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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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Sattel und führte den Berber über den Pfad, damit das Pferd sich abkühlen konnte. Sie schienen an diesem Nachmittag ganz allein zu sein.
    »Soll ich auch absteigen?«, fragte Madelaine nach einiger Zeit.
    »Nur wenn du willst«, erwiderte Saint-Germain und sah zu ihr auf.
    »Ich möchte bei dir sein.«
    Ein seltsames Lächeln zeigte sich in seinen Augen. »Du bist bei mir, meine Liebe, mehr als du weißt.« Er löste sich aus seiner Abwesenheit. »Ich helfe dir später in den Sattel, wenn es nötig ist.«
    »Was meintest du damit?« Sie hatte sich im Sattel vorgebeugt, um ihn besser zu hören, und war ein wenig erschrocken, dass er sich nun so unnahbar zeigte.
    Er wandte sich zu ihr. »Dass du bei mir bist? Ich habe dein Blut geschmeckt. Du hattest Recht, als du es mit der Kommunion verglichst. Wenn dabei Liebe besteht, ist es das auch.«
    Sie spürte, wie die Fragen sie zu überwältigen drohten, und stellte wie unter Zwang die erste, die ihr in den Sinn kam. »Saint-Germain, bist du ein Katholik?«
    »Gelegentlich.«
    Madelaine verzog das Gesicht. »Gelegentlich?«, wiederholte sie verdutzt. Sie setzte sich in ihrem Damensattel zurecht.
    »Nun, ich bin nicht getauft im herkömmlichen Sinne, allerdings habe ich in der Vergangenheit die Kirche unterstützt und ihr Stiftungen überreicht, wenn es geraten schien. Natürlich nehme ich nicht an der Kommunion teil«, fuhr er mit verändertem Ton fort, während ein leichtes Lächeln um seinen Mund spielte, »oder jedenfalls nicht auf die übliche Weise.«
    Spielerisch schlug sie mit dem Ende des Zügels nach ihm. »Das meinte ich nicht.« Ihr Entzücken schwand und wich einem stillen, verschlossenen Ausdruck. »In der Kirche, Saint-Germain ...«
    Er hob die Schultern. »Es ist nicht das, was du denkst, Madelaine. Verwechsele nicht mein Wesen mit dem von Saint Sebastiens Zirkel.« Er blickte mit ausdrucksloser Miene über den leise murmelnden Fluss. »Es ist die Schuld eurer Prälaten, welche die ketzerische und blasphemische Verehrung eures christlichen Teufels mit dem Tun von uns verwechseln, die wir jenseits des Todes stehen. Das meiste, was man von uns behauptet, ist abergläubischer Unsinn. Ich leugne nicht das Wundersame am Leben Jesu. Nach allem, was ich gelesen habe, ist auch er von den Toten auferstanden.«
    Madelaine versuchte eine schockierte Miene aufzusetzen, und es misslang ihr. »Saint-Germain!«
    »Man glaubt allgemein, dass ein zur Wintersonnenwende geborenes Kind zu einem Vampir wird.« Er sah, wie sie bei dem Wort zusammenzuckte, fuhr jedoch fort: »Wenn das so ist, rückt es die Wiederauferstehung gewiss in ein neues Licht. Und man trinkt doch Blut zu seinem Gedächtnis, oder?« Die Worte waren heiter, der Tonfall war es nicht. »Oh. ich weiß, jene meiner Art sollen das Kreuz fürchten und sich bei der Erwähnung des Namens Gottes krümmen, wenn man den Volksmärchen glaubt. Aber so, wie viele von uns in geweihter Erde liegen, so liegen wir auch unter Kreuzen und in Kirchen, vor Altären. Dennoch wandeln wir auf Erden. Es sind nicht die heiligen Zeichen, die uns aufhalten, Madelaine. Ich kann ein Kruzifix in der Hand halten, ohne dadurch Qualen zu erleiden. Bei denen, die den Teufel verehren, die Macht zum Bösen und zur Zerstörung, würdest du etwas anderes feststellen. Nicht ich, sondern sie sind es, die das Kreuz nicht ertragen können. Nicht ich, sondern sie sind es, welche die Symbole der Macht als Gott nicht anrühren können.«
    Madelaine hatte ihre Stute zur Brücke wandern lassen, und als das Tier die Hufe auf die alten Pflastersteine setzte, hielt Madelaine sie zurück. »Ich vergaß das Wasser«, sagte sie, als sie sich zu Saint-Germain umwandte.
    Er hatte die Brücke ebenfalls betreten. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin geschützt.« Er blickte zu ihr auf, und das nachlassende Licht erzeugte tiefbraunes Funkeln in seinem wohlfrisierten dunklen Haar, denn er hatte den Dreispitz abgenommen und trug ihn nun unter dem Arm. »Ja, dieser Glaube ist durchaus zutreffend. Im Allgemeinen kann ich fließendes Wasser nicht überschreiten. Aber du siehst«, fuhr er fort, blieb stehen, hob ein Bein an und berührte seine Stiefelferse, »vor langer, langer Zeit lernte ich meine Sohlen und Fersen mit meiner Heimaterde auszufüllen. So lange ich beschuht bin, brauche ich weder Sonnenlicht noch fließendes Wasser zu fürchten.«
    Sie lachte laut auf. »Und ich dachte, dass deine Schuhe dicker seien, weil du eitel bist! Ich war sicher, dass

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