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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Rosenberg
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abzutrocknen, und andere mit hohen, bereiften Gläsern mit Eis und Wein.
    Und all das geschah, als sie kaum durch die Tür gekommen waren. Walter nickte. Ich glaube, hier wird's mir gefallen.
    Aber dann hatte er – nur einen Augenblick lang – Zweifel. Ein großer Mann, dessen überweiter gelber Kaftan aus Seide den weit ausladenden Bauch nur mühsam verhüllte, trat hinter einem Vorhang vor. »Nun, es sieht so aus, als hättet ihr recht gehabt, meine kleine Freundin.« Er blickte finster auf sie herab. Er war etwa anderthalbmal so groß wie Andrea. Walter versuchte, sein Gewicht zu schätzen – dreihundertzwanzig oder dreihundertfünfzig Pfund vielleicht? »Ich hätte nie geglaubt, daß es wirklich solch einen schmuddeligen Haufen gibt, wenn nicht … aber, denkt Euch nichts. Tommallo schwatzt mal wieder dummes Zeug. Und Ihr seid Gäste. Die Art der Bezahl … « Er stockte und rieb mit dem Zeigefinger die beinahe unglaubliche Adlernase. Dann schüttelte er den Kopf. »Liebe Gäste, wollt Ihr nun auf Eure Suite gehen oder zuerst zu Abend essen?«
    Ahira meldete sich. »Gibt es ein Bad … «
    »Ihr beleidigt mich!« Der Wirt trat einen Schritt zurück und stemmte die Hände in die Hüften. »Hier, mein verehrter Sir, seid Ihr im Haus › Zur Sanften Ruhe ‹ . Nirgendwo, wage ich zu behaupten, nirgendwo im glorreichen Pandathaway werdet Ihr eine Herberge finden, die so gut geführt wird und so gut mit jeder Einrichtung ausgestattet ist, die das Leben der Gäste angenehm machen. Jeglicher Komfort!«
    Walter musterte die ihm nächsten stehende Dienerin von Kopf bis Fuß. Ein ziemlicher Unterschied zu den schmuddeligen, häßlichen Kellnerinnen in Lundeyll. Dann schaute er zu Karl. Andererseits würde ihm der blöde Kerl mit dem Schwert Ärger machen – konnte er denn nicht einsehen, daß es hier ganz anders war als zu Hause? Bist du in Pandathaway, so benimm dich wie …
    Der Wirt redete noch immer. » … Ihr werdet entdecken – vielleicht sollte ich das noch nicht sagen? Nein, nein – Ihr werdet feststellen, daß Eure Suite ein Bad mit fließendem Wasser hat. Man muß nur den Hahn aufdrehen, schon sprudelt es.« Er stampfte mit dem nackten Fuß auf den Teppich. »Und Ihr werdet sehen, daß Eure Zimmer sehr ruhig sind. Euer Schlaf wird tief und fest sein, nur von leichten, angenehmen Träumen erfüllt. Unsere Tafel ist exquisit, das Essen … « Er schlug sich gegen die Stirn. »Aber ich vergesse völlig meine Manieren! Ich b in Tom mallo, Euer Wirt für die nächsten zehn Tage – und für einen außergewöhnlich niedrigen Preis.« Er runzelte die Stirn, als versuchte er herauszubekommen, warum er sich auf einen solch unüblich niedrigen Preis eingelassen hätte. Er musterte Andrea und Aristobulus in ihren grauen Gewändern. »Es ist, als wäre – aber nein«, murmelte er. »Ich habe etwas, das das abwehrt. Aber vielleicht ist seine Kraft entwichen? Nein, nein. Aufpassen, Tommallo! Schließlich hast du Gäste und mußt noch herausfinden, was ihnen Vergnügen bereitet, du alter Narr. Da redest du unaufhörlich drauflos, wenn du … «
    Ahira hob die Hand. »Ich bin zuerst für ein Bad. Ich nehme an, alle anderen auch.«
    »Ich nicht.« Es waren die ersten Worte von Karl, seit sie die Kloakengrube verlassen hatten. Dieser Idiot – aber schon gut! Ich muß Jimmy helfen, den Schaden gering zu halten. Bin nicht sicher, was für eine Art Polizeitruppe die hier haben. Aber, ganz egal, wie sie ist, sie wird nach Karl suchen. Und es ist verdammt unwahrscheinlich, daß sie seine Komplicen übersehen.
    »Ich habe mich schon gesäubert«, sagte Karl. »Jetzt könnte ich etwas zu essen vertragen. Sonst noch jemand?«
    Das mochte vielleicht auf Karl zutreffen; aber Walter hatte nicht im Feuer geduscht – hatte auch nicht die geringste Lust, es auszuprobieren. Er kratzte sich am Arm. Das Kratzen wegen der fehlenden Bademöglichkeiten hatte zu einer leichten Reizung geführt, der er bisher nicht allzu viel Beachtung schenken konnte. Jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als ein Bad.
    Mit der Ausnahme, zu überleben. Und das bedeutete, daß ich wohl besser ein Auge auf Mister Cullinane werfe. »Ich brauche auch etwas zu essen.« Walter klopfte sich auf den Bauch. »Seit dem Frühstück ist es schon eine Ewigkeit her. Tom-mallo?«
    »Ja?« Der Wirt strahlte ihn an. »Einen kleinen Imbiß? Ich habe frischen, pikanten Käferbrei – oder hättet Ihr lieber etwas Handfesteres?«
    »Fleisch?«
    »Aha … die Köche haben

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