Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
nämlich noch einen anderen Grund, warum sie aus San Francisco abgehauen ist, aber ich habe mich zu sehr geschämt, um dir davon zu erzählen.« Dianna atmete einmal tief durch. »So um Weihnachten herum kam ich auf die glorreiche Idee, ein Treffen zwischen meiner Mutter und meiner Schwester zu arrangieren.«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Das lief wohl nicht so gut, was?«
»Das ist die Untertreibung des Jahres«, sagte sie mit tonlosem Lachen. »Es war einfach entsetzlich. Weit mehr als das. Donna wollte überhaupt nichts mit April zu tun haben. Am Ende waren sie beide sauer auf mich, weil ich sie zu diesem Treffen überredet hatte.«
Mühsam rang Dianna um Atem. »Nach dieser Sache hat April keine zehn Worte mehr mit mir gewechselt, bis sie dann nach Colorado aufgebrochen ist. Und sie hatte ja auch recht, so wütend auf mich zu sein. Diese bescheuerte Wunschfantasie einer Familienzusammenführung hatte einfach nichts mit der Realität zu tun.«
Obwohl sie so tat, als käme sie inzwischen damit klar, konnte Sam doch spüren, wie verletzt Dianna immer noch war.
»Hast du inzwischen noch einmal mit deiner Mutter gesprochen?«
»Wo denkst du hin? Ehrlich gesagt hatte ich sowieso kaum Kontakt zu ihr, seit ich weggezogen bin. Und als ich dann gesehen habe, wie sie sich April gegenüber verhalten hat, war der Ofen endgültig aus.«
Da er ihr zeigen wollte, dass sie nicht alleine dastand mit ihren Sorgen, beschloss er, ihr auch etwas zu gestehen. »Ich habe von meinem Vater schon seit dem letzten Jahr nichts mehr gehört.«
Zum ersten Mal, seit er sich zu ihr gesetzt hatte, sah sie ihm direkt in die Augen.
»Wieso? Was ist passiert?«
Er unterdrückte den Wunsch, alles abzuwiegeln und so zu tun, als sei eigentlich nichts vorgefallen oder als sei ihm das alles gleichgültig.
»Nachdem Connor letzten Sommer seinen schlimmen Unfall hatte, sind meine Eltern zu ihm ins Krankenhaus gefahren. Schließlich ging es doch um ihren Sohn – in diesem Moment hätte es nichts Wichtigeres für sie geben dürfen.«
»Oh nein, Sam, sie haben doch nicht etwa angefangen, sich zu streiten?«
»Wie zwei Kampfhähne sind sie aufeinander losgegangen, und zwar bei ihm im Krankenzimmer. Dreißig Jahre lang gehen sie sich schon an die Gurgel, und nicht einmal für fünfzehn Minuten schaffen sie es, damit aufzuhören! Ich musste die ganze Zeit daran denken, dass Connor sie trotz der starken Schmerzmittel vielleicht hören konnte. Stell dir vor, er bekäme unbewusst etwas von den Streitereien mit, und das würde seinen Heilungsprozess verlangsamen, weil er sich mit diesem ganzen Mist nicht auseinandersetzen wollte!«
Jetzt war es an Dianna, sich mitfühlend zu zeigen. »Was hast du getan?«, fragte sie ihn.
Er schnaufte verächtlich. »Ich habe sie sofort aus dem Krankenhaus geworfen und ihnen gesagt, dass sie keinen Fuß mehr in Connors Zimmer setzen sollten, bevor sie sich nicht wie zivilisierte Menschen benehmen.«
»Das war gut so«, sagte Dianna beruhigend. »Du hast Connor vor ihnen beschützt.«
»Einige Wochen später kam meine Mutter erneut zu Besuch. Sie sagte mir, dass sie die Scheidung eingereicht hat.«
»Oh, Sam. Selbst nach dreißig Jahren konnten sie sich nicht zusammenraufen?«
»Wenn du mich fragst, hat sie die richtige Entscheidung getroffen.« Überrascht stellte Dianna fest, dass sich Sams Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln verzog. »Sie hätte sich schon vor Jahren von diesem Idioten trennen sollen. Nur wegen Connor und mir hat sie das alles überhaupt so lange ausgehalten.«
»Also hat sie nur versucht, das Richtige zu tun?«
»Ja, hat sie. Ich frage mich nur, was zum Henker sich mein Vater dabei gedacht hat? Er war so gut wie nie zu Hause, und wenn er da war, hat man von ihm nicht viel mitbekommen.«
Sam hob den Blick, und ihre Augen versanken ineinander. Ihm wurde klar, dass er gerade tiefer in seine Gefühlswelt eingetaucht war als je zuvor – die Ehe seiner Eltern war selbst in Gedanken für ihn tabu gewesen.
Er spürte Diannas Hand an seiner Wange. Ihre Finger strichen leicht über die Bartstoppeln an seinem Kinn.
»Du bist ein guter Mensch, Sam. Ein guter Bruder. Und auch ein guter Sohn.«
Er griff nach ihrer Hand und beugte sich zu Dianna hinab. Ihre warmen Lippen schmeckten salzig von all den Tränen, die sie vergossen hatte. Er leckte sie vorsichtig ab, und Dianna erwiderte seine Zärtlichkeit mit einem leisen Stöhnen, das ihn maßlos erregte.
Ihre Zungen fanden sich, und der Kuss wurde
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