Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
stellen.
Aber bevor er sich entschied, wie er weiter vorgehen wollte, musste er dringend etwas schlafen. Er konnte im Moment einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. So lange würde er sie einfach hier eingesperrt lassen.
»Bewach sie. Und sorg dafür, dass sie sich nicht vom Fleck rührt.«
Mickey kam näher und warf einen Blick in den Schrank. Er entblößte seine ungepflegten Zähne und verzog den Mund zu einem freudigen Grinsen. »Die ist aber hübsch.«
»Lass bloß die Finger von ihr!« Mickey zog ein langes Gesicht, sodass er hinzufügte: »Zumindest jetzt noch.«
Er wollte nicht, dass sein Kumpane zu rüde mit dem Mädchen umsprang, bevor Dianna hier eintraf. Sie sollte alles mit ansehen. Die Vorstellung, wie die blonde, reiche Fernsehschlampe hilflos der Vergewaltigung ihrer Schwester zusehen musste, entlockte ihm beinahe ein Lächeln.
Nicht mehr lange, dachte er bei sich, und dann bekommen wir beide, was wir uns ersehnen. Mickey das Mädchen.
Und ich meine Rache.
7
Dianna fand sich in Sams Armen wieder, der sie mit sanfter Stimme anwies, »ganz langsame, tiefe Atemzüge« zu nehmen. Es fühlte sich gut an, so von ihm gehalten zu werden.
Auch wenn sie nie damit gerechnet hätte, jemals wieder in diesen Genuss zu kommen.
»Du solltest dich besser hinsetzen.«
Sie wollte am liebsten augenblicklich aus dem Zimmer stürmen, um April zu suchen, aber er hatte natürlich recht. Solange sie sich nicht beruhigt hatte, konnte sie weder einen vernünftigen Plan schmieden noch irgendetwas ausrichten.
Sam führte sie zum Bett und legte ihr eine Decke über die Beine; dann brachte er ihr ein Glas Wasser, das sie mit einem Zug leerte.
Trotzdem blieb Diannas Mund staubtrocken. »Sam, ich habe furchtbare Angst.«
Sie klang vollkommen hysterisch. Dianna erkannte sich selbst kaum wieder. In den ersten Jahren als Moderatorin hatte sie Sprecherziehungskurse besucht und war seitdem für ihre ruhige, gleichmäßige Stimme bekannt.
»Wo ist sie? Was genau hat sie dir erzählt?«
»Irgendein Mann hat sie in seiner Gewalt, aber sie konnte fliehen und hat mich von einer Tankstelle aus angerufen.«
»Hat sie gesagt, was für eine Tankstelle?«
Diannas Hände begannen zu zittern. Noch nie hatte sie sich dermaßen gefürchtet, nicht einmal mit achtzehn Jahren, als die glänzende Fernsehkarriere und ihr prall gefülltes Konto noch in weiter Ferne gelegen hatten und sie vollkommen überfordert durch die geschäftigen Straßen von San Francisco gelaufen war. Sie hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren.
»Die Verbindung ist abgerissen, bevor sie etwas Genaueres sagen konnte. Oh mein Gott, wer mag dieser Kidnapper nur sein? Und was stellt er jetzt gerade mit ihr an?«
»Daran darfst du nicht denken. Ich verspreche dir, wir werden sie finden.«
Obwohl sie wusste, dass er sie nur beruhigen wollte, half es trotzdem, diese Worte zu hören.
»Es ist wichtig, dass du mir einfach alles über April erzählst, damit ich mir ein Bild davon machen kann, was genau geschehen ist.«
Dianna hatte furchtbare Angst davor, dass jede weitere Sekunde, die verstrich, für ihre Schwester fürchterliche Konsequenzen haben würde. Trotzdem musste sie erst einmal einen klaren Kopf bekommen. Gott sei Dank war Sam hier, um ihr beizustehen.
Vor jedem anderen Menschen hätte sie weiterhin versucht, die Probleme mit April schönzureden. Aus Sorge, die Presse könnte von der ganzen Sache mit der Vormundschaft Wind bekommen, war Dianna stets sehr vorsichtig gewesen. Nie hatte sie mehr als nötig über ihre Schwester erzählt. Weder einem ihrer Lover aus den letzten Jahren noch einer ihrer Freundinnen.
Aber bei Sam war das schließlich etwas anderes, oder etwa nicht? Er hätte ihre Geschichte schon lange an irgendein Magazin verkaufen können. Er wusste schließlich alles über ihre Vergangenheit in der Wohnwagensiedlung und über ihre alkoholkranke Mutter. Aber das hatte er nicht getan. Ihm konnte sie die ganze Wahrheit anvertrauen.
»Zwischen April und mir lief es nicht besonders gut. Sie lehnte sich gegen alles auf, was ich ihr vorschreiben wollte. Sagte immer nur, ich sei viel zu streng. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nur nach Colorado gegangen ist, um endlich von mir wegzukommen.« Sie hatte das Gefühl, ihr würde die Zunge am Gaumen festkleben, so trocken war ihr Mund, also nahm sie einen weiteren Schluck Wasser, bevor sie fortfuhr. »Gestern Abend haben wir uns hier in Vail in einem Café getroffen. Wir hatten uns schon
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