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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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ab!«
    »Ich hab versucht, das Richtige zu tun!«
    »Weißt du was, wenn das das Richtige ist, will ich damit nichts zu tun haben. Dann will ich das Gegenteil!«
    Kaum hatte Dallas es ausgesprochen, da schrie er auf. Der Draht glitt ihm aus der Hand, er brach in die Knie und blieb mit gekrümmtem Rücken auf dem Boden hocken.
    Stevie Rae machte eine zögernde Bewegung auf ihn zu. »Dallas? Bist du okay?«
    »Geh nicht zu ihm«, krächzte Rephaim heiser, während er sich mühsam aufrichtete.
    Stevie Rae hielt inne – dann wandte sie sich von Dallas ab, eilte zu Rephaim und half ihm, seinen Arm um ihre Schultern zu legen. »Bist du okay? Du siehst ’n bisschen angekokelt aus.«
    »Angekokelt?« Trotz allem schaffte sie es wieder einmal, dass er gern gelacht hätte. »Was soll das denn heißen?«
    »Das.« Sie berührte eine der Federn auf seiner Brust. Erstaunt sah er, dass sie leicht versengt aussah. »Du bist stellenweise ziemlich kross gebraten.«
    »Du fasst es an. Wahrscheinlich fickst du’s auch! Hölle, bin ich froh, dass es uns gestört hat, bevor wir so richtig zur Sache kommen konnten. Eins weiß ich, mit so einem geb ich mir bei dir nicht die Klinke in die Hand!«
    »Dallas, das ist doch totaler –«, fing Stevie Rae an, aber bei Dallas’ Anblick blieb ihr der Rest in der Kehle stecken.
    »Ja, ganz richtig. Ich bin kein blöder kleiner Jungvampyr mehr.«
    Dallas’ Gesicht wurde von brandneuen roten Tattoos in Form wirbelnder Peitschen umrahmt, von denen Rephaim fand, dass sie den finsteren Tentakeln, die ihn und Stevie Rae in dem Kreis festgehalten hatten, bedenklich ähnlich sahen. Seine Augen loderten noch intensiver rot, und er schien massiger geworden zu sein – gesättigt von frisch empfangener Macht.
    »Achdu
liebe
güte«, sagte Stevie Rae. »Du hast dich gewandelt!«
    »In mehr als einer Hinsicht!«
    »Dallas, bitte hör mir zu. Weißt du noch, die Finsternis? Ich hab gesehen, wie sie nach dir gegrabscht hat. Bitte versuch, klaren Kopf zu bewahren. Bitte lass nich zu, dass sie dich kriegt.«
    »Dass sie
mich
kriegt? Und das sagst du, während du neben diesem Ding stehst? Oh nein, verdammt nochmal! Nie wieder hör ich auf deine Lügen. Und ich werd dafür sorgen, dass es auch niemand sonst tut!«, höhnte er wut- und hasserfüllt.
    Als er aufstand und nach den Drähten greifen wollte, durch die er schon zuvor seine Macht geschickt hatte, packte Stevie Rae Rephaim und zog ihn mit sich aus der Küche. Draußen im Tunnel hob sie die Hand, holte tief Luft und sagte: »Erde, bitte schließ das für mich.«
    »Nein!«, schrie Dallas.
    Rephaim erhaschte noch einen flüchtigen Blick auf ihn, wie er die Drähte ergriff und damit in ihre Richtung zielte, aber da regnete, säuselnd wie Wind in Herbstzweigen, Erde vor ihnen herab, versiegelte den Eingang zur Küche und trennte sie vom Zorn der Finsternis.
    »Kannst du allein laufen?«, fragte Stevie Rae.
    »Ja. Ich bin nicht schwer verletzt. Oder besser, nicht mehr. Dafür hat deine Erde gesorgt.« Und er sah auf sie hinab, wie sie so klein und doch so stolz und machtvoll im Kreis seines Arms stand.
    Doch da löste sie sich von ihm und ging ihm voran in den Tunnel hinein. »Okay. Dann müssen wir hier raus. Die Küche hat noch ’nen anderen Ausgang, er wird in Nullkommanichts draußen sein, und vorher müssen wir hier verschwinden.«
    Er schloss sich ihr an. »Warum versiegelst du nicht auch den anderen Ausgang?«
    Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu. »Was, damit er stirbt? Nee, Rephaim. Eigentlich ist er wirklich nich so schlimm. Er ist nur durchgedreht, weil die Finsternis sich an ihm zu schaffen gemacht hat und weil er das mit uns beiden rausgefunden hat.«
    Uns beiden …
    Seine Gedanken wären gern länger bei diesen Worten verweilt, die ihn und sie aneinanderschweißten, aber dazu blieb keine Zeit. Er schüttelte den Kopf. »Nein, Stevie Rae. Die Finsternis hat sich nicht nur an ihm zu schaffen gemacht. Er hat sich entschieden, sich ihr hinzugeben.«
    Er dachte, sie würde ihm widersprechen. Doch stattdessen sanken ihre Schultern nach vorn. Ohne ihn anzusehen, sagte sie: »Ja, ich hab ihn gehört.«
    Schweigend erklommen sie die Leiter und befanden sich auf dem Weg durch den Keller, als durch das weit offen klaffende Gitter ein Geräusch an sie herantrieb. Rephaim dachte gerade, dass es ihm bekannt vorkam, als Stevie Rae keuchte: »Er nimmt den Käfer!«, und lossprintete. Er eilte ihr nach.
    Sie erreichten den Parkplatz gerade noch, um zu

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