Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters
merkwürdig betontem Erendra. Dann fing er an, loszutraben. Kettenpanzer, Kurzschwert und die Laterne – Barak konnte sich ihn für später aufheben. Aber die Laterne, die an einem Stock baumelte, mußte schnell verschwinden, ehe ihn jemand hinter den Büschen entdeckte.
Barak fühlte auf dem Boden umher. Dann fanden seine Finger einen etwa faustgroßen, spitzen Stein. Er schwang ihn probeweise und warf dann.
Die Laterne zersprang und ließ den Soldaten in Flammen aufgehen. Er ließ das Schwert fallen und schrie; seine Haut prasselte.
Die Schreie waren für die anderen drei das Signal. Sie ließen ihre Laternenstangen fallen. Zwei zogen die Schwerter, der dritte, anscheinend der Anführer, hob seine Armbrust. Die Pfeilspitze zitterte hin und her.
Der Wind brachte den Gestank brennenden Fleisches in Baraks Nase. Er zog das Schwert aus der Scheide und hielt die Klinge niedrig über den Boden.
»Wo?«
»Ich sehe nichts … «
»Das ist der Dieb – er simuliert.« Die Armbrust des Anführers zielte auf Hakims zusammen gesunkene Gestalt.
Barak faßte das Schwert fester und stürmte aus den Büschen heraus, direkt auf den Anführer zu. Aus seiner Kehle stieg ein Geheul empor.
Die Armbrust schwankte, als Barak näherkam. Er blieb kurz stehen, um einen der Männer mit dem Schwert mit einem Fußtritt beiseite zu schleudern, während er unter dem Schlag des andern wegduckte. Schade, du hängst zu sehr am Leben. Der Drill des Anführers war offensichtlich: Einen Feind töten, alle anderen Angreifer ignorieren.
Mit der flachen Klinge schlug er gegen die Armbrust, so daß sie in die Dunkelheit flog und den Bolzen harmlos nach links entsandte.
Die Augen des Anführers wurden groß. Er griff nach seinem Schwert. Da erwischte ihn Baraks Rückhand am Halsansatz. Die Schwertspitze schlitzte mühelos die Kehle auf; Blut schoß heraus.
Der kräftig gebaute Mann griff sich mit beiden Händen an den Hals und versuchte, die Wunde zusammenzupressen. Sein Schmerzensschrei kam nur als dumpfes Gurgeln heraus, während der dunkle Strom weiter durch die Finger rann.
Barak wirbelte herum und drehte ihm den Rücken zu. Jetzt hatte er keine Zeit, ihn ganz zu erledigen. Wenn es einer gegen viele steht, kann man sich nicht um einen außer Gefecht gesetzten Feind kümmern, solange noch unverletzte da sind.
Der, den er mit einem Tritt beiseite geschleudert hatte, war weg, in der Dunkelheit verschwunden. Sein Schwert lag immer noch auf dem Boden. Wo war er? Egal – kümmere dich um ihn, nachdem du den anderen getötet hast.
Der kleine, dunkle Mann vor ihm lächelte und duckte sich. In der rechten Hand hielt er sein Schwert, in der linken einen langen Krummdolch. »Vielen Dank für die Beförderung, mein Freund«, sagte er auf erendra und trat leichtfüßig vor. Sein Schwert fuhr wie eine angriffslustige Kobra hin und her. »Ich habe Arno sowieso nie gemocht.«
Keine Zeit zum Plaudern. Da war immer noch ein Mann übrig. Barak schlug zu, die Klinge parallel zum Boden.
Der Soldat sprang auf die Seite und wehrte mit der Klinge seines Dolchs Baraks Schwert mühelos ab. Ehe Barak sein Schwert wieder zur nächsten Parade erheben konnte, hatte die spitze Dolchspitze schon seinen Bizeps geritzt. Es brannte schrecklich.
»An Zweischwerter sind wir wohl nicht gewöhnt, hm?« Er machte mit voll ausgestreckten Waffen einen Ausfall.
Und starrte ungläubig auf sein rechtes Hand gelenk, das von Baraks Klinge beinahe abgetrennt worden wäre. Das Schwert fiel zu Boden.
Barak lächelte auf die zusammengesunkene Figur hinunter. »Na, vielleicht bin ich's doch!«
Ein Arm legte sich um seine Kehle und zog ihn nach hinten, so daß er das Gleichgewicht verlor. Aus einem Augenwinkel heraus sah er einen blitzenden Dolch nach oben gehen, der auf ihn niederzufallen drohte.
Die Zeit schien stehenzubleiben. Du Riesenidiot! Wie kannst du dich nur während eines Kampfes unterhalten'. Er lo ck erte den Griff am Schwert und brachte die Hände hoch, um den Stoß nach unten abzuschwächen, wußte aber, daß er es zeitlich nie schaffen konnte.
Es war einfach nicht möglich. Das Messer mußte nur ein paar Zoll bis zu seiner Kehle zurücklegen, wohingegen seine Hände das Handgelenk ergreifen mußten, um die Bewegung nach unten aufzuhalten …
Beide Hände trafen auf den schlaffen Arm des Soldaten. Der andere Arm an seiner Kehle lockerte sich. Er griff zu, drehte und stieß einen Ellenbogen seinem Gegner in die Mittelpartie. Dann wirbelte er herum.
»Nicht
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