Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Schultern und kurz geschnittenes Haar. Dann waren da auch noch die beiden Leibwächter. Was zum Teufel hatten die eigentlich noch hier zu suchen?
Ungeduldig beugte Dianna sich vor und durchbohrte den Mann mit einem eindringlichen Blick.
»Sam ist Feuerwehrmann und kein Polizist. Und nachdem wir Ihre Fragen beantwortet haben, würde ich gerne wissen, was Sie zu dem Verschwinden meiner Schwester zu sagen haben. Irgendetwas über ihren Aufenthaltsort, was sie zuletzt getan hat, ob sie schon einmal von hier weggegangen ist und mit wem.«
Ihre gezielten Fragen schienen Peter zu überraschen, und zum ersten Mal zeigte sich ein besorgter Ausdruck auf seinem Gesicht.
»Es tut mir sehr leid zu hören, dass sie verschwunden ist. Aber ganz ehrlich, ich befürchte, niemand hier kann Ihnen etwas darüber sagen. Sie war drei Monate lang bei uns. Ursprünglich kam sie zusammen mit ihrem Freund Kevin hierher, aber als er nur wenige Wochen später weiterzog, ist sie hiergeblieben. Soweit ich weiß, ist sie vor einigen Tagen in Richtung Vail aufgebrochen, um sich mit Ihnen zu treffen, oder täusche ich mich da?«
Für den Bruchteil einer Sekunde verzerrte sich Diannas Gesicht vor Schmerz, aber nur so kurz, dass Sam es beinahe nicht bemerkt hätte.
»Doch, meine Schwester und ich haben uns in Vail getroffen. Hat April sich vielleicht mit Fremden abgegeben? Oder hatte sie irgendwelche Feinde, von denen Sie wissen?«
Peter schüttelte den Kopf. »Soweit ich weiß, hatte sie keinerlei Feinde. Ich muss jedoch zugeben, dass sie mir am Anfang etwas Sorgen bereitet hat. Sie kam zunächst nicht besonders gut mit der Eingliederung in die Gruppe zurecht. Das änderte sich eigentlich erst, als sie sich mit den anderen Frauen anfreundete, die beim Kochen helfen.« Er leckte sich die Lippen. »Sie backt einfach das wunderbarste Kräuterbrot, das es gibt.«
Sam konnte sehen, wie sehr Peters Antworten Dianna in Rage versetzten. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass meine Schwester ein Teil dieser Kommune sein wollte«, sagte sie und deutete auf den Boden des Hauses.
Peter legte den Kopf schräg. »Wie meinen Sie das?«
Sie musterte den Mann misstrauisch. »Das wüsste ich gerne von Ihnen. Was zur Hölle tun Sie denn hier, fernab von allen Straßen und vollkommen abgeschnitten von der Außenwelt?«
Sam erlebte Dianna zum ersten Mal von ihrer knallharten Journalistinnenseite, und das war wirklich beeindruckend.
Peter hingegen schien der hingeworfene Fehdehandschuh seltsam unberührt zu lassen.
»Die meisten Leute haben falsche Vorstellungen von einer Kommune wie der unseren. Dabei sind wir keine religiöse Sekte, sondern einfach nur eine Gruppe, die sich selbst versorgt. Angefangen bei den Möbeln bis hin zu Honig und Käse stellen wir alles ohne fremde Hilfe her. Es ist ein Leben, wie es sich die Menschen, die hierherkommen, immer gewünscht haben. Auch Ihre Schwester fühlte sich, soweit ich das beurteilen kann, sehr wohl in unserer Gemeinschaft.«
Dianna lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und versuchte zu verdauen, was Peter ihr da erzählte.
»Können Sie mir versichern, dass meine Schwester hier in keinerlei illegale Aktivitäten verwickelt war?«
Peter nickte. »Ich denke, sie war einfach nur auf der Suche nach sich selbst.« Er senkte den Kopf und atmete laut hörbar ein. »Ich verstehe, dass Sie sich Sorgen machen, und will Sie gerne mit ihren Freunden aus der Kommune bekannt machen, wenn Ihnen das irgendwie weiterhilft. Aber ich muss Sie warnen – nicht alle hier auf der Farm sind Fremden gegenüber aufgeschlossen.« Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu. »Sie können auch gerne für eine Nacht hier zelten. Auf der Wiese ist genügend Platz.«
Sein Angebot klang freundlich. Sogar hilfsbereit. Doch Sam hatte den Eindruck, dass er sie vor allem im Auge behalten wollte.
Allerdings war die Sonne bereits hinter den Bäumen untergegangen. Sie würden also nicht sehr weit kommen, wenn sie sich entscheiden sollten, die Kommune gleich wieder zu verlassen. Außerdem sah Dianna ziemlich erschöpft aus.
Sie warf Sam einen fragenden Blick zu. »Gut« sagte er. »Wir werden hier unser Zelt für die Nacht aufschlagen.«
»Ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun«, sagte Peter noch, nachdem er sie zur Tür gebracht hatte.
Sie waren schon fast über die Schwelle, da fragte Dianna: »Haben Sie eigentlich einen Telefonanschluss?«
»Es gibt nur hier im Haus einen.«
»Könnte ich den vielleicht benutzen?«
»Folgen
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