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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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gleich?«
    »Natürlich.« Er hob den Telefonhörer ab und verlangte den Blumenladen im Hotel. »Hier ist Mr. O’Keefe. Ich glaube, Sie haben einen Obstkorb in meine Suite geliefert.«
    Eine weibliche Stimme antwortete ängstlich: »Ja, Sir. Stimmt etwas damit nicht?«
    »Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Ich möchte nur, daß genauso ein Obstkorb nach Akron, Ohio, geliefert wird. Setzen Sie ihn auf meine Rechnung. Einen Moment …« Er reichte Dodo den Hörer. »Gib ihnen die Adresse und eine Nachricht für deine Mutter.«
    Als sie fertig war, schlang sie impulsiv die Arme um seinen Hals. »Herrje, Curtie, du bist ein Schatz!«
    Er sonnte sich in ihrer Freude, die völlig echt war. Es war seltsam, dachte er, daß Dodo, die wie alle ihre Vorgängerinnen gegen kostspielige Geschenke nichts einzuwenden hatte, sich allem Anschein nach über Kleinigkeiten – wie beispielsweise den Obstkorb für ihre Mutter – am meisten freute.
    Kaum hatte er die Berichte in der Mappe durchgelesen, als es, pünktlich nach fünfzehn Minuten, an der Tür klopfte. Dodo, die öffnete, führte zwei Männer herein, die beide Aktentaschen trugen – Odgen Bailey und Sean Hall, seinen Kollegen. Hall war die jüngere Ausgabe seines Vorgesetzten und würde in zehn Jahren oder so die gleiche fahle konzentrierte Miene haben, die zweifellos vom unausgesetzten Brüten über Bilanzen und Gutachten herrührte.
    Der Hotelier begrüßte beide Männer herzlich. Odgen Bailey – alias Richard Fountain – war eine wichtige Schlüsselfigur in der O’Keefe-Organisation. Er war nicht nur ein hervorragender Wirtschaftsprüfer, sondern besaß dazu die ungewöhnliche Fähigkeit, sich in jedes beliebige Hotel einzuschmuggeln und nach ein- oder zweiwöchigen diskreten Beobachtungen, von denen die Hotelleitung im allgemeinen nichts ahnte, eine Expertise vorzulegen, die den hoteleigenen Berechnungen unheimlich nahekam. Hall, den Bailey entdeckt und angelernt hatte, war ein vielversprechender Schüler und trat bereits jetzt in die Fußstapfen seines Lehrmeisters.
    Wie O’Keefe im voraus gewußt hatte, lehnten beide Männer den Drink, den er ihnen anbot, höflich ab. Sie setzten sich auf ein Sofa ihm gegenüber und unterließen es, ihre Aktenmappen zu öffnen, als wüßten sie, daß zunächst bestimmte andere Zeremonien verrichtet werden mußten. Dodo hatte sich wieder auf den Obstkorb gestürzt und schälte eine Banane.
    »Es freut mich, daß Sie kommen konnten, Gentlemen«, sagte Curtis O’Keefe, als wäre die Zusammenkunft nicht schon seit Wochen geplant gewesen. »Bevor wir uns jedoch den Geschäften zuwenden, wollen wir Gott, den Allmächtigen, um seinen Beistand bitten.«
    Mit einer Gelenkigkeit, die lange Übung verriet, kniete der Hotelier nieder und faltete inbrünstig die Hände vor der Brust. Odgen Bailey folgte seinem Beispiel mit einer Miene, die an Resignation grenzte und anzeigte, daß er mit dieser Gepflogenheit durchaus vertraut war, und nach kurzem Zögern fiel auch Hall in die Knie. O’Keefe sah zu Dodo hinüber, die stillvergnügt ihre Banane aß. »Meine Liebe«, sagte er ruhig, »wir wollen Gott für unser Vorhaben um seinen Segen bitten.«
    Dodo legte die Banane weg. »Okay«, sagte sie bereitwillig und glitt vom Sessel, »ich bin ganz Ohr, Curtie.«
    Noch vor einigen Monaten hatten die häufigen Gebetsübungen ihres Wohltäters, die dazu noch in den unwahrscheinlichsten Momenten stattfanden, Dodo gelegentlich aus der Fassung gebracht, obwohl sie selbst nicht hätte sagen können, warum. Aber schließlich hatte sie sich, wie es ihre Art war, so weit daran gewöhnt, daß sie sie nicht mehr aufregten. »Weißt du«, hatte sie einer Freundin anvertraut, »Curtie ist wirklich ein Schatz, und ich finde, wenn ich mich für ihn auf den Rücken lege, kann ich ebensogut auch für ihn in die Knie gehen.«
    »Allmächtiger Gott«, intonierte Curtis O’Keefe mit geschlossenen Augen und feierlichem, rosig überhauchtem Löwenantlitz, »verleih uns, falls es Dein Wille ist, bei dem, was wir vorhaben, Erfolg. Beim Kauf dieses Hotels, das den Namen Deines Heiligen Gregor trägt, erflehen wir Deinen Segen und Deine Hilfe. Gestatte uns, es jenen Hotels hinzuzufügen, die wir bereits – durch unsere Gesellschaft – für Deine Sache gewonnen haben und die in Deinem Namen verwaltet werden von Deinem ergebenen Knecht, der zu Dir spricht.« Auch wenn er es mit Gott zu tun hatte, blieb Curtis O’Keefe seiner Gewohnheit treu, keine langen Umschweife

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