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House of Night 7. Verbrannt

House of Night 7. Verbrannt

Titel: House of Night 7. Verbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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musste sich zwingen, ruhig sitzen zu bleiben und nicht die Hand auszustrecken, um sie zu trösten. Sie zu berühren.
    Sie berühren? Ich will sie berühren?
    Er verschränkte die Arme über der Brust – eine physische Verleugnung eines schockierenden Gedankens.
    »Die Erde.« In dem Schweigen, das zwischen ihnen lag, klang seine Stimme viel zu laut. Sie sah ihn fragend an. »Du hast sie gerufen, um den Jungvampyr stolpern zu lassen. Und um sich zu öffnen, damit du dem Sonnenlicht auf dem Dach entkommen konntest. Du hast sie gerufen, um den Tunnel beim Kloster hinter mir zu schließen. Kannst du sie nicht auch jetzt rufen und ihr deine Frage stellen?«
    Sie sah ihn aus erstaunten blauen Augen an. »Stimmt! Warum mach ich’s mir so kompliziert? Ich hab’s schon tausendmal wegen anderer Sachen getan. Warum soll’s nicht auch hierfür funktionieren?« Sie hielt ihm die Hände hin, die Handflächen nach oben. »Hier, halt fest.«
    Es war viel zu einfach, die Arme auszustrecken und seine Handflächen über ihre zu legen. Er sah auf ihrer beider vereinten Hände hinab, und plötzlich wurde ihm klar, dass er außer Stevie Rae noch nie ein menschliches Wesen berührt hatte, außer um ihm Gewalt anzutun. Doch nun berührte er sie schon zum wiederholten Male – sanft – behutsam.
    Ihre Hände fühlten sich gut an. Sie waren warm. Und weich. Dann erreichten ihn ihre Worte, und was sie sagte, floss in ihn hinein und ließ sich an einem fernen Ort in ihm nieder, der bisher noch nie durch irgendetwas berührt worden war.
    »Erde, ich hab eine große Bitte an dich. Rephaim hier ist mir wichtig. Er ist verletzt, und das heilt nich so richtig von allein. Erde, ich hab schon öfter Kraft von dir geborgt, um mich selber oder diejenigen, die mir wichtig sind, zu retten. Diesmal bitte ich dich, leih mir Kraft, um Rephaim zu helfen. Das ist nur gerecht so.« Sie hielt inne und sah ihn an. Als ihre Blicke sich trafen, nahm sie die Worte wieder auf, die er zur Finsternis gesprochen hatte, als er dachte, sie sei nicht in der Lage, ihn zu hören. »Weil er meinetwegen verletzt ist. Also heil ihn, bitte.«
    Der Boden unter ihnen erzitterte leicht – wie die zuckende Haut eines nervösen Tiers, dachte Rephaim. Plötzlich keuchte Stevie Rae auf, und ihren Körper durchfuhr ein Ruck. Rephaim wollte die Hände wegziehen, wollte verhindern, was da mit ihr geschah, aber ihr Griff war sehr fest. »Nein! Nich loslassen. Ist schon gut.«
    Dann floss durch ihre Handflächen Wärme in seine herüber. Einen Moment lang erinnerte es ihn an das letzte Mal, als er die Macht gerufen hatte, die er als unsterbliche Kraft aus seines Vaters Blut kannte, und ihm stattdessen die Finsternis geantwortet und seinen Körper und den zerschmetterten Flügel geheilt hatte. Doch Rephaim erkannte schnell, dass ein wesentlicher Unterschied darin lag, von der Finsternis oder von der Erde berührt zu werden. Während jene Macht wild und verzehrend durch seinen Körper getost war und ihn mit Energie aufgebläht hatte, war das, was ihn jetzt erfüllte, wie ein Sommerwind unter seinen Schwingen. Die Präsenz dieser Kraft war nicht weniger beherrschend als die der Finsternis, doch gemäßigt, voller Mitgefühl – lebendig, kräftigend und begünstigend strömte sie in ihn ein, nicht kalt, wütend und zehrend. Sie war Balsam für sein überhitztes Blut und linderte den Schmerz, der in ihm pochte. Als die Wärme der Erde seinen Rücken erreichte – jene offene, nicht verheilte Stelle, aus der seine großen Flügel sprossen –, verspürte er eine so unmittelbare Erleichterung, dass er die Augen schloss und einen tiefen Seufzer ausstieß.
    Und während der gesamten Heilung war die Luft um Rephaim mit dem schweren, tröstlichen Duft von Zedernnadeln und der Süße von Sommergras erfüllt.
    »Denk jetzt daran, der Erde ihre Kraft zurückzugeben«, hörte er Stevie Rae sanft, aber bestimmt sagen. Er wollte die Augen öffnen und ihre Hände loslassen, aber wieder hielt sie ihn fest. »Nein, lass die Augen zu. Bleib genau wie du bist und stell dir die Kraft der Erde als sanftes grünes Licht vor, das unter mir aus dem Boden kommt und durch mich hindurch auf dich übergeht. Wenn du das Gefühl hast, dass sie alles erledigt hat, dann stell dir vor, wie es aus deinem Körper zurück in die Erde fließt.«
    Rephaim hielt die Augen geschlossen, fragte aber: »Warum? Warum soll ich ihm gestatten, wieder zu gehen?«
    In ihrer Stimme klang ein kleines Lächeln mit. »Weil es nich

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