuntergangslicht in den staubigen Fenstern. »Komm. Dein Abendessen wartet.«
    Hercule war zwar hungrig, blieb jedoch zurück. »Was soll ich tun?«
    »Im Augenblick sollst du dein Abendessen zu dir nehmen«, sagte Saint-Germain mit einem angedeuteten Lächeln.
    »Wegen Saint Sebastien.« Er blieb stehen und konnte endlich Saint-Germains ruhigem Blick begegnen. »Sagt mir, was ich tun soll, und wann.«
    Saint-Germain nickte einmal, und das gedämpfte Licht funkelte auf dem Rubin in seinen Halsrüschen. »Du wirst jemanden recht unvermittelt bei Nacht aus Paris fahren müssen. So viel steht fest. Vielleicht wird es noch andere Aufgaben geben.«
    »Das geht gegen Saint Sebastien.« Hercule spürte seine Entschlossenheit zurückkehren.
    »Ja«, sagte Saint-Germain.
    »Ich werde es tun«, stieß Hercule hervor.
    »Und du willigst ein, für mich Wache zu stehen?«, fragte Saint-Germain.
    »Auch das«, sagte Hercule, der sich nun le Comte stapfend näherte und seinen Leib zwischen den Krücken schwang. »So lange in meinem Rumpf und meinen Armen noch Kraft verbleibt, werde ich  es tun.«
    »Zum Beobachten brauchst du nur deine Augen«, gemahnte Saint-Germain ihn. »Und deinen Verstand.«
    Zwei Schritte vor Saint-Germain hielt Hercule inne. »Was sonst? Was muss ich sonst noch tun?«
    Saint-Germain schüttelte langsam den Kopf. »Ich wünschte, ich könnte das beantworten. Ich wünschte, ich wüsste es.« Er sah an Hercule vorbei, und sein Blick richtete sich auf das verlöschende Licht in den Fenstern. »Es wird eine Zeit kommen, da ich deine Hilfe gegen Saint Sebastien und

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