Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
weil sie Sam allzu sehr zugesetzt hatte.
Nachdem er gegangen war, hatte sie sich mit letzter Kraft ihrer Kleider entledigt und war unter die Decke gekrochen. Weiter konnte sie sich an nichts erinnern, bis sie dann um zwei Uhr nachts wieder aufgewacht war. Zuerst hatte sie nicht gewusst, wo sie sich überhaupt befand – es war immerhin schon das zweite fremde Bett innerhalb von vierundzwanzig Stunden.
Dann hatte sie bemerkt, dass sie nicht alleine im Zimmer war.
Sam lag nur wenige Meter von ihr entfernt auf der Couch. Sie konnte ihn hören, wenn er sich umdrehte, und roch den ihr vertrauten, köstlichen Duft seiner Haut. Wie sollte sie da wieder einschlafen können?
Er machte sie so nervös, wie es kein anderer Mann je vermocht hatte.
Ihm so nahe zu sein, war fast schwieriger zu ertragen als die Furcht um April. Dianna litt Höllenqualen. Wenn ihr danach wäre, könnte sie einfach so zu ihm hinübergehen, die Arme um seinen Hals schlingen, sich an ihn kuscheln und ihr Gesicht an seiner Brust vergraben.
Das Problem war nur: Genau das hätte sie am liebsten getan. Auch wenn sie sich gerade erst gestritten hatten, wollte sie doch von niemand anders als ihm getröstet werden.
Doch wonach es sie eigentlich verlangte, ging über beruhigende Zärtlichkeiten hinaus.
Sie hatte Sam noch nie widerstehen können, nicht eine Sekunde lang. Das war auch der eigentliche Grund für ihren Umzug nach San Francisco gewesen. Hätte sie Lake Tahoe nicht verlassen, dann wäre sie trotz aller Schwierigkeiten und obwohl sie sich in der Beziehung einsam fühlte, todsicher wieder zu ihm zurückgekehrt.
Während sie seinen gleichmäßigen Atemzügen lauschte, war Dianna hundertmal kurz davor, ihn zu wecken, um sich für alles zu entschuldigen, was sie vorhin gesagt hatte. Natürlich hatte sie jedes Wort ernst gemeint, aber wie sie da so wach im Dunkeln lag, erkannte Dianna, dass sie die Konfrontation anders hätte angehen können. So, wie der Streit abgelaufen war, hatte er gar keine Gelegenheit gehabt, sich zu verteidigen oder auf ihre Vorwürfe zu reagieren.
Wie eine Rachegöttin war sie auf ihn losgegangen. Mit dem einzigen Ziel, so viel Schaden wie möglich anzurichten.
Überraschenderweise war er trotzdem wiedergekommen. Obwohl sie ihn dermaßen zerfleischt hatte, wollte er immer noch mit ihr gemeinsam nach April suchen. Er hatte sie nicht im Stich gelassen.
Wenn sie ihn also mit ihrer Vorstellung gestern Abend nicht endgültig vergrault hatte, gab es dann überhaupt noch irgendetwas, das sie tun oder sagen konnte, um ihn zu vertreiben? Hatte er sich etwa dermaßen geändert?
Sie setzte sich im Bett auf und betrachtete Sam, der friedlich und fest auf dem Sofa schlief. Sein Atem ging ruhig. Als Hotshot war er darauf gedrillt, bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas Kraft zu tanken. Dianna fragte sich, ob er direkt von einem Löscheinsatz zu ihr ins Krankenhaus geeilt war. Wann war er wohl das letzte Mal im Bett gewesen?
Gut möglich, dass er da nicht allein im Bett gelegen hatte.
Nur weil Sam keinen Ehering trug, bedeutete das schließlich nicht, dass er keine Freundin hatte. Vielleicht war er kurz davor, irgendeiner hübschen kleinen Brünetten einen Antrag zu machen, die ihn anbetete und ihm jederzeit das Gefühl gab, er sei der Größte.
Die Vorstellung, dass eine andere Frau ihn berühren, ihn küssen könnte, war ihr hochgradig zuwider.
Sam war ein wundervoller Liebhaber, er schenkte jedem einzelnen Quadratzentimeter Haut die Aufmerksamkeit, die sich eine Frau wünschte, und fand jede noch so verborgene empfindliche Stelle. Er war einfach der ultimative Traummann: über eins achtzig groß, braungebrannt und gut gebaut, mit blauen Augen, die sich – abhängig von seiner Gefühlslage – wie der Himmel aufhellen oder verdunkeln konnten. Welche Frau würde sich nicht solche großen, starken Hände wie seine auf ihrem Körper wünschen oder am liebsten die Hände durch sein dunkles, seidiges Haar gleiten lassen?
Allein die Erinnerung an ihr gemeinsames Liebesspiel erregte sie so sehr, dass sich Diannas Atem beschleunigte und sich eine lustvolle Wärme zwischen ihren Beinen ausbreitete.
Nichts wäre einfacher, als jetzt wieder mit ihm ins Bett zu gehen. Die Versuchung war groß. Aber am Ende würden sie sich doch wieder nur gegenseitig verletzen.
Wie schwer es auch gewesen sein mochte, über Sam hinwegzukommen – dass er ihr jetzt so bereitwillig beistehen wollte, weckte höchst verwirrende Gefühle in Dianna. Sie
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