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Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Titel: Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bella Andre
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der industriell gefertigten Flüssigseife aus dem Spender über dem Waschbecken und schrubbte sich in der engen Dusche damit ab. Das kleine, dünne Handtuch, mit dem sie sich anschließend begnügen musste, ließ sie sehnsüchtig an die übergroßen und extraweichen Badetücher bei ihr zu Hause denken – sie nahm es trotzdem und stellte sich anschließend nackt und sauber erneut vor den Spiegel. Mit kritischem Blick betrachtete sie ihren Körper und fragte sich – wieder einmal –, wie lange es wohl noch dauern würde, bis sie den ersten Termin beim Schönheitschirurgen vereinbaren musste. Brüste, Bauch und Beine waren immer noch ansehnlich, aber fürs Fernsehen war ansehnlich nicht einmal annähernd gut genug. Allein der Gedanke, dass jemand an ihr herumschnippeln würde, verursachte ihr Bauchschmerzen. Aber hatte sie überhaupt eine andere Wahl, fragte sie sich, während sie ihre Kosmetiktasche aufklappte und begann, etwas Make-up auf die blasse Haut aufzutragen? War es möglich, in Würde zu altern, ohne dass sie ihre Zuschauer verlor?
    Eher unwahrscheinlich , seufzte sie. Es gab schließlich Hunderte – wahrscheinlich sogar Tausende – junge Frauen, die nur darauf warteten, ihren Platz einzunehmen. Sie konnte sich also keinerlei Nachlässigkeit erlauben.
    Im Stillen dankte sie den Leuten von der Maske, bei denen sie in den letzten Jahren ein paar Tricks abgeschaut hatte, sodass ihr nur fünfzehn Minuten später das Gesicht der Frau entgegenblickte, die jeder als die Moderatorin von West Coast Update erkannte.
    Die Sanitäter hatten ihr Gepäck aus dem Kofferraum des Mietwagens geborgen, also konnte sie in ein blassgelbes, langärmeliges Kaschmiroberteil schlüpfen, das sie mit ihrer eng anliegenden Lieblingsjeans kombinierte. Um das Ganze abzurunden, legte sie einen Hauch ihres unverkennbaren Lieblingsparfums auf, das sie in einem kleinen Ort in Südfrankreich entdeckt hatte.
    Als sie bemerkte, dass ihre Beine zu zittern begannen, ging sie wieder zum Bett und setzte sich schnell darauf. Sie war gerade dabei, die Laken zurückzuschlagen, als ihr eine Liedzeile in den Sinn kam: Listen to me now ’cause I’m calling out. Don’t hold me down ’cause I’m breaking out.
    Als sie die Worte im Auto gehört hatte, war es ihr so vorgekommen, als beziehe der Text sich nur auf April – auf die emotionalen Herausforderungen, denen sie sich auf dem Weg vom Mädchen zur Frau zu stellen hatte. Aber mit einem Mal konnte Dianna sich der beunruhigenden Wahrheit gegenüber nicht länger verschließen: Dieses Lied beschrieb genauso gut die langen Drehtage, die sie inmitten ihrer Crew und den Gästen verbrachte. Auch die Verabredungen mit Männern, um die sie sich keinen Deut scherte – selbst die Abende mit ihren Freundinnen, an denen sie stets darauf bedacht blieb, nicht zu viel von ihrem Leben zu verraten, weil sie Angst hatte, als kompliziert und anstrengend zu gelten. Seit Jahren versuchte sie verzweifelt, den Menschen um sie herum keinerlei Anlass zu geben, sich von ihr abzuwenden.
    Nachdenklich hielt sie mitten in der Bewegung inne, das Laken noch in der Hand. Die viele Zeit, die sie in ihre Karriere investiert und die sie darauf verwendet hatte, das Bild der perfekten Frau aufrechtzuerhalten – sie hätte auch noch mehr als das getan, um den Staat zu überzeugen, dass sie einen guten Vormund für April abgab. War es vielleicht langsam an der Zeit, mit dem falschen Lächeln aufzuhören, hinter dem sie ihre wahren Gefühle verbarg – all das aufwendige Styling, die Designerkleidung, die Frisuren? Und einfach wieder sie selbst zu sein …
    Dianna fühlte sich elend, aber diesmal waren es keine äußerlichen, sondern innere Verletzungen, die ihr zu schaffen machten. Sie suchte nach ihrem Handy. Sie würde sich mit Arbeit ablenken.
    Wann hatte sie eigentlich zum letzten Mal für längere Zeit kein Handy benutzt? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Als sie das Mobiltelefon hervorzog, sah sie, dass mehr als ein Dutzend Nachrichten darauf hinterlassen worden waren. Das war nicht überraschend. Sie machte es sich, in die Kissen gelehnt, mit Stift und Zettel gemütlich, um alles Wichtige aufzuschreiben. Die Notizen waren für Ellen Ligurski gedacht, ihre beste Freundin und gleichzeitig auch ihre Produzentin. Sie müsste eigentlich innerhalb der nächsten Stunde hier eintreffen.
    Doch die erste Nachricht auf ihrer Mailbox war nicht beruflicher Natur, sondern stammte von ihrer Schwester.
    »Oh mein Gott, Dianna, ich

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