Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
da war es ihnen offensichtlich mehr als peinlich, mir sagen zu müssen, dass du schon seit Stunden wieder von dem Einsatz zurück warst.«
Wenn sie an den mitleidigen Blick des wachhabenden Hotshots dachte, wurde ihr ganz schlecht. Obwohl sich Dianna darüber im Klaren war, dass es auf einer Feuerwache keinerlei Geheimnisse gab, machte es das nicht einfacher. Alle dort wussten über sie Bescheid. Also auch darüber, wie ihr Leben in die Brüche ging.
»Es war nicht besonders schwer, euch zu finden. Ihr wart im …«
» Bar & Grill «, beendete er den Satz für sie. Seine Stimme klang belegt.
Dianna nickte. »Ich bin dort reingegangen und fand mich auf einmal in einer vollkommen anderen Welt wieder: Gelächter. Das Klacken der Billardkugeln. Laute Flippergeräusche.« Für einen Moment versagte ihr die Stimme. »Da sah ich dich, auf einem Barhocker«, fuhr sie schließlich fort. »Ich habe dich lächeln gesehen und wie du der Barkeeperin schöne Augen gemacht hast.«
»Das habe ich ganz bestimmt nicht, Dianna.«
Ihr klappte die Kinnlade herunter. Wollte er sie veräppeln? Dachte er etwa, sie würde unter Gedächtnisverlust leiden? Er war wochenlang nicht zu Hause gewesen. Und als er hätte heimkommen können, da hatte er es vorgezogen, in eine Kneipe zu gehen.
»Gut, vielleicht hast du nicht geflirtet«, räumte sie zähneknirschend ein. »Aber ich konnte mich nicht erinnern, wann du mich das letzte Mal auf diese Weise angelächelt oder dich zu mir vorgebeugt hättest, um über etwas zu lachen, was ich gesagt hatte.«
Zornig wischte sie sich die aufsteigenden Tränen aus dem Gesicht.
»Du warst der erste Mann, dem ich vertraut habe. Als du mir gesagt hast, dass du mich liebst, da klang das aufrichtig, und nicht so, als ob du mich nur ins Bett kriegen wolltest.«
»Verdammt noch mal, Dianna, du weißt doch ganz genau, dass ich es nicht deswegen gesagt habe!«
Aber sie war noch nicht fertig, daran würde auch keine seiner Entschuldigungen etwas ändern. »Du hast gesagt, dass du mich nicht nur heiraten wolltest, weil ich schwanger war. Du hast mir versprochen, dass du immer für mich da sein würdest. Du hast mich so weit gebracht, dass ich dir geglaubt habe. Deswegen hat es noch viel mehr wehgetan.«
Sie hatte sich immer geschworen, ihr Lebensglück nicht von einem Mann abhängig zu machen. Und von dem Moment an, als sie die Bar verließ, ein paar Kleidungsstücke in den Kofferraum ihres Autos warf und der gemeinsamen Wohnung für immer den Rücken kehrte, hatte sie auch nie wieder jemandem vertrauen können.
»Du hast mich im Stich gelassen, Sam.« Sie blickte ihm fest in die Augen. »Darum bin ich gegangen.«
Diannas Worte wirbelten in Sams Kopf umher, und als plötzlich ein Klopfen zu hören war, brauchte er eine ganze Weile, um das Geräusch überhaupt zuordnen zu können.
Es pochte erneut an der Tür, und diesmal war auch eine Stimme zu hören. »Pizzaservice. Bin ich hier richtig?«
Wie in Trance ging Sam zur Tür, gab dem Jungen sein Geld und nahm den dampfenden Karton entgegen.
Er ließ ihn auf die zerkratzte Kommode fallen. Sam wusste, es war besser, sich erst zu sammeln, bevor er sich umdrehen und zurückschießen würde. Doch auch wenn er einiges von dem, was sie gesagt hatte, nachvollziehen konnte – man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass er sich damals keineswegs wie ein Held benommen hatte, sondern wie der überforderte Zwanzigjährige, der er gewesen war –, so würde er doch keinen Millimeter nachgeben.
Schließlich dachte sie offenbar allen Ernstes, er hätte sie nur wegen der Schwangerschaft heiraten wollen.
Wie konnte sie auch nur annehmen, dass er sie gar nicht wirklich geliebt hatte, sondern einfach nur »das Richtige« hatte tun wollen?
Wenn er es damals nicht geschafft hatte, sie von seiner vorbehaltlosen Liebe zu überzeugen, dann würde er es jetzt gar nicht erst versuchen.
»Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie es ist, in eine verlassene Wohnung zu kommen?«
Bis heute verfolgte ihn das Bild von ihrem schmalen goldenen Verlobungsring, den sie auf dem Resopal-Küchentisch zurückgelassen hatte.
Dianna gab ihm keine Antwort. Sie stand einfach nur da und verschränkte die Hände wie einen Schutzschild auf der Höhe ihres Herzens.
»Du hast nicht einmal eine Nachricht hinterlassen. Sondern nur deine Siebensachen zusammengepackt, und weg warst du. Das war wie ein Tritt in die Magengrube.«
Er hatte nie an wahre Liebe geglaubt. Mit ansehen zu müssen, wie
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