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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
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und sehen, ob wir eine Überfahrt nach Pandathaway buchen können.« Er bückte sich, hob Hakims Messer auf und steckte es quer in seinen Gürtel, mit der Schneide nach oben. Dann beugte er vorsichtig den Rumpf, um sicher zu sein, daß es ihn nicht schneiden würde. Noch ein kurzer Ruck an den Riemen, mit denen er seine Streitaxt auf die Brust geschnallt hatte; sie saßen auch fest, obwohl es nur zweier schneller Rucke bedurfte, um die Schlaufen zu lösen, und die Axt war frei.
    »Pandathaway?« Andrea runzelte die Stirn. »Du lieber Gott, das klingt vertraut.« Sie wandte sich an Barak. »Nicht wahr, Karl?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich höre es zum ersten Mal. Vielleicht hast du etwas mitgehört, als Hakim Ahira erzählt hat, was da unten passiert ist.« Er warf dem Zwerg einen wütenden Blick zu. »Er hielt es wohl nicht für angebracht, es uns allen mitzuteilen.«
    Der Krieger hatte die Sensibilität eines Felsens. »Er wollte nicht einen Haufen Leute dabei haben«, sagte der Zwerg und gab sich nicht die Mühe, die Verachtung nicht mitklingen zu lassen. »Wie würdest du dich fühlen, wenn man dich so zugerichtet hätte wie ihn?«
    »Hör mal … «
    »Karl!« Andrea ging einen Schritt auf ihn zu. »Hast du mir nicht früher einmal, vor ziemlich langer Zeit, etwas über einen andere Figur von dir erzählt? Etwas mit Pan-irgendwas … ?«
    Barak nickte und strich sich nachdenklich den Bart, so wie sich Karl Cullinane über die Stoppeln in seinem Gesicht gefahren war. »Sicher. Lucius von Pandathaway – Pandathaway.« Sein Gesicht strahlte plötzlich. Er ließ sein Schwert fallen, packte sie an den Armen und wirbelte sie herum. »Pandathaway! Natürlich. Ich weiß, wo wir sind. Wir … «
    »Laß mich los!« Als er es tat, rieb sie sich die Schultern und verschränkte dann schützend die Arme vor der Brust. »Du hast mir fast die Arme ausgerissen, du ungeschickter … «
    »Ruhig!« Ahira wandte sich an den großen Kerl, der immer noch wie ein Idiot grinste. »Zwei Sachen: Erstens, was meinst du, du weißt, wo wir sind? Zweitens: Warum, zum Teufel, hast du das nicht schon früher erwähnt?«
    »Es war … eine Figur, die Deighton und ich früher ausgewürfelt haben. Ich hatte nie Gelegenheit, ihn zu benutzen; aber er hat mich über den Hintergrund aufgeklärt – wo er herkam und so.«
    Er rieb sich mit der Faust die Schläfen. »Ich … ich weiß auch nicht, warum ich nicht früher daran gedacht habe. Es ist, als wäre einfach viel zuviel in meinem Kopf, zu viel, um es zu verarbeiten.«
    »Ich verstehe.« Es war falsch von Ahira gewesen, ihm Vorwürfe zu machen, weil er sich nicht erinnert hatte. Ereignisse aus James Michael Finnegans Leben schienen so weit entfernt zu sein. Es kostete wirklich Mühe, manchmal James Michael zu sein oder wie er zu denken.
    Aber das kurierte seine Neugierde nicht. »Würdest du uns bitte sagen, was du über Pandathaway weißt. Es könnte … «
    »Verdammt wichtig sein.« Barak nickte und lächelte immer noch. »Und ich kann nur Gutes sagen. Pandathaway ist eine Hafenstadt am Zirrischen See.«
    »Am Zirrischen See?«
    »Das ist ein großer Süßwassersee, so ähnlich wie die Großen Seen im Norden der USA, nur riesiger … «Er brach ab und zeigte mit dem Finger auf die riesige Wasserfläche, die sich über den Horizont erstreckte. »Das ist der Zirrische See.«
    »Aber sicher. Du wolltest über Pandathaway reden.«
    »Es wird euch gefallen. Ein schöner Ort. Keine Regierung – nun, jedenfalls nicht viel davon. Die Stadt wird von einem Zunftrat geleitet. Viele dort sind Kaufleute. Sie bemühen sich, die Stadt offen und sicher zu halten, damit viele Kunden kommen. Doc hat gesagt, daß man dort fast alles kaufen kann. Es gibt ein Sprichwort: Tola ergat et Pandathaway ta.« Das ist erendra und heißt: Alles kommt nach Pandathaway. Barak schüttelte überrascht den Kopf. »Aber er hat es nicht auf erendra gesagt, er hat es auf … «
    »Er hat es übersetzt.« Aristobulus nickte weise. »So wie wir. Es ergibt einen Sinn, wenn man darüber nachdenkt.«
    »Finde ich nicht«, sagte Barak. »Aber, wie ich sagte – man kann dort alles bekommen: Juwelen, Seide, Gewürze, Sklaven, Pferde – Lusius besitzt eine Stute, die in Pandathaway gezüchtet wurde; sie kann volle zwei Meilen die Geschwindigkeit eines Palominos durchhalten.« Er strahlte. »Und ich habe euch das Beste noch gar nicht gesagt.«
    Ahira lächelte zurück. Die Begeisterung des Schwertträgers war ausgesprochen

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