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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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will! Es könnte unsere Welt vernichten!«
    Der größte Teil des Teams war jetzt völlig panisch. Niemand schien ihn überhaupt gehört zu haben. Ein weiterer Konzil-Engel schoss direkt auf Sam zu, der mit weit aufgerissenen Augen erstarrte – doch dann stieß er ein Gebrüll aus, schüttelte sich, zielte und drückte ab. Willows Engel ging dazwischen und die Kugel durchschlug ihren Körper, während der Engel geschickt auswich.
    Alex hörte die menschliche Willow vor Schmerz nach Luft schnappen und musste sich zwingen, nicht zu ihr zu rennen, um nachzusehen, ob sie in Ordnung war. Stattdessen stieß er Kara heftig zur Seite und stürzte sich auf Sam, der erneut einen Schuss abgab. Sie knallten auf den Teppichboden. Sam wand sich unter Alex hervor, wobei er ununterbrochen weiterfeuerte. Ein weiteres Konzilmitglied, ein männlicher Engel, verglühte in einem Funkenregen.
    Damit waren nur noch drei Engel übrig. Sie leuchteten heller und heller, und das schmerzhaft grelle Licht, das von ihnen ausging, pulsierte in der Luft. Brendan rannte hin und her, um an Willows Engel vorbeizukommen. Verschwommen registrierte Alex, dass Willow selbst mit geschlossenen Augen auf dem Fußboden hockte. Seb hatte sein Messer gezogen, schien aber kaum fähig, es zu benutzen. Eine weitere Kugel traf seinen Engel und er schwankte und stützte sich an der Wand ab.
    »Aufhören! Das dürfen wir nicht!« Trish riss wie von Sinnen an Wesleys verletztem Arm. Alex sah ihn aufschreien und die Waffe fallen lassen. Er krallte die Finger in seinen Arm.
    »Pass auf, Wies!«, schrie er. Aber ein Konzil-Engel hatte die Gelegenheit bereits genutzt, um geradewegs auf ihn zuzufliegen. Wesley versteinerte. Er starrte ihm in die Augen, und im nächsten Moment gehörte er ihnen.
    »Nein, wir dürfen den Engeln nichts tun! Was machen wir denn?«, japste er. Er warf sich auf Brendan und riss sie beide um. »Stopp! Tu ihnen nichts!«
    Sam legte auf einen anderen Engel an. Alex fiel ihm in den Arm und der Schuss ging daneben. Plötzlich bemerkte Alex den Mann im dunklen Anzug, der zusammengesunken an der hinteren Wand saß. Grundgütiger, das konnte doch nicht wahr sein. Raziel.
    Willows Vater schüttelte sich kurz, als wären irgendwelche Fesseln von ihm abgefallen. Als er die Szene überblickte, verhärtete sich sein schönes Gesicht. Wesleys Pistole lag vor ihm auf dem Teppich und seine Finger schlossen sich darum.
    Alex saß immer noch rittlings auf dem um sich schlagenden Sam. Und obwohl er genau wusste, wie sinnlos es war, weil Engel in Menschengestalt nicht getötet werden konnten, eröffnete er das Feuer auf ihn. Raziel zischte und wich zurück, als die Kugeln auf ihn einprasselten. Trotzdem hob er noch seine Waffe und nahm ein Konzil-Mitglied ins Visier, das auf Liz zuraste.
    Als Sam das mitbekam, verließ ihn der Kampfgeist. Sein erschrockener Blick traf den von Alex. »Stopp!«, bellte er. »AUFHÖREN! Leute, er hat recht!«
    Es passierte in Sekundenschnelle: Brendan schüttelte Wesley ab und schoss im selben Moment wie Raziel; inmitten eines Funkenregens stürzte das Konzilmitglied in die Tiefe. Ein anderer Engel stieß auf Brendan herab und riss an seiner Lebensenergie. Mit einem Aufschrei taumelte Brendan zu Boden, die Hände um sein Bein gekrallt. Zur gleichen Zeit schnappte sich Kara eine der fallen gelassenen Pistolen, während sie gleichzeitig versuchte, sich der hysterischen Trish zu erwehren. Sie schlug Trishs herumfuchtelnde Hände weg und schoss den Engel ab, der Wes das Angelburn-Syndrom verpasst hatte. Ihr Schuss zerlegte ihn in seine Einzelteile.
    Dann fiel ihr Blick auf Raziel und ihre Augen wurden groß. Erschrocken sah sie Alex an. Wackelig flogen Willows und Sebs Engel auf Willows Vater zu, der seine Pistole auf den letzten der Zwölf richtete.
    NEIN! Erneut spürte Alex, wie seine Sinne sich schärften. In Zeitlupe rappelten er und Sam sich auf, bevor sie wie ein Mann mit einem Satz das Zimmer durchquerten. Dunkel bemerkte er, dass Wesley noch nicht wieder auf die Beine gekommen war und Trish schon wieder mit Kara raufte. Ein Muskel in Raziels Wange zuckte, als er sein Ziel anvisierte. Seine Wunden bluteten leicht und hinterließen Flecken auf seinem teuer wirkenden Anzug.
    Alex hatte den undeutlichen Eindruck, dass das letzte Konzilmitglied, ein weiblicher Engel, versuchte etwas zu unternehmen – versuchte, eine Art Macht über Raziel auszuüben. Obwohl sie inzwischen so hell strahlte, dass er sie kaum ansehen konnte, hatte sie

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