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Hühner Voodoo (German Edition)

Hühner Voodoo (German Edition)

Titel: Hühner Voodoo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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Chicken Wings auf einen großen Teller und rief: «Tadaa, es ist angerichtet. Guten Appetit», und schob ihn in die Mitte der Ladentheke.
    Alle drei griffen zu.
    Gleichzeitig ertönte die Ladenklingel.
    «Na toll», stöhnte Britta, «den ganzen Vormittag über ist nichts los, und jetzt kommen Kunden.»
    Sie wischte sich mit einer Serviette die Finger ab. Legte sie zur Seite, rutschte von ihrem Hocker und ging um die Theke herum. Als sie sah, dass es Frederick war, murrte sie: «Ach, der», und nahm wieder Platz.
    «Solltest du dich nicht um den Kunden kümmern?», fragte Gwendolyn.
    «Nee, der kommt allein zurecht.» Verbittert flüsterte sie ihrer Tante zu: «Das ist der Leichenbestatter, der, wenn er eine Frau wirklich liebt, sie auf gar keinen Fall heiratet.»
    Britta aß weiter und bemühte sich, Frederick nicht zu beachten. Was schwierig war, denn er lief durch den ganzen Laden und zupfte aus allen Behältern die Rosen heraus. Schließlich hatte er so viele, dass er sie mit beiden Armen umfassen musste.
    Er kam zur Theke und sagte: «Ich möchte gerne diese Rosen kaufen.»
    Britta sah ihn etwas hochmütig an und fragte spöttisch: «Sind Sie sicher, dass Sie keine Rose übersehen haben?»
    «Haben Sie noch welche?»
    Oh, man war wieder zum «Sie» übergegangen, stellte Gwendolyn fest.
    «Nein, aber ich glaube, im Stadtpark gibt es noch ein Rosenbeet – wenn Sie das auch plündern wollen …», meinte Britta kühl.
    Frederick legte die Rosen auf die Theke. Bernadette, die sich eisern bemühte, Frederick nicht anzusehen, brachte schnell den Teller mit den Chicken Wings in Sicherheit.
    Frederick sah Britta ernst und bittend an. «Britta, die Rosen sind für dich. Und ich möchte dir eine Frage stellen.»
    Doch bevor er weiterreden konnte, unterbrach Gwendolyn ihn.
    «Halt. Nein. Mir ist wirklich sehr unwohl zumute.»
    Alle drei sahen sie überrascht an.
    «Wir sollten … ins Krankenhaus fahren», sagte Gwendolyn.
    «Wieso?»
    Gwendolyn überlegte und griff sich schließlich ans Herz. «Ich habe Herzbeschwerden.»
    «Ich hab meinen Wagen um die Ecke, ich fahr Sie schnell», sagte Frederick.
    Gwendolyn sah ihn an und blaffte: «Nein, danke, nicht mit Ihrem Wagen! Ein neutrales Taxi wäre mir lieber.»
    Britta hatte bereits das Telefon in der Hand. «Ich ruf den Notarzt an.»
    «Nein! Ein Taxi!»
    «Aber Tante Gwendolyn …»
    «Bitte tu, was ich sage, du willst doch nicht, dass ich mich noch mehr aufrege.»
    «Okay. Aber ich komme mit.»
    Gwendolyn nickte. «Allerdings. Alle kommen mit.»
    Britta bestellte ein Taxi. Frederick griff Gwendolyn stützend unter einen Arm, die andere Seite übernahm Britta.
    Gwendolyn drehte sich zu Bernadette und rief ihr zu: «Nimm die Rosen mit, die brauchen wir.»
    Bernadette sah bedauernd auf die Chicken Wings. Kurzentschlossen leerte sie den Teller in ihre Handtasche. Dann sammelte sie die Rosen ein.
    Britta schloss den Laden zu. Und dann kam das Taxi.

    Im Krankenhaus brachten sie Gwendolyn in den Flur der Notaufnahme. Sie schüttelte die helfenden Hände von Frederick und Britta ab, sah Frederick an und nickte ihm zu. «So, jetzt!»
    «Jetzt was?»
    «Na, Sie haben doch eben gesagt, Sie wollten meiner Nichte eine Frage stellen. Das hier ist der geeignete Ort.»
    «Die Notaufnahme eines Krankenhauses?»
    «Allerdings. Genau hier!» Gwendolyn sah ihn vielsagend an, er verstand.
    Er schluckte. «Sie haben recht.»
    Britta sah irritiert zwischen Gwendolyn und Frederick hin und her. «Was soll das? Tante Gwendolyn, du setzt dich jetzt hierher, ich geh zur Aufnahme.»
    «Nein, warte bitte noch einen kleinen Moment.»
    «Nichts da. Bei Herzsachen kommt es auf jede Minute an.»
    Gwendolyn lächelte. «Das kann man so sagen.» Sie sah Frederick an. «Also, dann mal los.»
    «Nun setz dich doch mal hin, Tante Gwendolyn. Ich hole einen Arzt.»
    Gwendolyn hielt Britta am Ärmel zurück. «Schätzchen, es geht mir gut.»
    Britta betrachtete ihre Tante kritisch, kam aber wohl zum selben Schluss. Etwas streng fragte sie: «Und wieso sind wir dann jetzt in der Notaufnahme?»
    «Na ja, ich dachte, nur so zur Sicherheit. Falls es mir plötzlich schlechtgehen sollte, ist die Anfahrt nicht so lange.»
    «Also, Tante Gwendolyn, du bist schon sehr wunderlich!»
    Gwendolyn drehte sich zu Bernadette. «Bernadette, die Rosen.»
    Bernadette reichte den Strauß an Frederick weiter.
    Er legte der verblüfften Britta die Rosen zu Füßen, fiel auf ein Knie und sah Britta an.
    Gwendolyn krallte sich vor

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