Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
Vom Netzwerk:
’n Telefon, und zwar sofort.«
    »Bitte sag mir zuerst, was dich derart aufgeschlitzt und dir so viel Blut entzogen hat – das du tatsächlich schnellstens ersetzen solltest –, und erklär mir, warum das Blut, das du immer noch verlierst, so völlig anomal riecht«, verlangte Sapphire.
    »Rabenspötter! So nennt man die Dinger«, sagte Dallas.
    »Du bist von einem Rabenspötter angegriffen worden?«, wollte Lenobia wissen.
    »Nein. Das versuch ich Dallas schon die ganze Zeit in seinen Dickschädel zu hämmern. Ein Rabenspötter
und
ich wurden von der Finsternis angegriffen.«
    »Und ich sag dir schon die ganze Zeit, das ist totaler Schwachsinn. Ich hab das Vogelding doch gesehen. Und dein Blut. Das hier sieht definitiv aus wie Schnittwunden von seinem Schnabel. Und sonst war weit und breit niemand da!« Dallas war nahe daran zu schreien.
    »Du hast nix anderes gesehen, weil die Finsternis alles im Kreis verdeckt hat, also auch mich und den Rabenspötter, als sie
uns beide
angegriffen hat!«, schrie Stevie Rae frustriert zurück.
    Dallas warf die Hände in die Luft. »Warum klingt das so, als würdest du dieses Ding verteidigen?«
    »Weißt du was, Dallas, du kannst mich mal! Ich verteidige niemanden außer
mich selbst
. Du hast es ja nich mal geschafft, in den Kreis zu kommen und mir zu helfen – das musste
ich selbst
machen!«
    Darauf folgte ein langes Schweigen. Zutiefst verletzt starrte Dallas sie an. Dann erklärte Sapphire in dem giftigen Ton, den sie im Dienst immer draufhatte: »Könntest du bitte gehen, Dallas? Ich muss ihr die Fetzen, die noch von ihren Kleidern übrig sind, vom Leib schneiden, da kann ich dich hier nicht brauchen.«
    »Aber ich –«
    Lenobia legte ihm sanft die Hand auf den Arm. »Du hast deine Hohepriesterin heimgebracht, das war sehr gut von dir. Jetzt lass zu, dass wir uns um sie kümmern.«
    »Äh, Dallas, willst du nich was essen gehen? Ich werd schon wieder«, sagte Stevie Rae, der es schon wieder leid tat, dass sie den Frust, der sich durch die Angst und das schlechte Gewissen in ihr angesammelt hatte, an ihm ausgelassen hatte.
    »Ja, okay, ich geh schon.«
    »Hey«, rief sie ihm nach, als er aus dem Zimmer trottete. »War wirklich gut, dass du mich heimgebracht hast.«
    Bevor er die Tür hinter sich zuzog, warf er einen Blick zurück, und sie glaubte, noch nie so traurige Augen gesehen zu haben. »Für dich tu ich doch alles, Mädel.«
    Kaum hatte die Tür sich geschlossen, da drängte Lenobia: »Bitte erklär mir das mit dem Rabenspötter.«
    »Ja, ich dachte, wären alle weg«, fügte Kramisha hinzu.
    Sapphire reichte Lenobia einen weiteren Blutbeutel. »Sie beide können mir gern helfen; Margareta ist gerade im St. John’s-Hospital, um unsere Vorräte aufzufüllen, da kann ich ein paar zusätzliche Hände gut brauchen, aber Sie müssen in Kauf nehmen, dass Sie sich nützlich machen, während Sie reden. Bitte öffnen Sie den hier für Stevie Rae, Lenobia. Kramisha, würdest du dir da drüben die Hände waschen und mir nacheinander diese Alkoholtupfer reichen?«
    Kramisha warf ihr mit hochgezogenen Augenbrauen einen Blick zu, ging aber zum Waschbecken. Lenobia riss den Beutel auf und reichte ihn Stevie Rae, die ganz langsam trank, um Zeit zu gewinnen.
    Mit einem
Ratsch
!, das in dem kleinen Zimmer viel zu laut klang, schnitt Sapphire die Reste von Stevie Raes Hose und ihres
Don’t hate the 918
-T-Shirts auseinander.
    Stevie Rae spürte, wie alle ihren fast nackten Körper anstarrten. Sie wünschte sich, sie hätte einen hübscheren BH angezogen, rutschte nervös herum und sagte: »Mann, diese Cowgirl-U-Jeans hatte ich echt gern. Jetzt muss ich nochmal zu Drysdales an der Ecke Einunddreißigste-Memorial und mir ’n neues Paar kaufen. Da ist der Straßenverkehr immer so chaotisch.«
    »Solltest du vielleicht überlegen, ob du nicht dein’ Stil erweiterst. Little Black Dress an Cherry Street ist viel näher, und haben viele süße Jeans, die nicht aus Neunzigern.«
    Drei Augenpaare richteten sich auf Kramisha.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was? Weiß jeder, dass Stevie Rae mal Imagewandel braucht.«
    »Danke, Kramisha. Da fühl ich mich gleich viel besser, wo ich ja gerade
fast gestorben bin und so
.« Stevie Rae verdrehte die Augen und unterdrückte ein Lächeln. Die Sache war, bei Kramishas Worten
fühlte
sie sich schon etwas besser – normaler. Und dann erkannte sie, dass sie sich
tatsächlich
schon besser fühlte. Das Blut hatte sie aufgewärmt, und sie fühlte

Weitere Kostenlose Bücher