Hotel Transylvania
Neigung, seinen eigenen Ruin zu beschleunigen, wird es eine Weile brauchen, bis er wieder verzweifelt. Er war nützlich für uns, als er dem Ruin ins Gesicht sah, doch nun ist er eine Gefahr. Er könnte auf der Hut vor uns sein, was bedeutet, dass wir vorsichtig vorgehen müssen. Sollte Chenu-Tourelle dem Zirkel beitreten, so muss er unsere Stellung zu d'Argenlac berichtigen. Wir riskieren die Entdeckung, wenn einer der Unsrigen zu sehr in d'Argenlacs Angelegenheiten verstrickt ist. Er muss in die Gefahr gezwungen werden, bevor seine Gattin sich wieder seiner versichert. Man muss ihn glauben machen, dass seine Frau an seiner Zerstörung und vollkommenen Unterwerfung arbeitet. Nur auf diese Weise können wir auf seine Hilfe hoffen, um uns Madelaine zu holen.
Seid also daran erinnert, dass ich mich auf Euch verlasse, mir Madelaine de Montalia nicht später als bis zum zehnten Tag dieses Monats zuzuführen. Sie ist mein, mir versprochen, bevor sie geboren war, und nichts wird mich in diesem Anspruch beirren. Ich werde vierzig Tage benötigen, um sie für die Opferung vorzubereiten, so dass ihr Wille dem Unsrigen willfährig wird. Diese Zeit muss ich mit ihr haben, oder ihr Tod ist vergeudet. Ich werde keine weitere Einmischung dulden. Sie muss an unseren Altar treten, um ihre Jungfräulichkeit und ihr Leben an unsere Macht hinzugeben. Jeder der Unsrigen muss sie nach unserer Art nehmen, so dass ihr Blut uns erlösen kann. Einfache Erniedrigung ist mir widerwärtig. Sie muss vernichtet werden, vollkommen ausgelöscht in Körper und Seele.
Ihr, und Jueneport und Châteaurose, seid beauftragt, mir diese Frau binnen zehn Tagen zuzuführen. Ich werde keine Entschuldigungen akzeptieren, solltet Ihr versagen. Kein Grund ist dafür ausreichend. Es wird keinen Ort in Frankreich geben, der weit genug entfernt ist, um Euch vor mir zu verstecken, und kein Pferd ist schnell genug, Euch aus der Reichweite meiner Rache zu tragen.
Da ist eine weitere Aufgabe für den Zirkel, die bald erledigt sein muss. Ich habe einigen wenigen aus dem Zirkel befohlen, diesen mysteriösen Prinz Ragoczy auszuforschen, da Le Grâce sagt, er sei noch in Paris. Er mag schwer zu finden sein, denn es ist offensichtlich, dass er ein Mann von großer Macht ist und zögern mag, sein Wissen mit uns zu teilen. Haben wir ihn in unseren Händen zu der Zeit, da wir das Ritual zur Wintersonnenwende vollführen, so werden wir im Besitz noch größerer Macht sein. Es wird möglich sein, ihm das Geheimnis der Juwelen zu entreißen, sowie auch andere Geheimnisse, die er wohl besitzen mag – vielleicht sogar das Geheimnis des Steins der Weisen, so er es kennt. Sein Tod, richtig ausgeführt, um seine Macht an uns zu verströmen, ist äußerst wünschenswert. Ragoczy und la Montalia gemeinsam zu opfern, die eine im Fleische und den anderen im Geiste, wird für jeden von uns von großem Nutzen sein.
Seid also gewarnt, Donatien. Ihr habt vom Zirkel vieles zu erwarten: Reichtum, Macht, die bereitwillige Erfüllung Eures Verlangens. Aber Ihr habt noch mehr zu verlieren. Und der Verlust Eures Lebens ist das geringste Risiko. Seid ermahnt, Euch dessen stets bewusst zu sein, damit Ihr aus diesem Grunde Euch Eurer Aufgaben erfolgreich entledigt.
Hierin und in Allem habe ich die Ehre zu sein,
Euer stets ergebener Diener,
Baron Clotaire de Saint Sebastien
1
Le Comte und la Comtesse d'Argenlac ritten Seite an Seite auf dem Reitweg. Gervaise plauderte munter und berichtete seiner Frau zum fünften Male, wie er am Vortage so viel Geld gewonnen hatte. »Und bei dem Duell«, fügte er mit frischer Begeisterung hinzu, »setzte ich zehntausend Louis auf Saint-Germains Sieg, bei einer Quote von drei zu eins. Noch heute Morgen schickte ich eine Anweisung an Jueneport, die mich meiner drückendsten Schulden an ihn entband. Und ich habe immer noch zwanzigtausend übrig, und die werden sich in der nächsten Woche ganz sicher noch verdoppeln.«
La Comtesse schien ihm nicht zuzuhören. In ihrem hellblauen Reitkleid mit der Militärkokarde an ihrem Hut wirkte sie sehr jung und verwundbar. »Gebt Euch mit diesen Gewinnen zufrieden, Gervaise«, sagte sie flehend. »Wir können Paris verlassen und auf Eurem Anwesen bei Anjou leben, wenn Ihr wollt. Ihr habt stets gesagt, dass Ihr dort am Glücklichsten seid.«
»Aber Ihr liebt Paris, Claudia«, warf er mit einem Hauch von Bosheit ein.
»Natürlich«, stimmte sie ihm zu. »Aber Zweifel und Sorgen liebe ich
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