Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Hausmeister eine Zigarette geschnorrt und sich vorgenommen, direkt nach ihrer kleinen Rauchpause zu ihrer Schwester zu gehen. Eigentlich hatte sie diesem Laster schon seit einigen Monaten abgeschworen – genau genommen, seit sie vor drei Monaten auf die Farm gezogen war –, aber im Moment war sie mit den Nerven so am Ende, dass ihr diese kleine Auszeit verlockend erschien.
Sie war kaum vor die Tür getreten und gerade dabei, sich die Kippe anzustecken, als ihr urplötzlich jemand die Hand auf Mund und Nase gedrückt hatte. Gleichzeitig fühlte sie den Lauf einer Pistole an ihren Rippen.
»Keinen Laut«, hatte eine männliche Stimme geflüstert.
Die Hand des Mannes fühlte sich erschreckend kräftig an. Sie war sich sicher, dass er abdrücken würde, falls sie ihm nicht gehorchte – und für diese Dinge besaß sie ein untrügliches Gespür. Also wehrte sie sich nicht und ließ zu, dass er sie vom Krankenhausgebäude wegführte und auf den Beifahrersitz seines Wagens verfrachtete.
April saß still und unbeweglich neben dem Mann, und ohne dass es ihr bewusst gewesen wäre, wurden ihre Reaktionen von ihren früheren Erfahrungen als Pflegekind geleitet – denn immer, wenn sie wieder in eine beängstigende Situation geraten war, hatte ihre Taktik darin bestanden, sich erst einmal ruhig zu verhalten und die Lage zu sondieren, bevor sie entschied, wie sie darauf am besten reagieren sollte.
Der Fahrer lenkte den Wagen mit einer Hand, die andere hielt die Waffe auf sie gerichtet. April fragte sich, warum er sich ausgerechnet sie ausgesucht hatte.
Es gab ja immer wieder Geschichten über Mädchen, die im Straßengetümmel verschwanden und dann an widerliche alte Kerle im Ausland verkauft wurden, aber April konnte sich nicht recht vorstellen, warum jemand gerade sie als Sexsklavin auswählen sollte. Jedenfalls nicht so, wie sie im Moment aussah, mit der dreckigen Jeans und den vollkommen verfilzten Haaren, die dringend eine Dusche und diesen teuren Conditioner nötig gehabt hätten, den Dianna immer ins Bad stellte.
Aber wer wusste schon, was für seltsame Vorlieben diese reichen Kunden hatten?
Bis auf ihren Körper gab es nichts, was sie für Kriminelle hätte interessant machen können – sie hatte kein Geld und besaß auch keinen teuren Schmuck. Doch dann traf es sie wie ein Blitz: Dianna besaß all das. Ihre Schwester gab zwar nie viel Geld aus, aber sie verdiente eine ganze Menge. Im vergangenen Jahr war April beim Herumschnüffeln in Diannas Arbeitszimmer auf ihren Arbeitsvertrag gestoßen und hatte die Summe, die dort stand, selbst kaum glauben können. »Meine Schwester ist reich«, sprudelte es in der Hoffnung aus ihr hervor, dass Geld vielleicht eine größere Versuchung darstellen könnte als ihr Körper. Da ihr Entführer nicht antwortete, versuchte sie es erneut. »Sie ist ein Fernsehstar. Ich schwöre Ihnen, ich könnte Geld von ihr bekommen. Und ich bin mir sicher, dass sie weder der Polizei noch jemand anders davon erzählt, weil sich sonst alle Zeitungen auf die Story stürzen würden.«
Sie hielten an einer Ampel, und der Mann drehte sich zu ihr um. Seine Augen waren grau und furchtbar kalt. »Ich brauche das Geld deiner Schwester nicht.«
Dann zielte er mit dem Lauf direkt auf Aprils Gesicht. Sie sah ihn schon abdrücken.
April rutschte so weit von ihm weg, wie es ihr in der engen Fahrerkabine möglich war, und stieß dabei gegen die Beifahrertür. Ein bitterer Geschmack stieg in ihrer Kehle auf, doch sie unterdrückte ihre Übelkeit. »Und jetzt halt endlich die Klappe, oder ich werd ungemütlich.«
Er war eigentlich nicht besonders groß, aber der Griff, den sie vorhin gespürt hatte, war sehr kräftig gewesen. April wusste, dass sie ihm körperlich nicht gewachsen wäre, schon gar nicht jetzt, mit ein paar Kilo zu wenig auf den Rippen. Wenn er sie vergewaltigen wollte, hätte sie keine Chance.
Ihr drehte sich der Magen um. Sie war zwar keine Jungfrau mehr, aber die Erfahrungen, die sie bereits mit Männern gesammelt hatte, änderten auch nichts an ihrer Angst.
Sie wusste, dass sie sich zusammenreißen musste, um verdammt noch mal schnell aus diesem Auto herauszukommen. Doch während sie auf eine Fluchtmöglichkeit wartete, verstrich Minute um Minute, und jede davon brachte sie ihrem ungewissen Schicksal näher.
Sie behielt die Uhr am Armaturenbrett fest im Auge, und aus Minuten wurden Stunden. Die ganze Zeit über hoffte sie auf einen glücklichen Zufall und wünschte sich, das Auto
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