Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
festgehalten, der gerade Sam in den Tod gestoßen hatte.
Nein!
Hände schlossen sich um ihren Hals, und sie schnappte verzweifelt nach Luft. Sie musste einen Weg finden, diesen Mann abzuschütteln und Hilfe für Sam zu holen.
Wenn er diesen Sturz überhaupt überlebt hat. Falls sie ihn überhaupt jemals wiederfand.
Während sie sich aus dem Griff des Mannes zu befreien versuchte, wehrte sich alles in ihr dagegen, dass Sam tot sein könnte. Schon bei ihrer allerersten Begegnung war Sam ihr geradezu überlebensgroß erschienen. Es war einfach undenkbar, dass er, nachdem er in seiner Karriere als Hotshot so viele Gefahren überstanden hatte, auf diese Art umkommen sollte.
Er musste einfach noch leben. Wäre er tot, würde sie das doch bestimmt spüren! Oder redete sie sich das nur ein, damit sie weitermachen konnte, obwohl er nicht mehr da war? Immerhin standen sie kurz vor einem Neuanfang, nachdem sie sich zehn Jahre lang verbissen gegen ihre Gefühle füreinander gewehrt hatten. Vor ihnen lag eine gemeinsame Zukunft.
Und nicht so ein schreckliches Ende.
Die Finger des Mannes schlossen sich immer fester um Diannas Kehle, und allmählich wurde ihr schwarz vor Augen. Ein kalter Schauder lief ihr den Rücken hinunter.
»Werd jetzt bloß nicht ohnmächtig, du Schlampe!«, knurrte ihr Angreifer und ließ sie gerade noch rechtzeitig los.
Nach einigen hastigen Atemzügen verschwanden die schwarzen Punkte vor ihren Augen, und sie starrte direkt in die Mündung einer Pistole.
»Bei einem so großen, kräftigen Kerl hätte man doch erwartet, dass er etwas mehr Mumm hat. Aber ich habe den perfekten Schauplatz gewählt«, prahlte der Fremde. »Diesen Sturz wird er niemals überleben. Geschieht ihm recht, was ist er mir auch die ganze Zeit im Weg? Lässt dich keine Sekunde aus den Augen. Aber jetzt bin ich ihn los, und du gehörst mir.«
Ihr kam es so vor, als würde sie von einem dunklen Nebel eingehüllt, der ihr in den Kopf kroch und sie zu verschlingen drohte. Dianna war erst ein einziges Mal in ihrem Leben ohnmächtig geworden. Damals war sie stundenlang ohne eine Pause heißem Scheinwerferlicht ausgesetzt gewesen. Kurz bevor es passierte, hatte sie genau das gleiche Gefühl gehabt.
»Steh auf!«
Alles um sie herum schien sich zu drehen. Dianna rollte sich herum und stützte sich mit Händen und Füßen vom Boden ab. Vor lauter Angst begann sie zu würgen, doch sie kämpfte die Übelkeit nieder, weil sie ahnte, dass es besser war, ihre Panik vor diesem Typen zu verbergen.
Sie zog sich an der Felswand hoch, drehte sich um und musterte ihren Widersacher. Er war vollkommen von Sinnen, das erkannte sie an den glasigen, kalten Augen, dem zuckenden Mund und den zitternden Händen, an denen die Knöchel weiß hervortraten. Sie hatte noch jemanden erlebt, der so wütend war. Und so gefährlich.
»Was wollen Sie denn überhaupt von mir?«, brachte Dianna schließlich hervor, obwohl ihre Kehle immer noch wie zugeschnürt war.
»Du hast meinen Bruder getötet.«
Ungläubig starrte sie den Fremden an. Wovon redete er da bloß?
»Ich habe in meinem ganzen Leben niemandem etwas getan«, beteuerte sie. »Sie müssen mich mit jemandem verwechseln.«
Er drohte ihr mit der Waffe, den Finger schussbereit am Abzug.
»Oh nein, ich weiß genau, wer du bist. Die berühmte Tusse aus dem Fernsehen. Alles dort im Krankenhaus hat sich nur um dich gedreht. Niemand hat sich auch nur einen Scheißdreck darum gekümmert, was mit meinem Bruder passiert ist.«
Er war im Krankenhaus gewesen? Irgendwo in Diannas Hinterkopf machte es klick, doch sie litt immer noch zu sehr unter Sauerstoffmangel, um wirklich klar denken zu können.
»Nur wegen dir musste Jacob sterben. Und jetzt wirst du dafür bezahlen!«
Es war, als speie er ihr die Worte ins Gesicht, und unwillkürlich versuchte Dianna, vor seiner unbändigen Wut zurückzuweichen.
»Aber ich schwöre Ihnen, ich kenne gar keinen Jacob.«
Ihre Behauptungen interessierten ihn nicht im Geringsten. »Dreh dich um, und dann los«, sagte er und rammte ihr die Waffe in die Rippen.
Da Dianna nichts Besseres einfiel, folgte sie erst einmal seinen Anweisungen. War es möglich, dass es sich bei ihm um einen Stalker handelte, der nach dem Tod seines Bruders vollkommen übergeschnappt war? Bildete er sich etwa ein, dass sie irgendetwas mit dem Tod seines Bruders zu tun hatte?
Und falls es so war, gab es dann überhaupt eine Möglichkeit, ihn davon zu überzeugen, dass dieses Szenario nicht der
Weitere Kostenlose Bücher