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Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Titel: Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bella Andre
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umfing.

 
    23
    Nachdem der Hubschrauber auf dem Krankenhausdach gelandet war, konnte Dianna nur hilflos zusehen, wie April und Sam im Eiltempo hineingetragen wurden. Beide waren noch immer bewusstlos.
    Am liebsten hätte sie sich zweigeteilt, um bei ihnen gleichzeitig bleiben zu können. Weil sie erst erfahren wollte, wie die Ärzte den Zustand von Sam und ihrer Schwester einschätzten, zögerte sie noch damit, sich selbst untersuchen zu lassen. Natürlich war sie todmüde und von Kopf bis Fuß mit Schrammen übersät. Doch mehr als alles andere war sie besorgt. Hatte dieser Kerl April in den drei Tagen ihrer Gefangenschaft etwas angetan? Wie schlimm waren Sams Verletzungen? Hatte er seinem durch jahrelange Feuerbekämpfung geschundenen Körper zu viel abverlangt?
    Der kurze Flug war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen, weil sie die ganze Zeit über versucht hatte, die Blutung an seinem Oberschenkel, in dem die Kugel saß, zu stillen. Doch so schnell, wie sich die Kompressen jedes Mal mit Blut vollgesaugt hatten, war sie gar nicht mit dem Auswechseln hinterhergekommen.
    Selbst als sie hatte mit ansehen müssen, wie der Entführer Sam über die Felskante gestoßen hatte, war sie ganz sicher gewesen, dass er überleben würde. Aber das viele Blut und Sams aschfahles Gesicht eben im Helikopter hatten sie wirklich verunsichert. Als sie seine kalte Haut berührte, bekam sie es zum ersten Mal mit der Angst zu tun, dass sie den Mann, den sie liebte, vielleicht für immer verlieren würde.
    Wenn das möglich wäre, hätte sie ihr eigenes Leben für das seine gegeben; sie hätte die Kugel mit dem eigenen Körper abgefangen. Doch stattdessen hatte sie nur von Weitem zuschauen können, während sie mit ihrer Schwester im Arm hilflos auf dem Boden gekauert hatte.
    Eine Stunde nachdem sie im Krankenhaus eingetroffen waren, kam der zuständige Arzt auf sie zu und hielt Dianna einen Becher mit vier kleinen Pillen hin. Obwohl weder beim Röntgen noch bei der CT gravierende Verletzungen festgestellt worden waren, wirkte er äußerst besorgt.
    »Sie haben in der vergangenen Woche wirklich eine Menge mitgemacht, Miss Kelley. Sie sollten ihrem Körper ein wenig Ruhe gönnen. Diese Tabletten werden Ihnen dabei helfen.«
    Dianna war misstrauisch. »Was sind das für Pillen?«
    »Entzündungshemmende Medikamente und etwas, das Ihnen helfen wird, sich zu entspannen.«
    »Nein«, erwiderte Dianna bestimmt. »Ich möchte keine Beruhigungsmittel.«
    Auch wenn die Erschöpfung sie zu übermannen drohte, durfte sie sich jetzt auf keinen Fall ruhigstellen lassen. Jedenfalls nicht, solange die beiden Menschen, die sie mehr als alles in der Welt liebte, verletzt und nicht bei Bewusstsein waren.
    Der Arzt verzog missbilligend das Gesicht. »Ich rate Ihnen dringend, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Für diesen Fall werde ich die Tabletten bei der diensthabenden Schwester hinterlegen.«
    Aber Dianna hatte nicht vor, es sich anders zu überlegen. Nachdem der Arzt gegangen war, stand sie auf und spritzte sich im Badezimmer kaltes Wasser ins Gesicht. Schon zum zweiten Mal in dieser Woche betrachtete sie ihr Spiegelbild und hatte dabei das Gefühl, eine vollkommen Fremde zu sehen. Wer war diese wild dreinblickende Frau mit dem zerstrubbelten Haar?
    Doch je eingehender sie sich musterte, desto mehr konnte sie sich mit dem anfreunden, was sie da sah. Diese Dianna Kelley war lange genug unter der »perfekten« Neuerschaffung ihrer selbst vergraben gewesen. Und auch wenn sie nicht ganz so abenteuerlustig war, wie ihr momentanes Aussehen vermuten ließ, so hatten die vergangenen Tage mit Sam in den Rocky Mountains sie doch davon überzeugt, dass das Leben zu kurz war, um immer nur auf Nummer sicher zu gehen.
    Das Leben war kostbar. Von jetzt an würde sie immer mit vollem Einsatz spielen.
    Besonders in der Liebe.
    Nachdem sie das Krankenhausnachthemd ausgezogen hatte, schrubbte sie sich unter dem Wasserstrahl der kleinen Dusche gründlich sauber. Ihr zerzaustes Haar und der ganze Schlamm machten ihr nichts aus. Aber wenn sie an diesen Mann zurückdachte, der ihre Schwester in seine Gewalt gebracht hatte, und daran, wie er sich auf dem Motorrad von hinten an sie gepresst hatte, fühlte sie sich schmutzig. Sie wollte sich von dem Gefühl reinwaschen, wie er ihr die Hände um den Hals gelegt und wie er an ihren Haaren gezogen hatte.
    Die typische Krankenhausseife roch für sie köstlicher als jede Luxusmarke, die sie in den letzten Jahren benutzt

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