Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Gerade als sie einem besonders steilen Wegstück folgten, packte Sam Dianna am Arm.
»Wir sind da.«
Sie schaute sich um, doch bis auf Büsche und Baumstümpfe war weit und breit nichts zu sehen. Aber das GPS-Signal, das Sam mit seiner Uhr empfing, konnte sich nicht irren. Er bedeutete ihr, ihm den Rucksack zu geben, und ließ ihn dann zusammen mit seinem hinter ein paar Sträuchern verschwinden.
»Bist du so weit?«
Dianna klopfte das Herz bis zum Hals, als sie antwortete: »Ja, von mir aus kann es losgehen.«
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»Von jetzt an übernehme ich die Führung«, sagte er ruhig. »Sobald es irgendwie brenzlig wird oder so aussieht, als ob wir Probleme bekommen könnten, machst du, dass du wegkommst.«
Sie schüttelte den Kopf. »Du solltest doch gar nicht hier sein, schließlich ist April meine Schwester, nicht deine. Ganz egal, wie gefährlich diese Kommune ist, ich werde bestimmt nicht einfach ohne dich gehen.«
Sein spröder Gesichtsausdruck erinnerte sie an die Felswand, die sie eben bezwungen hatten. »Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen, und ich werde deine Schwester finden, darauf kannst du dich verlassen. Aber es kommt überhaupt nicht infrage, dass du dein Leben aufs Spiel setzt. Versprich mir also, dass du sofort Hilfe holen wirst, sollte irgendetwas schiefgehen. Ansonsten drehen wir auf der Stelle wieder um.«
»Na gut«, lenkte sie ein. Sam konnte eben einfach nicht aus seiner Haut. Und da er es aus ihrem Munde hören musste, sagte sie: »Ich verspreche, im Notfall Hilfe zu holen.«
Langsam arbeiteten sie sich durch das dichter werdende Unterholz an die Kommune heran, bis sie nach einer Weile auf einen Maschendrahtzaun stießen. Für einen kurzen Moment dachte Dianna darüber nach, was sie wohl tun würden, wenn sich ihnen jetzt jemand mit einer Pistole in den Weg stellte. Die einzigen Schusswaffen, mit denen sie bisher Bekanntschaft gemacht hatte, waren die der ständig wechselnden Freunde ihrer Mutter gewesen, die Gott sei Dank jedes Mal zusammen mit dem jeweiligen Typen wieder aus dem Wohnwagen verschwunden waren. Damals hatte ihr niemand sagen müssen, dass sie die Dinger nicht anfassen sollte. Dianna hatte von alleine begriffen, wie gefährlich sie waren.
»Wer seid ihr?«
Die glockenhelle Stimme ließ Dianna aus ihren Gedanken aufschrecken, und dabei rempelte sie Sam an. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, und sie war dankbar für seine beruhigende Stärke.
Vor ihnen stand eine junge, pummelige Frau mit Dreadlocks und geröteter Haut. »Das hier ist Privatgelände. Macht, dass ihr von hier wegkommt!«
Die barschen Worte bildeten einen seltsamen Kontrast zu ihrer Kleinmädchenstimme. Aber immerhin hatte sie keine Waffe in der Hand. Nach dem, was Will und Sam über die Kommune gesagt hatten, wäre sie auch nicht überrascht gewesen, hier bewaffnete Wachen anzutreffen.
»Ich bin auf der Suche nach April Kelley. Sie ist meine Schwester.«
Das Mädchen riss überrascht die Augen auf; dann nahm ihr Gesicht einen geringschätzigen Ausdruck an. »Dann bist du die reiche Fernsehtusse, stimmt’s?«
Dianna war sprachlos über den boshaften Tonfall dieser wildfremden Frau. Erst nach einigen Sekunden hatte sie sich wieder so weit gefasst, um ihre Frage stellen zu können. »Ist sie hier?«
Mit angehaltenem Atem wartete sie die Antwort ab, denn noch hatte sie die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass sie April wohlbehalten in der Kommune antreffen würde.
Das Mädchen sah sie an, als wäre sie schwer von Begriff. »Natürlich nicht. Sie wollte sich doch mit dir treffen.«
Dieser Schlag in die Magengrube kam zu unvermittelt, als dass Dianna sich irgendwie hätte schützen können. Sam stand genau hinter ihr und legte ihr einen Arm um die Hüfte.
»Hat irgendjemand von ihr gehört, seit sie weg ist?«, fragte er die junge Frau.
Sie schüttelte den Kopf. »Als sie heute Morgen nicht bei der Arbeit aufgekreuzt ist, haben wir uns gedacht, dass sie wieder nach San Francisco zurückgegangen ist, ohne uns Bescheid zu sagen.«
»Nein.« Dianna schaltete sich wieder in die Unterhaltung ein. »So war es nicht. April hat mich gestern angerufen. Sie steckt in Schwierigkeiten.«
Dianna war sich nicht sicher, was sie für eine Reaktion erwartet hatte. Leichte Panik vielleicht. Aber stattdessen zuckte die junge Frau nur gleichgültig mit den Schultern.
»Ihr geht’s bestimmt gut.«
Dianna konnte sehen, dass sich ihr Gegenüber nicht besonders viel aus April machte. Warum das? Konnte das
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