Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Walbrecker
Vom Netzwerk:
er eine Feder – die können wir ihm von einem Bronzeleuchter runtersäbeln. Als Tinte kann Jim sein eigenes Blut nehmen. Oder wir mopsen uns einen Zinnteller und eine Gabel – mit der kann er seine Nachricht in den Teller ritzen. Außerdem brauchen wir ein paar Küchenmesser.“
    â€žWofür denn die?“ wollte ich wissen.
    â€žDamit buddeln wir uns einen Tunnel unter der Hütte durch. Ist doch wohl logisch, oder?“
    Ich hielt sicherheitshalber meine Klappe. Wenn sich Tom Sawyer was vornahm, dann war es eben immer mindestens zwei Nummern größer als bei anderen.

Kapitel 13
    Ein Freund wird befreit
    Am nächsten Tag ging's gleich zur Sache. Wieso gerade ich das ganze Zeug klauen sollte, war mir zwar nicht klar. Aber ich wollte Tom nicht enttäuschen – also tat ich's. Zur Sicherheit ließ ich auch noch ein paar Talgkerzen mitgehen, nahm drei statt einen Zinnteller, dazu ein paar Löffel und noch ein paar Kleinigkeiten. Wer weiß, was Tom noch alles einfiel für die große Befreiung.
    Abends dann ging die Drecksarbeit los. Wie die Blöden bohrten wir mit den Messern im Boden und hatten irgendwann auch ein kleines Loch neben der Hütte geschafft.
    â€žDas dauert ja mindestens fünf Jahre, bis wir da drin sind!“ beschwerte ich mich vorsichtig.
    Auch Tom unterbrach die Arbeit und besah sich die Schwielen an seiner Hand. „Meinetwegen“, muffelte er, „es ist zwar kein großer Stil. Aber wir können es ja mal mit Hacke und Schaufel probieren.“
    Das Werkzeug war schnell beschafft. Und siehe da: Nun ging's voran. Wir hackten und schaufelten, dass die Funken flogen. Und nach drei Stunden hatten wir ein Tunnelloch zum Reinkriechen.
    â€žIch hören euch nahen“, teilte uns Jim mit. Er hatte uns beschrieben, wo sein Bett stand. Und genau darunter wollten wir aus der Erde kommen.
    â€žFür heute Nacht ist Schluss“, entschied Tom, und ich war einverstanden.
    â€žIhr wirklich morgen wiederkommen?“ wollte Jim wissen, und er tat mir sehr leid. Ich hatte mitgekriegt, wie Onkel Silas verzweifelt nach dem rechtmäßigen Besitzer von Jim forschte. Er hatte erfahren, was inzwischen mit dem König und dem Herzog passiert war. Und nun war auch diesem gutgläubigen Menschen klar, dass man ihn reingelegt hatte.
    â€žKeine Sorge, wir haben das Ding voll im Griff“, beruhigte Tom den Nigger. „Pass nur ja gut auf, was du morgen zu essen kriegst.“
    Bevor wir zurück zum Haus schlichen, entfernten wir, so gut es ging, alle Spuren, warfen ein paar alte Bretter über das Loch – kurz darauf fielen wir todmüde ins Bett.
    Der nächste Tag wurde nicht weniger anstrengend. Erst mal schliefen wir aus, und Tante Sally wunderte sich schon, warum wir soviel Schlaf brauchten.
    â€žDas ist die Luft hier im Süden“, erklärte Tom und gab seiner Tante einen Extrakuss.
    â€žMich macht das Klima hier auch ganz schlaff“, sagte Tante Sally, wobei sie ein sehr bedrücktes Gesicht bekam.
    â€žAber du bist doch gut drauf, Tantchen“, spielte Tom den Gentleman.
    â€žNein, nein“, erwiderte Tante Sally, „mein Gedächtnis lässt immer mehr nach. Ich kann mir nicht merken, was ich auf die Wäscheleine gehängt habe. Auch in der Küche hab ich alles mögliche verlegt. Und ich hätte wetten können, dass ich gestern früh noch sieben Kerzen im Schrank hatte.“
    Tom grinste frech und sagte: „Vielleicht hat sie Onkel Silas gebraucht. Oder hast du sie gesehen, Tom?“
    â€žIch? Nee – ich weiß gar nicht, dass welche hier waren“, sagte ich und wurde sehr verlegen.
    â€žTom, du musst nicht rot werden“, half mir Tante Sally. „Dein Bruder Sid ist eben nicht auf den Mund gefallen. Ich dachte zwar, es sei umgekehrt, weil Tante Polly das in ihren Briefen schrieb.“
    â€žAch weißt du, Tante Polly bringt uns manchmal durcheinander“, sagte Tom. „Das ist vielleicht das Klima im Norden.“
    Glücklicherweise schickte uns Tante Sally jetzt nach draußen, weil sie sich um den Haushalt kümmern musste. Mir war längst mulmig, und ich wusste nicht, wie lang dieses Täuschungsmanöver gut gehen würde.
    â€žGuck nicht so belämmert! Wir müssen uns um die Pastete kümmern!“ rief mich Tom zur Ordnung, kaum waren wir aus dem Haus. „Ich hab schon mit dem Nigger Nat gesprochen und ihn bestochen. Er wird

Weitere Kostenlose Bücher