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Hühner Voodoo (German Edition)

Hühner Voodoo (German Edition)

Titel: Hühner Voodoo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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heraus und übergab ihn Herrn Schönfelder. «Ihr Scheck», flötete sie und errötete.
    Gwendolyn hatte Richard Schönfelder aus dem Katalog einer Model-Agentur herausgesucht und ihn für zwei Stunden gebucht. Sie war sehr zufrieden mit ihrer Wahl. Er offensichtlich auch.
    Er lächelte Gwendolyn wieder an. «Wann planen wir unseren nächsten Coup? Sie wissen, ich bin zu allen Schandtaten bereit …»
    «Freut mich zu hören. Ich hätte da tatsächlich noch ein paar Ideen …»
    Er sah Gwendolyn in die Augen. «Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.»
    «Schließt sich diesem Spruch noch eine Einladung nach Casablanca an?» Gwendolyn war eingefallen, dass sie lange keinen Urlaub mehr gemacht hatte.
    «Wunderbare Idee. Rufen Sie mich an.»
    Dann ging er.
    Gwendolyn überlegte, ob sie gerade ihrem fünften Ehemann hinterhersah.
    Als Britta sich wieder von Frederick gelöst hatte, wandte sie sich an ihre Tante. «Was war denn das für eine verrückte Nummer?»
    «Oh, ich wollte eurem Glück ein bisschen nachhelfen. Frederick hatte da so seine Schwierigkeiten, einer Frau die Ehe anzutragen. Da dachte ich, das sollte ihm einfach jemand abnehmen.»
    Britta wandte sich an ihren frischgebackenen Ehemann. «Hast du das gewusst?»
    «Dass ich ein Problem mit Heiratsanträgen habe?»
    «Nein, was meine Tante hier arrangiert hat.»
    «Ähm, ja, sie hat es mit mir abgesprochen. Und ich werde ihr ewig dafür dankbar sein.»
    Britta schmiegte sich an ihn. «Ich will aber auch noch kirchlich heiraten. Eine richtig romantische Hochzeit in Weiß mit allem Drum und Dran!»

    Am Tag der kirchlichen Hochzeit wurde Gwendolyn dann doch noch von einer Panikwelle erfasst, und sie ließ Bernadette zweimal ihr Hühner-Voodoo-Orakel befragen, ob auch wirklich alles gutgehen würde.
    Aber so recht konnte sie sich nicht beruhigen.
    «Meinst du nicht, wir hätten Britta von dem Fluch erzählen sollen?»
    «Wieso denn? Ist doch alles gut jetzt.»
    Gwendolyn nickte. «Ja, du hast recht.»
    Dann sah sie Bernadette wieder an. «Weißt du, mich würde ja wirklich mal interessieren, ob das alles Zufälle waren oder ob doch ein Fluch auf dem Bestattungsinstitut war und wir es wirklich geschafft haben, ihn loszuwerden.»
    «Was glaubst du denn?»
    «Zufälle!»
    Zwei Minuten später fragte Gwendolyn: «Und wenn es doch ein Fluch war?»
    «Dann ist er jetzt weg.»
    Gwendolyn seufzte noch einmal und beschloss, das Thema nun endgültig ruhen zu lassen.
    «Es wird auch diesmal alles gutgehen», versicherte ihr Bernadette, und die beiden machten sich auf den Weg zur Kirche.

    Allerdings lief es, das musste Bernadette zugeben, dann doch nicht so reibungslos. Es begann sehr holprig und nichts Gutes verheißend. Das übergroße Kreuz hinter dem Altar fiel während der Zeremonie von der Wand, der Ärmel des priesterlichen Gewandes kam zu nahe an die Altarkerze und fing Feuer, kurz, es war eine mit Pannen durchsetzte Trauung.
    Aber Frederick und Britta hielten tapfer durch. Sie überlebten beide das Ja-Wort und waren nun auch mit Gottes Segen Mann und Frau.
    Und im Nachhinein war es fast eine ganz normale Hochzeit gewesen. Wenn man davon absah, dass das Brautpaar nach der Zeremonie in einen Leichenwagen einstieg und davonbrauste.
    An der Stoßstange des Leichenwagens war die obligatorische Schnur mit den Blechbüchsen, die beim Wegfahren schepperten. Bernadette hatte sie gebastelt und drangehängt.
    Als die beiden außer Sicht waren, drehte sich Gwendolyn zu Bernadette. «Sag mal, das waren aber keine Blechdosen. Was hast du denn da drangebunden?»
    Bernadette kicherte: «Kleine Särge und Urnen. Und Hühner-Voodoo-Knochen.»
    «Nette Idee.»
    Dann sah sie Bernadette plötzlich erschrocken an: «Woher hast du die kleinen Särge und Urnen?»
    «Ähm …», sagte Bernadette und wurde rot. «Also reg dich jetzt bitte nicht auf.»
    «Ich rege mich bereits auf! Woher?»
    «Also das war so …», begann Bernadette und hielt wieder inne.
    Gwendolyn wollte nicht weiter abwarten. «Die sind doch nicht etwa aus Fredericks Puppenhaus?»
    «Na ja, also genau genommen …»
    «Vor oder nach der Fluch-Übertragung?»
    «Aber der Fluch ist doch bestimmt nicht auf die Gegenstände im Modell übergegangen. Nur auf das Modell selbst.»
    «Woher willst du das denn wissen?»
    «Na ja, also … ich hoffe es.»
    Bevor Gwendolyn etwas sagen konnte, seufzte Bernadette: «Schade, dass es jetzt vorbei ist. Ich mochte unser Hühner-Voodoo-Ritual. Das hat so viel Spaß

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