Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Klauen dieses Monsters zu befreien. Ihre tauben Finger wollten ihr jedoch einfach nicht gehorchen.
Da stand urplötzlich Sam neben ihr, ganz so, als wäre er direkt vom Himmel gefallen.
»Er hat sie in den Wald geschleppt. Wir müssen sie retten!«
Sam nahm ihr rasch den Schlüsselbund ab und befreite sie schnell und behutsam von den Ketten.
»Lauf zu der Lichtung dort drüben und verstecke dich im Hubschrauber, bis wir nachkommen.«
Dann sprintete er, ohne eine Antwort abzuwarten, sofort in Richtung Waldrand los, wobei er den Spuren folgte, die April und ihr Entführer hinterlassen hatten.
Dianna hob zitternd das Bein vom Motorrad und hielt sich, so gut es ging, an der Lenkstange fest. Sie vertraute Sam und wusste, dass er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um ihre Schwester zu befreien. Schließlich hatte sie sich gerade eben auch gewünscht, April würde sich in Sicherheit bringen. Aber wie konnte sie im Helikopter sitzen und abwarten, während er diesem Wahnsinnigen nachjagte?
Es ging hier schließlich um die beiden Menschen auf der Welt, die ihr am meisten bedeuteten.
Bei jedem Schritt, den sie mit immer noch halb tauben Gliedern tat, betete sie, April möge noch am Leben sein. Hinter dem letzten Wohnwagen am Waldrand tauchte sie mit pochendem Herzen in die engen Baumreihen ein. Doch bei dem Anblick, der sich ihr dort bot, hörte sogar ihr von Panik und Erschöpfung zu Hochleistung angesporntes Herz für einen Moment zu schlagen auf.
April lag am Boden, und der Mann hatte ihr einen seiner Stiefel fest auf den Kopf gesetzt.
Mit der Waffe jedoch zielte er direkt auf Sam.
Sam blickte direkt in die Mündung der Pistole – ihm blieben nur Sekunden, um zu reagieren. Doch da hörte er ein ihm bekanntes Knistern.
Eine Leuchtfackel.
Er hätte fuchsteufelswild sein sollen, weil Dianna nicht auf ihn gehört und im Hubschrauber gewartet hatte, doch er war einfach nur beeindruckt von ihrer Geistesgegenwart. Sie war schon immer der klügste Mensch gewesen, den er je gekannt hatte.
Die entzündete Fackel flog an Sams Schulter vorbei und landete direkt auf der Brust des Mannes, der April in seiner Gewalt hatte. Als sein Hemd in Flammen aufging, stolperte er schreiend nach hinten.
Sam und Dianna stürzten im selben Moment auf April zu, doch Dianna war schneller. Sie sank auf den Waldboden, zog ihre Schwester sanft zu sich hoch und wiegte sie in ihren Armen.
Sam richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der ihm beinahe alles geraubt hätte, was ihm etwas bedeutete – und blickte direkt in den Lauf der Pistole. Genau in dem Moment, als der Schuss sich löste, warf sich Sam mit einem brüllenden Schrei auf seinen Gegner.
Dabei spürte er ein stechendes Ziehen im Oberschenkel, ignorierte es aber genauso wie die anderen brutalen Schmerzen der letzten Stunde. Diese neue Wunde fiel ihm kaum noch auf.
Nachdem er den Mann zu Boden geworfen hatte, rollten sie ineinander verkeilt den immer abschüssiger und gefährlicher werdenden Hang hinunter. Ein kurzer Blick in Richtung Wald, und Sam erkannte, dass sie mit steigender Geschwindigkeit auf einen Abgrund zusteuerten.
In letzter Sekunde löste er sich von dem Fremden, streckte den heilen Arm nach einem der wenigen umstehenden Baumstümpfe aus und hielt sich mit aller Kraft daran fest.
Sams Schulter entglitt dem Griff des Mannes, dessen Augen sich in dem Wissen weiteten, dass er gleich sterben würde. Er stürzte hinab, immer tiefer und tiefer, und seine Hilfeschreie hallten durch den Wald.
Und dann wurden die Schreie von einem Schuss unterbrochen, der sich aus seiner Pistole gelöst hatte.
Um sie herum wurde alles still.
Es war nicht das erste Mal, dass Sam jemanden in den Bergen sterben sah, doch es war das erste Mal, dass er nicht loseilte, um den toten Körper zu bergen.
Er hatte sich am Arm verletzt und blutete stark, und auch im Gesicht hatte er etwas abbekommen. Die schlimmste Wunde klaffte jedoch am Oberschenkel. Irgendwie musste er es schaffen, wieder in Sicherheit zu gelangen. Obwohl ihm bereits schwarz vor Augen war, griff Sam nach einem dicken Busch und versuchte, sich an ihm hochzuziehen. Hoffentlich würde er sein Gewicht halten können.
Er warf einen Blick nach oben – irgendwo dort saß Dianna und hielt ihre Schwester im Arm, während ihr Tränen über die Wangen liefen.
Sie war in Sicherheit. Er hatte seinen Auftrag erfüllt.
In diesem Wissen ergab er sich der Ohnmacht, die seinen Körper und auch seinen Geist
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