Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
gehabt.
Es wäre ein Leichtes für Sam gewesen, den Spuren zu folgen. Doch zu Fuß hätte er nicht die geringste Chance gehabt, schnell genug zu Dianna zu gelangen.
Er brauchte dringend Hilfe! Aber wie sollte er es in diesem Zustand zurück zur Farm schaffen, um von dort aus die hiesige Hotshot-Crew zu alarmieren? Das war schlicht unmöglich. Bis er bei Peter war, wäre Dianna wahrscheinlich schon längst tot.
Er war also auf sich allein gestellt. Sorgfältig prüfte er die letzten ihm verbliebenen Ausrüstungsgegenstände. Das Messer würde sich vielleicht später noch als nützlich erweisen, aber da waren ja auch noch die Leuchtfackeln. Er zählte insgesamt vier Stück.
Im günstigsten Fall würde ein Flugzeug die Rauchsignale bemerken. Aber er könnte auch einen Waldbrand damit legen, um auf sich aufmerksam zu machen, falls gar nichts anderes mehr half.
Alles in Sam sträubte sich gegen diese Möglichkeit. Tagtäglich kämpfte er gegen die Folgen von Brandstiftung an, doch er hatte einfach keine Zeit, lange mit seinen Gefühlen zu hadern.
Wenn er Dianna so retten konnte, dann würde er hundert Anklagen wegen vorsätzlicher Brandstiftung in Kauf nehmen.
Also zog er die Abdeckung von einer der Leuchtfackeln und beugte sich vor, um das trockene Gestrüpp am Wegesrand in Brand zu setzen.
Während er dem Feuer dabei zusah, wie es sich einen Weg den Berg hinauf bahnte, hoffte er inständig, dass Will und der Rest der Hotshot-Crew die Umgebung immer noch stündlich nach Brandherden absuchten. Denn falls der Wind auffrischte, konnten die Flammen das Waldgebiet, in dem er sich befand, innerhalb kürzester Zeit vollständig vernichten – oder aber in die andere Richtung getrieben werden. Dann wäre er verloren.
Sam folgte weiterhin den dicken Reifenspuren auf dem Feldweg, und dabei blieb er alle paar Hundert Meter stehen, um eine weitere Leuchtfackel anzuzünden, bis er nur noch eine einzige übrig hatte. Die würde er als Notreserve behalten. Er betete, einer der Feuerwehrmänner hier vor Ort möge sein Rauchsignal bemerken.
Während er sich mit schmerzenden Beinen, brennender Lunge und vollkommen durchgeschwitzt weiter den Weg hinaufschleppte, flehte er den Himmel an, dass Dianna noch am Leben war.
Halt durch, mein Schatz, lautete seine stumme Bitte, ich bin schon unterwegs, um dich zu retten!
22
Verzweifelt klammerte Dianna sich an den Lenker, während ihr der Fahrtwind über das Gesicht peitschte, bis ihr die Augen tränten.
Der Mann fuhr viel zu schnell – die Baumreihen rechts und links waren nur mehr als verschwommenes Grün erkennbar. Um die schlingernden Bewegungen des Motorrads auszugleichen, verlagerte Dianna ihr Gewicht abwechselnd auf die eine, dann wieder auf die andere Seite. Sie kniff die Augen zu, um nicht von den Schlammspritzern geblendet zu werden, die von den Reifen der Crossmaschine hochgeschleudert wurden. Eine Sache gab es jedoch, die sie nicht ausblenden konnte: Sams Sturz in den Abgrund. Dieses Bild würde sie bis an ihr Lebensende verfolgen.
Ihr Entführer drückte sich von hinten eng an sie, und auch wenn er vorhin noch behauptet hatte, allein der Gedanke an Sex mit ihr würde ihn abstoßen, so spürte sie doch jedes Mal seine Erektion im Rücken, wenn sie über eine besonders holprige Stelle preschten.
Und wenn er es sich nun anders überlegen und sie doch vergewaltigen würde?
Vielleicht hatte er das auch bereits mit April getan?
Wieder stieg Dianna bittere Galle im Hals auf, und da ihr von der wilden Fahrt sowieso schon schlecht war, hätte sie sich beinahe über die Lenkstange übergeben.
Bald wirst du bei April sein, und dann werden wir gemeinsam einen Weg finden, ihm zu entkommen.
Dieses Mantra war alles, was ihr noch Halt gab.
Erneut drängte sich ihr das Bild auf, wie Sam über die Felskante gestoßen wurde, und für einen Moment stockte ihr vor Schmerz der Atem – es fühlte sich an, als würde ihr jemand das Herz zerquetschen. Diese letzten drei Tage mit Sam waren mehr gewesen, als sie sich je erhofft hatte. Aber noch lange nicht genug.
Sie wollte den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen.
Während sich die Crossmaschine immer weiter den Berg hocharbeitete, verlor Dianna jedes Gefühl in den Händen, und kurz danach wurden auch ihre Beine und ihr Hintern taub. Als der Typ endlich auf die Bremsen trat und das Motorrad zum Stehen brachte, hätte sie nicht sagen können, ob sie dreißig Minuten oder zwei Stunden unterwegs gewesen waren.
Sie wurde mit dem
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