Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
habe gerade von deinem Unfall erfahren. Ich weiß, dass du das hier wahrscheinlich gerade nicht abhören kannst, aber falls doch, wollte ich nur Bescheid sagen, dass ich mich sofort auf den Weg ins Krankenhaus mache.«
Dianna nahm das Handy vom Ohr und starrte es verwundert an? April war hier gewesen?
Sie drückte die Ruftaste neben ihrem Bett, und nur wenig später steckte eine Krankenschwester den Kopf durch die Zimmertür. »Es tut mir leid, dass ich Sie noch einmal stören muss«, entschuldigte sich Dianna, »aber könnten Sie mir vielleicht sagen, ob meine Schwester hier war, während ich geschlafen habe?«
Die Frau wirkte verwirrt. »Nein, ich glaube nicht.«
Dianna dachte angestrengt nach. »Wäre es möglich, dass sie mich auf der Intensivstation besucht hat?«
»Wenn Sie möchten, kann ich mich gerne erkundigen.«
Die Schwester ging zum Telefon auf Diannas Nachttisch und ließ sich mit der anderen Station verbinden. Schnell fand sie heraus, dass April tatsächlich dort gewesen war, als Dianna noch unter Beruhigungsmitteln gestanden hatte. Eine der Pflegerinnen hatte sie erst vor wenigen Stunden noch schlafend im Warteraum gesehen.
Als die Frau wieder weg war, rief Dianna Aprils Nummer an und hinterließ ihr eine Nachricht – ihr ginge es gut, und sie würde sich freuen, sie zu sehen. Dianna beschlich ein ungutes Gefühl, und sie fragte sich, warum in aller Welt ihre Schwester nicht wieder aufgetaucht war, um nach ihr zu fragen.
Genau in dem Moment kam Ellen ins Zimmer gestürmt. Sie war das reinste Energiebündel, immer auf dem Sprung und immer in Eile. Sie war die treibende Kraft hinter dem Erfolg von West Coast Update . Und es war auch ihre Empfehlung gewesen, die Dianna damals alle Türen geöffnet hatte, zu einer Zeit, als sie nur eine Blondine mit grünen Augen unter vielen gewesen war, die auf ihre große Chance hofften.
»Ach, Süße, wie geht’s dir?«, fragte Ellen, während sie sie umarmte. »Ich wünschte, ich hätte früher kommen können, aber sämtliche Flüge von San Francisco waren ausgebucht – ich konnte erst heute Morgen einen bekommen.« Ohne auch nur einmal zwischendurch Luft zu holen, fuhr sie fort: »Junge, Junge, da war vielleicht ein heißer Typ im Flieger, das kann ich dir sagen – er saß in der Reihe gleich neben meiner. Breite Schultern, trauriger Blick. Was hätte ich nicht darum gegeben, ihm dabei zu helfen, dass er seinen Schmerz vergisst.«
Ellens Umarmung fühlte sich so gut an, dass Dianna die Tränen kamen. Sie atmete einmal tief durch, blinzelte heftig und lehnte sich in den Kissen zurück.
Dann schmunzelte sie neckisch und fragte halb im Scherz: »Hast du ihn heimlich mit dem Handy aufgenommen?«
Ellen schnipste mit den Fingern. »Verflixt, ein Foto, daran habe ich nicht gedacht. Aber falls dir die Worte ›groß‹, ›dunkelhaarig‹ und ›atemberaubend‹ etwas sagen, bist du auf der richtigen Spur.«
Diannas Lächeln fiel in sich zusammen. Groß, dunkelhaarig und atemberaubend – das klang nach Sam. Es traf ihn haargenau.
So oft hatte sie schon lange nicht mehr an ihn denken müssen. Sie hatte es sich auch gar nicht zugestanden. Es musste ihr wirklich mies gehen, wenn sie zuließ, dass die Gedanken an eine weit zurückliegende Beziehung ihre Gefühle dermaßen durcheinanderbrachten.
Dianna wechselte das Thema. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich in einen so schrecklichen Unfall verwickelt war. Es fühlt sich mehr so an, als sei ich einfach nur total verkatert.«
Ellen setzte sich auf die Bettkante und nahm Diannas Hände. »Ach, Süße, herrje, ich sollte nicht von irgendwelchen Kerlen reden. Was jetzt zählt, ist, dass du dich erholst. Wir haben uns alle solche Sorgen um dich gemacht. Keiner aus dem Studio wollte in San Francisco bleiben – alle wollten mit hierher fliegen, um bei dir zu sein.«
Die Kollegen von West Coast Update waren für Dianna so etwas wie eine Ersatzfamilie geworden. Sie hatte zwar noch April, aber es war ja nicht gerade so, dass sie gemeinsam etwas unternahmen oder gar Freundinnen geworden wären. In ihrem Bekanntenkreis war sie bereits dreifache Patentante, und Dianna nahm auch jede Geburtstagseinladung an, obwohl sie dort meist die einzige Frau ohne Ehemann und Kinder war. Vor vielen Jahren war sie selbst einmal kurz davor gewesen, ein Leben als übernächtigte, aber glückselig strahlende Mutter zu führen. Heute war sie überzeugter Single, und es sah auch nicht so aus, als ob sich daran so schnell etwas
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