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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Kopf. »Chak, behalte den Armbruster im Auge. Es wird nicht mehr lange dauern.«
    Chak, der vor dem gefesselten jungen Mann saß, nickte und zeigte mit dem Daumen auf eine große Holzkiste neben dem Kastenwagen der Sklavenhändler.
    »Ja, Kharl. Hast du was dagegen, wenn ich mir dabei die Kiste ansehe? Vielleicht finde ich etwas. Vielleicht noch eine Flasche Heiltrank oder noch mehr Münzen.«
    »Und wie willst du sie aufmachen?«
    Chak lächelte. »Ich glaube, ich finde einen Schlüssel.«
    »Dann nur zu.«
    Auf der anderen Seite der Lichtung saßen fünf ehemalige Sklaven und redeten mit Walter und Riccetti. Es waren drei Männer und zwei Frauen, alle verdreckt, aber offensichtlich nicht verletzt. Trotz seiner Weigerung war Karl mit den drei Flaschen Heiltrank aus dem Wagen großzügig gewesen.
    Von der Gemeinschaft der Heilenden Hand würden sie nichts mehr davon bekommen. Das hatte ihnen die Altardienerin unmißverständlich klargemacht.
    »Also, was ist los?« fragte Karl mit hochgezogener Braue.
    »Ich habe dich nach Metreyll geschickt, um Proviant und Nachschub zu besorgen — nicht, um sechs, nein sieben weitere Münder mitzubringen, die wir füttern müssen.«
    Karl hob die Schultern, daß sein altes Lederwams aus den Nähten zu platzen drohte. »Ich hätte alle mitgebracht, wenn die meisten nicht lieber ...«
    Peng!
    Ahira riß die Streitaxt von der Schulter. Cullinane zog sein Schwert aus der Scheide und wirbelte herum, bereit anzugreifen. »Was, zum ...?«
    »Tut mir leid«, rief Chak und stand über der zerschmetterten Kiste. Er hielt einen Vorschlaghammer. »Ich hab doch gesagt, daß ich einen Schlüssel finde.«
    Ahira betrachtete die zerrissenen Lederschnüre, mit denen die Streitaxt befestigt gewesen war. »Einen feinen Freund hast du, Karl.«
    Karl lachte. »Nimm's leicht, Ahira! Du bist zu nervös und angespannt.«
    Ahira blickte auf Karls blanke Klinge. »Na, du natürlich gar nicht!«
    »Na ja ...« Er steckte die Waffe wieder in die Scheide.
    »Schon gut.« Ahira hob die Hand. »Schon gut! Und wie lautet nun dein verrückter Plan?«
    Karl schüttelte den Kopf. »Später. Erst mal - wie geht's Doria?«
    Ahira fauchte wütend. »Sie haben mich nicht zu ihr gelassen. Die Altardienerin, mit der ich geredet habe, sagte, daß sie ›voll in die Gemeinschaft integriert‹ sei und daß jeder Kontakt mit Außenstehenden - Außenstehenden - verboten sei.« Alles Gute, Doria. Mögest du bei der Heilenden Hand alles finden, was dir bei uns entgangen ist.
    »Meinst du, es geht ihr gut?«
    »Das hoffe ich. Wenn nicht, können wir auch nichts tun.« Es war frustrierend, aber wahr. Die Matriarchin der Gemeinschaft der Heilenden Hand hatte ihre Schutzzone gegen die Mächte verteidigt, die den Wald von Elrood in eine Wüste verwandelt hatten. Mit einer Handvoll Kriegern und einer Magier-Novizin fertigzuwerden, würde sie nicht zum Schwitzen bringen. »Es sei denn, du hast Lust, den Tabernakel zu stürmen?«
    Karl schnaubte verächtlich. »Null Chancen! Also, ich habe mir unser weiteres Vorgehen so vorgestellt: Wie wäre es, wenn du alle zusammentrommelst, während ich mit Andy reden kann, damit ...«
    »Kharl! Kharlkhulinayn!« Chak rannte ihnen entgegen. Er hielt ein langes, dünnes Metallstück hoch. »Schaut!« Er blieb vor ihnen stehen und übergab es Karl so vorsichtig, als wäre es aus zerbrechlichem Glas. Chak strahlte dabei, als hätte er Karl soeben den Hope-Diamanten geschenkt.
    Ahira betrachtete den Gegenstand, der wie ein viel zu großes Buttermesser geformt war. Die flache Klinge war beinahe drei Fuß lang. Er prüfte die Schneide mit dem Daumen. Genauso stumpf wie ein Buttermesser. »Was ist das?«
    Chak trat zurück. »Das weißt du nicht? Das, Ahira, ist ein Holzmesser!«
    Karl legte den Kopf schief. »Das sagt mir auch nichts. Was ist ein Holzmesser?«
    »Schau!« Chak nahm es Karl aus der Hand und ging zu einem jungen Baum hinüber. Er hielt das Messer nur zwischen Daumen und zwei Fingern. Dann schlug er wie in Zeitlupe auf den Stamm.
    Die Klinge ging durch den Stamm, als gäbe es ihn überhaupt nicht. Die Blätter rauschten, als der Baum zu Boden fiel.
    »Schau her!« Chak schlug sich mit der Klinge gegen den Hals, wo sie abprallte. »Es schneidet nur Holz. Nichts anderes. Kein schlechter Fund, ja? Wir werden noch reichlich Gelegenheit haben, es zu benutzen, da wo wir hingehen.«
    Was, zum Teufel, sollte das heißen? »Karl? Würdest du mir bitte erklären, was du ...«
    Cullinane hob die Hand.

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