Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Weise darauf vorbereitet gewesen.
Er war es eigentlich gewöhnt, die Rolle des Helden zu spielen. Nicht den Bösewicht, der der Heldin die Jungfräulichkeit raubte und ihr dabei auch noch ein Kind andrehte.
Er blickte ihr in die Augen und unterdrückte den Wunsch, sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem er zurück in die Berge rannte, um dort Feuer zu löschen, jedes, das er nur irgendwo finden konnte.
»Das Gummi ist geplatzt.«
Sie sog geräuschvoll die Luft ein, und in ihren Augen lag ein ungläubiger Ausdruck.
»Wann?«
»Beim ersten Mal.«
»Warum hast du mir das nicht gesagt?«
Himmel, was sollte er ihr darauf antworten? Er wusste nicht mehr weiter. Vor allem, da sie beide nicht bereit waren zu heiraten.
Sie waren ja noch nicht einmal zusammengezogen – Dianna war immer darauf bedacht gewesen, keine Sachen bei ihm zu lassen, und er hatte sich auch nicht gerade darum gerissen, ihr eine Schublade freizuräumen.
Um die Wahrheit zu sagen, seine Gefühle für Dianna jagten Sam eine Heidenangst ein. Allein die Tatsache, wie glücklich er war, mit ihr zusammen zu sein. Oder wie wichtig sie ihm geworden war. Wie oft er schon kurz davor gewesen war, ihr zu sagen, dass er sie liebte, und sich gerade noch hatte zurückhalten können.
»Ich weiß, ich hätte es dir gleich sagen sollen«, gab er zu und fand es unerträglich, wie schäbig er sich dabei fühlte, »aber ich dachte nicht, dass es irgendwelche Folgen haben wird.«
»So wie ein Baby? Hast du nicht eine Sekunde daran gedacht, dass ich vielleicht schwanger werden könnte? Und dass ich über diese Möglichkeit gerne Bescheid gewusst hätte?«
Er ließ es einfach über sich ergehen. Sie hatten zwar beide ihren Anteil an der Situation, in der sie sich befanden, es war also nicht allein seine Schuld, dass sie jetzt ein Kind erwartete. Aber was das Nachspiel anging, da hatte er eindeutig versagt.
In dem Moment traf ihn die Erkenntnis mit voller Wucht: Sie würde ein Baby bekommen.
Er würde Vater werden.
Sam betrachtete Dianna mit ganz neuen Augen – zum ersten Mal sah er mehr in ihr als nur die umwerfende Frau, in die er sich verliebt hatte.
Sie würde die Mutter seines Kindes sein.
Von einer Sekunde auf die andere veränderte sich einfach alles. Er wusste genau, was zu tun war. Es gab nur eine Möglichkeit.
»Wir werden heiraten.«
Sie trat einen Schritt zurück und senkte den Kopf, sodass ihr blondes Haar nach vorne fiel. Doch noch bevor es ihr Gesicht ganz verdecken konnte, hatte er bereits den schmerzerfüllten Ausdruck darin wahrgenommen.
Scheiße! Er hatte es verbockt. Schon wieder.
Anstatt deutlich zu machen, dass er sie nicht im Stich lassen und von jetzt an für sie und das Kind sorgen würde, hatte er sich wie ein gehirnamputierter Höhlenmensch benommen und sie angeblafft.
Um das wiedergutzumachen, ließ er sich auf ein Knie nieder und griff nach Diannas Hand.
Sie schüttelte bestürzt den Kopf. »Nein, Sam, tu das nicht.«
»Dianna, ich möchte dich heiraten. Ich will für dich und das Baby sorgen. Bitte lass mich für dich sorgen.«
Sie schloss die Augen und versuchte, ihm die Hand wieder zu entwinden. »Das musst du nicht. Ich kann selbst auf mich …«
»Nein!«
Das Wort schoss aus ihm heraus, noch bevor sie ihren Satz beendet hatte. Er würde nicht zulassen, dass sie das Kind ohne Partner in einer Wohnwagensiedlung aufzog oder – er wollte gar nicht daran denken – eine Abtreibung vornahm.
»Hör mal, Dianna, ich weiß, das ist jetzt alles furchtbar schnell gegangen, aber« – er musste sich räuspern, um weitersprechen zu können – »würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?«
»Wir können doch nicht einfach heiraten, nur weil ich ein Kind erwarte. Das würde nicht gut ausgehen. Das tut es nie.«
Er wusste, dass sie dabei an ihre Mutter dachte, die sie als Achtzehnjährige bekommen hatte. Offensichtlich hatte sich der leibliche Vater aus dem Staub gemacht. Genau wie Aprils Dad.
»Du bist nicht wie deine Mutter«, sagte er bestimmt, denn er konnte es nicht ertragen, dass sie so niedergeschlagen war. »Als ich dich das erste Mal gesehen habe, da dachte ich, du wärst einfach nur eine schöne Frau wie alle anderen. Aber als ich dann erlebte, wie wild entschlossen du die Sache mit April angehst, da wurde mir bewusst, dass du etwas ganz Besonderes bist. In dir steckt viel mehr, als alle ahnen, Dianna. Wahrscheinlich weißt du selbst gar nicht, wie stark du eigentlich bist – und wie klug.«
Sie
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