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Hühner Voodoo (German Edition)

Hühner Voodoo (German Edition)

Titel: Hühner Voodoo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich
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winkte den Verkäufer wieder heran. «Sind Sie sicher, dass es ein Weibchen ist?»
    «Ja. Absolut.»
    «Sehr schön», meinte sie und sagte zu Frederick. «Gib dem netten Herrn die Maus zurück.» Und erklärend für den Verkäufer fügte sie hinzu: «Er bekommt sie zu seinem Geburtstag. Ich komme wieder. Vielen Dank auch.»
    Dann verließen sie den Laden.
    «Als Nächstes brauchen wir eine Katze», teilte sie Frederick mit. «In der Nähe gibt es einen Spielplatz. Dort hab ich öfter Katzen herumstreunen sehen.»
    «Eine Katze?», wiederholte Frederick.
    «Ja. Und wenn das auch gutgeht, werden wir in den Zoo gehen.» Da Frederick widersprechen wollte, sagte sie: «Die Tiere müssen größer werden.»
    «Ach, und womit ende ich? Mit einer Elefantendame? Einer Giraffe?»
    «Unsinn! Wir müssen die Evolution berücksichtigen. Wir müssen uns der Menschenähnlichkeit nähern. Ich denke mal, unser letzter Test wird eine Schimpansin sein. Oder vielleicht eine Schweinedame? Das muss ich nachsehen.»
    Sie zog ihr Smartphone hervor.
    Frederick stöhnte gequält auf.

    Nachdem zwei Katzen, ein weibliches Hausschwein und auch eine Schimpansendame im Zoo Fredericks Heiratsantrag überlebt hatten, entschied Gwendolyn, dass es nun so weit sei. Nun dürfe Frederick Britta gegenübertreten und ihr einen Heiratsantrag machen. Das müsste wohl genügen, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, und es würde hoffentlich dazu führen, dass sie ihm verzieh.
    Sein Plan war, ihr in ihrer Mittagspause im Blumenladen einen Antrag zu machen. Es musste der Blumenladen sein, weil das der einzige Ort war, wo er Britta treffen konnte. Denn sie schlug nach wie vor beharrlich jede seiner Einladungen aus. Gwendolyn sollte sicherstellen, dass Britta im Laden war. Er würde alle Rosen, die sie vorrätig hatte, kaufen, ihr zu Füßen legen, und sie dann, ganz altmodisch, förmlich, auf einem Knie mit kleinem Samtkästchen mit Verlobungsring, um ihre Hand bitten.
    Ein wunderbar romantisches Setting. Doch leider bestand Gwendolyn darauf, dabei zu sein und, noch irritierender, Bernadette sollte mit einem Erste-Hilfe-Koffer für den Notfall neben Britta stehen. Das würde die romantische Atmosphäre wohl etwas trüben. Aber Frederick war insgeheim doch froh über die moralische Unterstützung.

[zur Inhaltsübersicht]
    DREIZEHN
    Gwendolyn hatte Britta vorgeschlagen, sie mal in ihrem neuen Wirkungskreis zu besuchen. Man hatte sich auf mittags geeinigt, weil es da etwas ruhiger im Laden war.
    Britta hatte angeboten, etwas zu essen zu besorgen, was Gwendolyn selbstverständlich gerne annahm.
    Gwendolyn und Bernadette betraten den Blumenladen. Britta freute sich, ihre Tante zu sehen.
    «Ich hab Chicken Wings besorgt», rief Britta und hielt einen Karton in die Höhe.
    «Oh wunderbar!», freute sich Bernadette. «Das ist mein Lieblingsessen!»
    «Ich hoffe, es reicht. Ich wusste nicht, dass wir zu dritt sein werden.»
    «Ach, hatte ich das nicht erwähnt?», fragte Gwendolyn.
    «Nein.» Britta begrüßte Bernadette freundlich und fragte: «Woher kennen Sie meine Tante?»
    «Ich hab das Büro unten in ihrem Haus gemietet.»
    «Ach, dann sind Sie Luna Madison?»
    Bernadette strahlte: «Ja.»
    Gwendolyn blickte etwas süßsauer drein und stellte klar: «Nein. Sie heißt Bernadette Kunz. Luna Madison ist der Name des Büros.»
    «Ah ja.»
    Bernadette betrachtete Britta eingehend. «Sie ist wirklich hübsch!»
    Britta lächelte geschmeichelt, Gwendolyn nickte.
    «Ich bin so aufgeregt!», rief Bernadette.
    Gwendolyn warf ihr einen strafenden Blick zu. Es war abgemacht, dass kein Wort darüber fiel, wieso sie hier waren, und dass sie auch so tun sollten, als würden sie Frederick Ackermann nicht kennen.
    «Kann ich bitte die Knochen haben, wenn wir fertig sind?», erkundigte sich Bernadette freundlich bei Britta.
    Britta blickte Gwendolyn ratlos an. Gwendolyn deutete auf den Karton, den Britta gerade auf die Theke gestellt hatte.
    «Von den Chicken Wings, meint sie. Sie sammelt Hühnerknochen.»
    «Ach tatsächlich? Das ist ja mal ein ausgefallenes Hobby.»
    «Oh, das ist nicht nur ein Hobby, es ist inzwischen mein Beruf. Das und Marmorkuchen.»
    Auch damit konnte Britta nicht viel anfangen.
    «Ist jetzt gut, Bernadette. Lass uns … ähm … essen.»
    Brittas Blick blieb an dem Erste-Hilfe-Koffer hängen, den Bernadette sich unter den Arm geklemmt hatte. Sie stellte jedoch keine Frage.
    Gwendolyn sah zur Tür. Frederick müsste jeden Moment auftauchen. Britta legte die

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