Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
wurde ganz rot, weil er ihr so viele Komplimente machte, doch noch hatte er sie nicht restlos überzeugt. »Wenn ich tatsächlich so schlau bin, dann verrate mir doch mal, warum die Anzeige von dem Test, auf den ich heute gepinkelt habe, blau geworden ist. Seit ich denken kann, habe ich mir geschworen, dass mir diese eine verdammte Sache nicht passieren wird.« Sie deutete mit einer Hand in Richtung der Feuerwache. »Aber anscheinend musste nur ein einziger attraktiver Hotshot daherkommen, um mich eines Besseren zu belehren.«
Sie lachte, doch es lag keinerlei Humor darin. Das konnte Sam nicht so stehen lassen.
»Okay, du bist also schwanger geworden. Das lässt sich nicht mehr ändern. Aber wir können doch versuchen, das gemeinsam hinzubekommen.«
Sam hatte zwar keine Ahnung davon, wie man eine harmonische Ehe führte oder was eine glückliche Familie ausmachte, aber er hatte in seinem Leben schon genug tödlichen Flächenbränden die Stirn geboten, um zu beweisen, dass er genauso dickköpfig sein konnte wie Dianna.
»Wir werden das schon schaffen.«
»Du meinst, so wie deine Eltern?«
Dianna war der erste Mensch, dem Sam anvertraut hatte, dass seine Eltern nur geheiratet hatten, weil seine Mutter in ihrem ersten Jahr auf der Universität mit ihm schwanger geworden war. Heute, zwanzig Jahre später, hielten seine Eltern es kaum in einem Raum miteinander aus. Aber er war sich sicher gewesen, dass Dianna deswegen nicht schlecht über ihn denken würde.
Das war eines der Dinge, die er so an ihr liebte.
Ich liebe sie , erkannte er in diesem Moment. Er hatte sie von Anfang an geliebt.
»Wir sind nicht meine Eltern«, sagte er entschieden, auch wenn sich die Grundvoraussetzungen – ein ungeplantes Baby und eine Hochzeit, die es zu einem ehelichen Kind machen sollte – auf den ersten Blick verdammt ähnelten. »Und du weißt doch, was ich für dich empfinde.«
Sie sah ihn durchdringend an, und er spürte förmlich, wie das alles entscheidende Wort mit den fünf Buchstaben zwischen ihnen im Raum stand. Es war an der Zeit, es endlich auszusprechen.
»Ich liebe dich, Dianna.«
Ihr rann eine einzelne Träne über die Wange. »Ich habe mir so sehr gewünscht, dass du mir das sagst, aber doch nicht so.« Sie schluchzte und fügte dann hinzu: »Nicht nur, weil du dich dazu verpflichtet fühlst.«
Er ergriff ihre klammen Hände, zog sie zu sich heran, und sie ließ es zu und schmiegte sich an ihn.
»Ich habe noch nie etwas gemacht, weil ich das Gefühl hatte, es tun zu müssen. Ich habe dich vom ersten Moment an gewollt. Jetzt wirst du die Mutter meines Kindes, und unser Baby wird mit Eltern aufwachsen, die es lieben. Wir werden zusammenbleiben und wie eine richtige Familie miteinander leben.«
Er wusste selbst nicht, woher diese Worte kamen, aber während er sie aussprach, wurden sie wahr.
Er hatte Dianna erst nur für einen heißen Sommerflirt gehalten. Aber sie war mehr geworden. Viel, viel mehr.
»Heirate mich, Dianna, und ich verspreche dir, ich werde immer für dich da sein. Ich werde dich niemals verlassen. Egal, was kommt.«
Nie würde er den Ausdruck in ihren Augen vergessen, mit dem sie ihn daraufhin ansah. So grün und glänzend – fast hatte er den Eindruck, er könnte durch sie hindurch bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
Noch nie zuvor hatte jemand solche Gefühle für sie empfunden. Sam war der erste Mensch, der sie so sehr liebte.
Und als sie seinen Antrag mit einem »Ja, Sam, ich werde dich heiraten« annahm, da schwor er sich, dass er sie auf gar keinen Fall enttäuschen würde.
4
Während der langen Autofahrt nach San Francisco und dem Flug nach Vail hatte Sam mehr als genug Zeit, um sich in Erinnerungen an ihre drei Monate währende Beziehung zu verlieren. Zehn Jahre hatte er sich eingeredet, dass er in der Lage war, Dianna aus seinen Gedanken zu verbannen.
Aber in Wahrheit hatte er nicht einen einzigen gemeinsamen Moment vergessen.
Nach seinem kurz entschlossenen Antrag – und ihrer mehr als zögerlichen Einwilligung – hatten sich die Ereignisse überschlagen. Bereits am nächsten Tag hatten sie Diannas wenige Habseligkeiten aus dem Wohnwagen ihrer Mutter geholt und in seine Wohnung gebracht. Acht Wochen später hatte sie den Unfall gehabt und eine Fehlgeburt erlitten. Die Hochzeit war verschoben worden, und sechs Wochen später war Dianna plötzlich fort gewesen. Ihren Verlobungsring hatte sie auf dem Küchentisch zurückgelassen.
Es hatte keinerlei Vorwarnung gegeben.
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