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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Danach hätte er sich die andere vorgenommen, um die Verwundete später in Ruhe zu erledigen.
    Aber das ging hier nicht. Hier ging es um Prestige, nicht nur um Verwundungen.
    *Warum machst du dir wegen deines Prestiges Sorgen, wenn du es mit zwei Schwertern zu tun hast? Das kapiere ich nicht.*
    Er machte einen Ausfall auf Danni und ließ sie zurückweichen, wobei sie das Schwert sehr ungeschickt vors Gesicht hielt. Weil ich mir nicht leisten kann, mein Gesicht vor der Bürger versammlung zu verlieren.
    *Wie du meinst. Denk nach. So gut siehst du nun auch nicht aus.*
    Er zwang sich, lässig auszusehen.
    Mr. Katsuwahara hatte recht gehabt - damals, vor langer Zeit.
    Man muß das kumite, das Training, wie den Ernstfall betrachten, hatte er gesagt. Nur beim allerletzten Zoll des Schlags nicht. Blocke ab, als würden die Schläger wirklich deine Luftröhre zerquetschen. Deine Schläge sollten immer knapp vor dem Tötungspunkt sein - Nabel, statt Solarplexus, Oberschenkel statt Leiste. Peile immer den Punkt einen Zoll vor dem Körper an.
    Er mußte also jetzt die Schwerter wie echte betrachten und dann mit einem Angriff kommen, der kein echter Angriff war.
    Danni schlug gegen sein Bein.
    Er parierte den Schlag mit Leichtigkeit, aber mit so viel Wucht, daß der Stahl klirrte.
    Er wirbelte herum, um Jillas Stoß auf seine linke Schulter abzufangen. Verdammt, die beiden hatten ihn zwischen sich und waren zu nah gekommen.
    Aber eigentlich war das gar nicht schlecht. Im Kampf wollte man, daß sich die Gegner mit ihren Klingen gegenseitig gefährdeten.
    Jetzt konnte er auch diesen Vorteil ausnutzen und Füße und Ellenbogen ins Spiel bringen.
    Nein, geht nicht, weil es kein echter Kämpf ist, verdammt noch mal. Es soll doch keiner sein.
    Danni stach mit ihrem Schwert auf seine Schulter -
    Jetzt trat der Reflex an Stelle der Überlegung.
    Er hatte keine Zeit, zu überlegen, daß sein Ausweichen zur Seite Dannis Schwert direkt auf Jillas Gesicht zielte.
    Es war nicht Denken, was seine rechte Hand öffnete, so daß sie das Trainingsschwert fallen ließ, während seine linke sich anspannte und den Lederriemen zerriß.
    Es war auch nicht Denken, das die beiden Handflächen zusammenführte, sie gegen Dannis Klinge preßte und dadurch knapp einen Zoll vor Jillas linkem Auge auffing.
    »O nein!« stöhnte Danni. »Beinahe hätte ich ...«
    »Stimmt.« Er nahm Danni das Schwert ab, drehte sich um und entrang auch Jillas Waffe ihren tauben Fingern.
    Jilla rieb sich das linke Auge, obwohl es nicht berührt worden war. Sie keuchte, ihr Gesicht war aschgrau.
    Karl zwang sich zu einem kleinen Lachen. »Jetzt hattet ihr einen Geschmack, wie's wirklich ist. Nur eine winzige Kostprobe.« Er warf eines der Schwerter mit dem Griff zuerst in die Luft und fing es geschickt am Griff mit einer Hand wieder auf. »Wißt ihr, was unser eigentliches Geschäft ist? Wir sind Händler von Einzelteilen - Teilen von uns selbst. Tennettys Auge, Chaks Zehen - seht euch mal Slowotskis Narben an, wenn es sich ergeben sollte oder die von Daven.
    Hier - meine Brust . Die Narbe habe ich vor Lundes carne erworben. Ein Sklavenhändler konnte gerade noch mit seinem abgebrochenen Schwert an mir herumschnitzen, während ich ihm die Seele aus dem Leib würgte. Und dann ist da noch ...« Er hörte auf. »Und wir haben Glück gehabt.«
    Wut stieg in ihm auf und nahm ihm fast die Luft. »Idioten seid ihr! Ihr müßt nicht die Eingeweide eurer Freunde im Gras verstreut liegen sehen. Nein, ihr könnt seelenruhig nachts schlafen, weil auch ein ganz leises Geräusch nichts für euch bedeutet. Ihr müßt nicht durch ein Fenster springen und drei Menschen tot, mit durchgeschnittener Kehle in ihrem Blut liegen sehen, nur weil sie jemandem im Wege waren, der es auf euch abgesehen hatte. Und ihr müßt auch nicht immer wieder töten und töten, Jahr für Jahr. Aber ihr wollt doch mitmachen?« Er bot beiden Frauen die Schwerter mit dem Griff zuerst an. »Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt es geschafft.«
    Danni schaute voll Entsetzen auf das Schwert und ging leicht schwankend davon.
    »Ganz recht, Karl Cullinane.« Jilla griff gierig nach ihrem Schwert. »Ja, ich will mitmachen. Ich habe verstanden, was du uns gesagt hast. Ich habe den letzten Zehntag Tennetty zugehört. Ich weiß auch, daß ich noch viel lernen muß und hart trainieren, aber ...«
    »Du willst mitmachen?« Er zuckte mit den Schultern. »Tennetty, ich übergebe sie deiner Führung. Du mußt sie trainieren. Ich will,

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