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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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könnte?«, bohrte Aphrodite nach, obwohl Darius sie mit einem Blick bedachte, den Stark als ›Hör jetzt endlich auf zu reden‹ interpretierte.
    Sgiach und ihr Wächter wechselten einen langen Blick, dann sah Stark ihn kaum merklich nicken, als wären die beiden zu einem Einverständnis gekommen.
    Die Königin sagte: »Die Balance zwischen Licht und Finsternis in der Welt kann sich aufgrund eines einzigen Ereignisses ändern. Stark ist nur ein einzelner Krieger, aber es mag sein, dass seine Handlungen große Auswirkungen haben.«
    »Und ’s ist schon genug, dass
ein
mächt’ger Krieger auf dieser Welt auf Seiten der Finsternis steht.«
    »Das weiß ich, und ich werde nie wieder auf der Seite der Finsternis kämpfen«, sagte Stark bitter. »Und das mit dem einzigen Ereignis versteh ich auch, denn ich hab Zoeys Seele aufgrund eines einzigen kleinen Ereignisses in Stücke brechen sehen.«
    »Dann wäge deine Handlungen sorgfältig ab«, bat die Königin. »In der Anderwelt wie auch in dieser Welt. Und bedenke: Die Jungen und Naiven glauben, die Liebe sei die stärkste Kraft im Universum. Jene, die – sagen wir mal – realistischer sind, wissen, dass der Wille einer einzigen Person, gestärkt durch Rechtschaffenheit und Zielstrebigkeit, mehr Macht entfalten kann als ein Dutzend liebestoller Romantiker.«
    »Ja, ich denk daran. Ich versprech’s.« Stark hörte seine eigenen Worte kaum. Er hätte auch versprochen, sich den Arm abzuhacken, wenn es das gewesen wäre, was Sgiach hätte hören wollen, um die verdammte Sache endlich ins Rollen zu bringen und ihn in die Anderwelt zu versetzen.
    Als könnte sie seine Gedanken lesen, schüttelte die Königin traurig den Kopf und sagte: »Nun gut. Dann mag deine Queste beginnen.« Sie hob den Kopf und befahl: »Hebt den Seol ne Gigh heraus.«
    Es folgten ein Zischen und eine Abfolge von Klicken und Knacken. Genau vor dem Podest, auf dem der Thron stand – dicht hinter der Stelle, wo Zoey abgelegt worden war –, öffnete sich der Boden, und aus der Öffnung schob sich ein großer Block aus rostfarbenem Fels, hüfthoch und so lang und breit, dass ein erwachsener Vampyr auf der flachen Oberfläche liegen konnte. Stark erkannte, dass auch dieser Fels mit kompliziert verschlungenen Mustern verziert war. Zu beiden Seiten des Blocks waren in den Boden halbrunde Furchen eingehauen, fast wie zwei Bögen, nur dass das eine Ende dick war und das andere spitz zulaufend und nadelscharf. Während Stark sie genauer betrachtete, erkannte er gleichzeitig zwei Dinge.
    Die Furchen sahen aus wie gewaltige Hörner.
    Und der Fels war nicht rostfarben. Er bestand aus weißem Marmor, der nur über und über mit rötlichen Flecken bedeckt war.
    Blutflecken.
    »Das ist der Seol ne Gigh, der Sitz des Geistes«, erklärte Sgiach. »Ein uralter Ritual- und Opferstein. Lange ehe unsere Erinnerung einsetzt, diente er schon dazu, eine Verbindung zum Licht und zur Finsternis zu schaffen – zu dem weißen und dem schwarzen Stier, auf denen die Macht der Wächter begründet ist.«
    Aphrodite trat näher an den Stein heran. »Ritual- und
Opfer
stein. Was für eine Art Opfer ist da gemeint?«
    »Aye, nun, dies hängt von der Art der Queste ab, nicht?«, sagte Seoras.
    »Das ist keine Antwort.«
    Der Wächter lächelte sie grimmig an. »O doch, holde Maid. Und das weißt du, ob du’s nun vor dir selbst bekennst oder nicht.«
    Stark rieb sich müde die Stirn. »Opfer ist schon okay. Sagen Sie nur, was oder wen«, er warf einen Blick auf Aphrodite, und es war ihm herzlich egal, dass Darius sich drohend aufrichtete, »ich opfern soll, ich mach’s auf der Stelle.«
    »Du selbst bist’s, Bursche«, sagte Seoras.
    »Ich denke, es wird günstig sein, dass er während des Tages geschwächt ist. So sollte sein Geist es leichter haben, seinen Körper zu verlassen«, sagte Sgiach zu ihrem Wächter, als ob Stark gar nicht da wäre.
    »Aye, wohl wahr. Unwillig sind die meisten Krieger, sich aus ihrem Leib zu lösen. Schwach zu sein, könnt’ dies erleichtern.«
    »Ja, gut, was muss ich also tun? Eine Jungfrau finden oder so?« Diesmal sah Stark nicht Aphrodite an – in die Kategorie fiel sie definitiv nicht.
    »Du bist es, der sich opfern muss, Krieger. Das Blut eines anderen wäre nicht ausreichend. Das hier ist deine Queste, von Anfang bis Ende. Bist du noch immer bereit dazu, Stark?«, fragte Sgiach.
    Er zögerte nicht. »Ja.«
    »Dann leg dich auf den Seol ne Gigh, junger Wächter vom Clan MacUallis. Dein

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