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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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nun hatte alles ein ganz anderes Gesicht bekommen. Dies war ein Fremder mit den Allüren eines betrunkenen Rowdys. »Ich gehe nach Hause«, erwiderte sie.
    »Ach was …« Er stolzierte großspurig auf sie zu. »Sei kein Spielverderber und trink noch was.«
    »Nein, danke.«
    Als hätte er nicht gehört, bohrte er weiter. »Du bist doch kein Spielverderber, Kleines, oder?«
    »Es bleibt natürlich unter uns«, sagte Stanley Dixon. Er hatte eine dumpfe nasale Stimme mit einem tückischen Unterton. »Ein paar von uns haben schon ihren Spaß gehabt. Und das hat uns Appetit gemacht.« Die zwei anderen, deren Namen sie nicht kannte, grinsten.
    »Euer Spaß interessiert mich nicht«, antwortete sie scharf, war sich aber bewußt, daß dicht unter der Oberfläche die Angst lauerte. Sie ging auf die Tür zu, aber Dixon schüttelte den Kopf. »Bitte, bitte, laßt mich gehen.«
    »Hör zu, Marsha«, kollerte Lyle, »wir wissen, daß du scharf drauf bist.« Er kicherte dreckig. »Alle Mädchen sind scharf drauf. Wenn sie nein sagen, meinen sie’s gar nicht so. In Wirklichkeit wollen sie sagen: ›Kommt und holt’s euch.‹« Er wandte sich an die anderen. »Stimmt’s Kumpel?«
    Der dritte Junge sang leise vor sich hin: »That’s the way it is. You gotta get in there and get it.«
    Alle vier kamen auf sie zu.
    Sie wirbelte herum. »Ich warne euch: wenn ihr mich anfaßt, schrei’ ich.«
    »Das wär’ ein Jammer«, murmelte Stanley Dixon. »Du könntest den ganzen Spaß verpassen.« Plötzlich, ohne daß er sich zu bewegen schien, war er hinter ihr, preßte ihr eine große verschwitzte Hand auf den Mund und drückte ihr mit der anderen die Arme gegen den Körper. Sein Kopf lag dicht an ihrem, sein Atem roch Übelkeit erregend nach Whisky.
    Sie wehrte sich heftig und versuchte ihn in die Hand zu beißen, aber ohne Erfolg.
    »Sei vernünftig, Marsha«, sagte Dyle und verzog sein Gesicht zu einem süßlichen Grinsen. »Du kriegst’s auf jeden Fall verpaßt, also solltest du ebensogut deinen Spaß dran haben wie wir. Wenn Stan dich losläßt, versprichst du dann, keinen Lärm zu schlagen?«
    Sie schüttelte wild den Kopf.
    Einer von den Jungen packte ihren Arm. »Los, komm schon, Marsha. Lyle sagte, du bist kein Spielverderber. Warum beweist du’s uns dann nicht?«
    Nun kämpfte sie verzweifelt, aber es war vergebens. Lyle ergriff ihren anderen Arm, und mit vereinter Kraft zerrten sie das Mädchen auf das Schlafzimmer zu.
    »Verdammt!« knurrte Dixon. »Einer von euch muß sie an den Beinen nehmen.« Der vierte Junge griff nach ihren Füßen und hob sie hoch. Sie versuchte nach ihm zu treten, erreichte damit aber nur, daß ihre Pumps zu Boden plumpsten. Mit einem Gefühl von Unwirklichkeit spürte Marsha, wie sie durch die Tür geschleppt wurde.
    »Ich frag’ dich zum letzten Male«, sagte Lyle drohend. Die Tünche guter Laune war inzwischen abgeblättert. »Machst du freiwillig mit oder nicht?«
    Marshas einzige Antwort bestand in einem wütenden Aufbäumen.
    »Zieht sie aus«, sagte jemand, und eine andere Stimme – die des Jungen, der sie an den Beinen hielt – murmelte unschlüssig: »Sollten wir’s nicht lieber sein lassen?«
    »Keine Bange.« Das war Lyle Dumaire. »Uns passiert schon nichts. Ihr alter Herr hurt in Rom herum.«
    In dem Raum standen Doppelbetten. Trotz heftiger Gegenwehr wurde Marsha auf das zunächststehende Bett gedrückt. Einen Moment später lag sie quer darauf, und unerbittliche Hände bogen ihren Kopf brutal zurück, bis sie nur noch die Zimmerdecke sehen konnte, deren einstmals weißer Anstrich grau geworden und in der Mitte, über der Lampe, mit einem Stuckornament verziert war. Im Lampenschirm hatte sich Staub angesammelt, und daneben befand sich ein gelber Wasserfleck.
    Mit einem Male ging die Deckenbeleuchtung aus, aber der Raum wurde noch immer schwach erhellt vom Schein einer anderen Lampe, die man angelassen hatte. Dixon hatte seinen Griff geändert. Er hockte auf der Bettkante, neben ihrem Kopf, aber die eiserne Klammer um ihren Körper und über ihrem Mund hielt so fest wie zuvor. Sie spürte andere Hände auf ihrem Leib, und Hysterie erfaßte sie. Sie krümmte sich und versuchte zu treten, konnte aber die Beine nicht bewegen. Sie versuchte sich auf den Bauch zu rollen und hörte, wie ihr Balenciagakleid zerriß.
    »Ich bin der erste«, sagte Stanley Dixon. Er atmete schwer. »Einer von euch muß rüberkommen und mich hier ablösen.«
    Schritte kamen leise auf dem Läufer um das Bett

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