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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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erkundigte sich Cullinane.
    »Lou, wenn du mit mir Schwierigkeiten hast, kannst du das an Karl übergeben.«
    *Oder an mich.*
    »Oder an Ellegon.« Der Zwerg wandte sich an Slowotski. »Walter, wie hast du dir das mit den Tieren und dem Ackerbau vorgestellt?«
    Riccetti setzte sich und hörte kaum zu, als Slowotski aufstand und über Brandrodung und Hackbau redete und wo er das erste Feld anlegen wollte.
    Über vier Jahre war Lou Riccetti Student für Hoch- und Tiefbau in einer Welt gewesen, die eigentlich nichts gebaut haben wollte. Die Tage großer Konstruktionen waren in dieser Welt vorbei. Die Zukunft eines Ingenieurs lag darin, an kleinen elektronischen Schaltkreisen herumzufummeln, keine großen Dinge zu bauen. Es würde keine zweite Brooklyn Bridge, kein neuer Hoover-Damm gebaut werden.
    Aber hier war es anders. Eine Welt, die man erobern konnte.
    Er lächelte.
    Ich werde Sachen bauen, dachte er mit lautem Herzklopfen. Es ist zwar nur ein bescheidener Anfang, aber es ist ein Anfang.
    Er schüttelte den Kopf. Das war doch albern! Da freute er sich wie ein kleines Kind, bloß weil er ein paar Blockhütten und einen Pfahlzaun aufstellen würde. Und vielleicht auch eine Schmiede, wenn er so überlegte. Das mußte aber bald geschehen. Sie hatten etwa fünfzig Pfund dünne Eisenstangen, aus denen man Nägel machen konnte, aber keine Nägel. Doch die Nagelproduktion erforderte keine vollausgerüstete Schmiede. Ein heißes Feuer, Blasebalg, Hammer und der kleinste ihrer Ambosse würden reichen. Und dann ...
    Albern! Es mußte getan werden, zugegeben, aber sich darauf so zu freuen?
    *Ich stimme dir nicht zu.* Ellegon hob den dicken Kopf von den verschränkten Vorderbeinen und streckte seine Flügel. *Es ist überhaupt nicht albern, mein Freund Louis. Nicht, wenn du dich dabei wohl fühlst.
    Baue und freue dich.*
    Die erste Wand stand viel schneller, als Karl es je für möglich gehalten hätte.
    Nicht nur, weil das Holzmesser das Fällen, Entrinden und Zerlegen einer hohen Pinie in wenigen Minuten erledigte. Obwohl auch das half.
    Nicht nur, weil Ellegon über große Kräfte verfügte, obwohl auch das half.
    Ellegon packte das stumpfe Ende eines entrindeten Stammes mit seinen kräftigen Kiefern und zog ihn von der Stelle, wo der Baum gefällt worden war, zu dem ausgehobenen Loch. Damit war es nicht nötig, die Pferde anzuschirren. Riccetti baute eine Art Flaschenzug in einem etwa zwanzig Fuß hohen Dreifuß. Mit Hilfe der Mulis und des zweckentfremdeten Wagengeschirrs konnten Karl, Walter und Ahira den Stamm aufrichten, in die richtige Position bringen, ihn dann aufrecht in das ausgehobene Loch einlassen und mit Erde rundherum feststampfen.
    Es lag auch nicht nur daran, daß alle so hart arbeiteten.
    Ellegon fing mit dem Holztransport an, wenn der Morgen graute und hörte erst tief in der Dunkelheit auf. Fialt, Kirah und Chak wechselten sich mit dem Holzmesser ab, fällten und entrindeten die Pinien, so daß der Nachschub an zwanzig Fuß hohen Pfosten nicht ausging. Die Abfälle und die Rinde wurden fürs Feuer gesammelt. Karl, Walter und Ahira hoben die Löcher aus und setzten die Pfosten. Andy-Andy und Aeia kochten Eintopf und sorgten ständig für frisches Wasser. Ihryk und Tennetty jagten Wild, Enten und Hasen und sammelten wilden Knoblauch, Zwiebeln, Kresse, Brennesseln und Eicheln für den Gemüseeintopf, um den Vorrat an getrocknetem Fleisch etwas zu strecken und die Zeit zu überbrücken, bis aus den Küken kleine Hähnchen werden würden.
    Alle diese Umstände halfen, aber der wichtigste Faktor war Riccetti.
    Lou schien jedesmal in Karls Nähe zu sein, sobald dieser einen Rat brauchte. Manchmal kam es ihnen allen so vor, als gäbe es drei oder vier Lous.
    Riccetti wußte, wie man aus Stämmen, einem Holzklotz und Seilen einen Flaschenzug oder aus ein paar Dutzend jungen Bäumen und mehreren hundert Yards Seil eine Hängebrücke baute.
    Er hatte die Idee, Holzabfälle von Ellegon langsam in Teer verkohlen zu lassen, aus dem man dann Kreosot gewann, welches die Palisaden gegen Insekten und Verwitterung schützte.
    Riccetti zeigte ihnen, wie man mit nassen Lederstreifen oben auf dem Schutzzaun Stangen zusammenband, so daß, wenn das Leder getrocknet war und sich zusammenzog, die einzelnen Stangen fest verbunden waren.
    Ganz wichtig war, daß er die Arbeit so einteilen konnte, daß nirgendwo Engpässe entstanden. Karl, Walter und Ahira hatten immer die richtige Anzahl Stämme. Sie mußten sich keine Sorgen machen,

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