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Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
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Es ist die Gabe von dem, der da drüben liegt, erkaltet, aber sicher glücklich.“
    Mary Jane flog auf den König zu, und ihre Schwestern eilten zum Herzog. Und dann ging von neuem ein Geherze und Geschmatze los, wie ich's noch nie erlebt hatte. Alles drängte noch näher und hatte Tränen in den Augen und wollte den Gaunern die Hände drücken. „Ihr guten, treuen Seelen! Wie großherzig!“
    Genau in dem Moment schob sich ein großer Mann mit eiserner Kinnlade in den Raum. Er blieb stehen, guckte und bekam auf einmal auffällig große Ohren, als der König erneut zu einem Geschwafel ansetzte: über seinen tiefen Schmerz, über das selbstlose Leben seines verstorbenen Bruders, über dessen Wohltaten und über eine bevorstehende Begräbnisorgie.
    â€žWas quatscht der Kerl da?“ Aus heiterem Himmel hatte sich der Mann mit der eisernen Kinnlade zu Wort gemeldet.
    Alles war bestürzt:„Aber Doktor!“ Und einer rief: „Aber Robinson! Hast du denn die Neuigkeit noch nicht vernommen? Das ist Harvev Wilks!“ Der König lächelte sein schönstes Lächeln, steuerte auf den Mann zu und wollte ihm die Hand reichen: „Ist das etwa der treue Freund und Arzt meines armen Bruders?“
    â€žFinger weg!“ fuhr ihn der Arzt an. „Du willst ein Engländer sein? Du willst Peter Wilks Bruder sein? Ein Schwindler bist du, nichts weiter!“
    Einen Aufruhr gab's, ein Gezeter und Gedränge! Jeder wollte auf den Arzt einreden und ihn beruhigen. Aber der war schier außer sich: „Glaubt diesem Lumpen kein Wort! Schmeißt ihn raus! Er hat euch belogen.“
    Da plötzlich verschaffte sich Mary Jane Gehör und sprach ein klärendes Wort: „Mein lieber Onkel Harvey! Ich möchte, dass du die sechstausend Dollar für mich und meine Schwestern in deine Obhut nimmst. Mit unserem ganzen Vertrauen!“
    Alle klatschten in die Hände, der König lächelte stolz, und der Doktor sagte im Hinausgehen: „Ich hab euch gewarnt. Ihr werdet noch an mich denken!“

Kapitel 9
    Wohin mit dem Geld?
    Nachdem der Doktor gegangen war, kehrte erst mal Ruhe ein. Der König und der Herzog bekamen ein Zimmer zugeteilt, und ich landete in einem Kämmerchen oben im Dachgeschoß.
    Am Abend gaben die drei Mädchen ein großes Essen, bei dem ich dem König und dem Herzog aufzuwarten hatte, während die anderen Gäste von Niggern bedient wurden. Es wurde viel über den Toten geredet, über seine guten Taten und alle möglichen Ereignisse in seinem Leben. Ich war froh, nach dem Essen mit dem Mädchen mit der Hasenscharte in der Küche zu landen, wo wir uns über die Reste der Mahlzeit hermachten und nett unterhielten – jedenfalls zu Anfang. Dann wurde es ausgesprochen peinlich:
    â€žHast du den König von England schon mal in echt gesehen?“ wollte sie von mir wissen.
    â€žNa klar“, sagte ich. „William IV. kommt regelmäßig zu uns in die Kirche.“
    â€žDer ist doch längst tot“, belehrte sie mich. „Außerdem wohnen doch die Könige immer in London, oder?“
    Verdammt, ich war reingefallen! „Aber er kommt oft zu uns nach Sheffield, um Seebäder zu nehmen“, wollte ich mich aus der Falle retten.
    â€žSeebäder? Sheffield liegt doch gar nicht an der See!“
    â€žMist!“ Verlegen stotterte ich was von Fässern mit Seewasser, das für den König in Sheffield aufgewärmt wird.
    Aber dann wollte sie auch noch wissen, ob ich regelmäßig in die Kirche gehe und wo ich da genau sitze.
    â€žNatürlich in unserem eigenen Kirchenstuhl“, gab ich zur Antwort. „In dem von deinem Onkel Harvey.“
    â€žWie bitte? Ich denke, Onkel Harvey ist Priester und steht auf der Kanzel?“
    Verflucht und zugenäht! Durch ihre blöden Fragen verhedderte ich mich immer mehr. Und am Ende hatten wir richtigen Streit, schrien uns an und machten uns Vorwürfe, bis Mary Jane in die Küche gerannt kam.
    â€žWas ist denn hier los? Schämst du dich nicht, Joanna?“ fragte sie ihre Schwester.
    â€žEr lügt mich in einem fort an“, begann die sich zu verteidigen.
    â€žIch lüge nie“, wehrte ich mich und hatte ein ganz blödes Gefühl dabei.
    â€žSo kannst du doch keinen Jungen behandeln, der aus der Fremde kommt und unser Gast ist!“ rief Mary Jane, die Hübsche.
    Eigentlich tat es mir ja gut. Aber

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