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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Euch zu versichern, dass der Mann, der in den Augen Eurer Familie Gefallen findet, am besten in der Lage sein wird, Euch in jenen Dingen zu unterweisen, die ihm am meisten zusagen.
    So weit ich weiß, werdet Ihr bald zurückkehren und die letzten Vorbereitungen für Eure Fete treffen. Man sagt, dass Euch zu dieser Gelegenheit eine Oper des Comte de Saint-Germain vorgetragen wird. Eine große Ehre, meine Tochter, und eine, die Euch gewisslich wohl bewusst ist. Dass es einem Mann von seiner Erfahrung gefällt, Euch ein solches Geschenk zu machen, stellt Euch fürwahr tief in seine Schuld. Ich weiß, dass Ihr diese mit der Demut und Anmut hinnehmen werdet, die Euch so sehr auszeichnen.
    Ich trage Euch Grüße an Eure Tante und ihren Gatten auf und versichere ihnen, dass sie, wie auch Ihr, meine Tochter, stets in meine Gebete eingeschlossen sind.
    Mit der Liebe, die Christus uns füreinander gebot, und mit dem Segen meiner Hand und der Hand Eures Vaters bin ich stets
     
Euer ehrerbietiger Vetter,
     L'Abbé A. R. Ponteneuf, S. J.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

7
     
     
    Ambrosias Maria Domingo y Roxas hielt die Geräte in die Höhe, damit Hercule sie im Dämmerlicht des Kellers besser sehen konnte. »Hier. Dies ist ganz nach Prinz Ragoczys Entwurf gemacht: Hörn und Holz an den Stützen, und ein Gelenk aus Stahl und geformter Bronze. Die Gurte sind aus Leder und werden so festgeschnallt.« Er zeigte es, indem er eine Stütze an seinem Arm befestigte.
    Jener Teil des Hotel Transylvania, in dem die Zauberer ihr alchemistisches Laboratorium eingerichtet hatten, lag an der tiefsten Stelle der Keller, fast genau unter dem Nordflügel mit seinen Spielsalons. Ein unmittelbar darüber liegender Lagerraum blockierte jedes Geräusch und jedweden Geruch und verhinderte, dass die Tätigkeiten der Gilde die elegante Gästeschar störte.
    Hercule sah sich unbehaglich um. Er mochte diese fremden Männer und die strenge Frau in mittleren Jahren, die mit ihnen arbeitete, nicht. Und das seltsame Gerät, das Domingo y Roxas ihm zeigte, sah mehr wie ein Folterinstrument als alles andere aus. »Was ist das?«
    Beverly Sattin antwortete vom Athanor aus. »Das sind Stützen. Sie sind für Eure Beine.« Er deutete auf Hercules Krücken. »Seine Hoheit gab uns den Entwurf, weil er wollte, dass Ihr wieder gehen könnt.«
    Unbeholfen bewegte Hercule sich voran und hasste sich, weil er ein Krüppel war. Plötzlich erkannte er, dass er fast weinte. Er führte eine Hand an die Augen und verlor beinahe das Gleichgewicht.
    Die strenge Miene der Frau wurde etwas weicher. »Ihr hasst Eure Schwäche, nicht wahr?«, fragte Iphigenie Lairrez mit tiefer, melodischer Stimme.
    Für einen Moment übermannte ihn seine Verbitterung, und er schwieg. Schließlich bemerkte er die Blicke der Zauberer und murmelte: »Ja.«
    »Eh bien, warum versucht Ihr nicht diese Stützen? Der Prinz hat gesagt, es sei sein Wunsch, dass Ihr wieder gehen könnt, und er hat uns versichert, dass die hier am geeignetsten sind.«
    Hercule kannte diesen Prinzen nicht, von dem sie so ehrfürchtig sprachen, aber er wusste, dass sein Herr, le Comte de Saint-Germain, viel von diesen fremden Leuten hielt, die in diesem Keller arbeiteten. Er zögerte, dann sagte er: »Aber ich kann nicht gehen. Man hat nach einem Wundarzt geschickt. Er ist zweimal gekommen. Er hat gesagt, dass es unmöglich ist. Seht Ihr?« Er hielt sich fest und schwang ein Bein. »Es beugt sich. Das ist schon etwas. Aber wenn ich mein Gewicht darauf verlagere, dann falle ich.« In einem plötzlichen Ausbruch von Selbstekel, der ihn ebenso erschreckte wie die Zauberer, schleuderte Hercule eine Krücke durch den Raum und stützte sich schwer auf den großen Eichentisch neben ihm.
    Mme. Lairrez stemmte die Hände in die Hüften. »Das war dumm. Wenn Ihr hilflos seid, solltet Ihr alles anwenden, was Euch angeboten wird. Einschließlich dieser Stützen.« Sie hob die Krücke auf, gab sie ihm jedoch nicht zurück.
    Sattin wandte sich wieder dem Athanor zu und brummte auf Englisch ein paar Worte über Undankbare.
    »Nun gut«, sagte Hercule trotzig, als er sich im düsteren Keller umsah. Selbst mit vier Kerzenarmleuchtern wirkte der Raum stickig und finster, was durch den Gestank von dem sonderbaren Ofen, den sie Athanor nannten, noch verstärkt wurde.
    Die Frau trat näher. Ihr mitfühlender Blick stand im Gegensatz zu ihrem strengen Gesicht. »Ich habe Eure Krücke hier, wenn Ihr sie haben wollt. Wenn nicht,

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