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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Häuptling wird dich bluten lassen und an einen Ort zwischen Leben und Tod bringen. Der Stein wird dein Opfer in sich aufnehmen. Der weiße Stier hat gesprochen; man wird dir den Übergang gewähren. Er wird deinen Geist zum Tor in die Anderwelt geleiten. Dort ist es an dir, Einlass zu erhalten, und möge die Göttin deiner Seele gnädig sein.«
    »Alles klar. Gut. Dann bringen wir’s hinter uns.« Aber dann ging Stark doch nicht geradewegs zum Seol ne Gigh. Zuerst kniete er vor Zoey nieder. Ohne sich darum zu kümmern, dass jeder im Raum ihn beobachtete, legte er ihr die Hände ums Gesicht, küsste sie sanft und flüsterte dicht vor ihren Lippen: »Ich komm dich holen. Diesmal lass ich dich nicht im Stich.« Dann stand er auf, straffte die Schultern und trat an den massiven Steinblock.
    Seoras war bereits ans Kopfende getreten. Er sah Stark ruhig an und zog aus einer abgenutzten Lederscheide an seinem Gürtel einen gefährlich scharfen Langdolch.
    »Oh, halt, halt!« Unglaublich, aber plötzlich fing Aphrodite an, in der abnorm großen Metallic-Ledertasche zu wühlen, die sie den ganzen Weg von Venedig her mitgeschleppt hatte.
    Stark hatte jetzt endgültig genug. »Aphrodite, jetzt nicht.«
    »Ah, na endlich, Himmel nochmal. Ich wusste doch, dass ich so was Dickes, Stinkiges nicht verlieren kann.« Sie zog einen litergroßen Beutel heraus, der voller brauner Zweige und Nadeln war, und schnippte mit den Fingern einen der Krieger herbei, die an den Seiten herumstanden, wobei sie königinnenhafter wirkte, als Stark je zugeben würde. Der stämmige Kerl überschlug sich fast, ihr das Ding abzunehmen, und sie sagte: »Bevor ihr mit dieser Geschichte anfangt, die vermutlich nur aus ziemlich unattraktivem Blutvergießen besteht, müssen die hier neben Stark angezündet werden, ungefähr so wie Weihrauch.«
    Stark sah sie kopfschüttelnd an und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob das Mädel vielleicht einen Dachschaden hatte. »Warum das, zum Teufel?«
    Sie verdrehte die Augen. »Grandma Redbird hat zu Stevie Rae gesagt, und die hat es mir weitergegeben, dass Zedernnadelrauch bei den Cherokee ein verdammt mächtiges Geisterschutzdings ist.«
    »Zedern?«, fragte er nach.
    »Ja. Atme es ein und nimm’s mit, wenn du in die Anderwelt gehst. Und jetzt halt den Mund und leg dich auf die Schlachtbank.« Sie wandte sich an Sgiach. »Sie würden Grandma Redbird wahrscheinlich als Schamanin bezeichnen. Sie ist ziemlich weise und hat diese typische Die-Erde-hat-’ne-Seele-Einstellung. Sie hat gesagt, Zedernrauch würde Stark helfen.«
    Der Krieger, dem sie den Beutel gegeben hatte, sah seine Königin an. Die hob die Schultern. »Schaden kann es nicht.«
    Nachdem in einer metallenen Feuerschale ein paar von den Nadeln in Brand gesteckt worden waren, lächelte Aphrodite, neigte leicht den Kopf vor Seoras und sagte: »Okay,
jetzt
können wir die Geschichte durchziehen.«
    Stark verbiss sich das, was er ihr am liebsten an den Kopf geworfen hätte. Er musste sich konzentrieren. Das mit dem Zedernrauch würde er beherzigen, denn Grandma Redbird wusste, was sie tat, und Tatsache war, er musste Zoey erreichen und sie beschützen. Stark wischte sich wieder über die Stirn und wünschte, er könnte den müden Nebel des Tages abwischen.
    »Lass das müßige Ringen. ’s ist hilfreich, nicht ganz sein eig’ner Herr zu sein, wenn man seines Leibes ledig werden will. Gemeinhin sind solche Ding’ des Kriegers nicht.« Mit der Dolchspitze deutete Seoras auf die flache Oberfläche des großen Steins. »Entblöße deine Brust und leg dich nieder.«
    Stark zog sich sein Sweatshirt und T-Shirt aus und legte sich auf den Stein.
    »Sieh an, du hast schon ein Kriegsmal.« Seoras zeigte auf die rosa Brandnarbe eines zerbrochenen Pfeils auf der linken Seite seiner Brust.
    »Ja. Für Zoey.«
    »Aye, nun, so ist’s nur recht, wenn du noch einmal für sie gezeichnet wirst.«
    Stark war auf alles gefasst; steif lag er auf dem blutbefleckten Stein, von dem er erwartet hätte, dass er sich kalt und tot anfühlen würde. Aber kaum berührte seine Haut die Marmoroberfläche, da wurde darunter Hitze wach. In regelmäßigen Abständen ging davon Wärme aus wie ein schlagender Puls.
    »Ach, aye, du fühlst’s«, sagte der alte Wächter.
    Stark sah ihn an. »Er ist heiß.«
    »Für uns, die Wächter, lebt er. Vertraust du mir, Bursche?«
    Überrascht von Seoras’ Frage blinzelte Stark, aber seine Antwort kam ohne Zögern. »Ja.«
    »Ich werde dich an einen Ort

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