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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Blick zu.
    »Setz dich, mein Held«, beschwichtigte Andy-Andy. »Da draußen bist du vielleicht der legendäre Karl Cullinane; aber hier bist du nur ein viel zu oft abwesender Ehemann und Vater, der glaubt, er kann sein Essen runterschlingen und dann abhauen.«
    Ellegon übermittle: Gestern nacht fandest du nicht, daß ich so verdammt abwesend war.
    Keine Antwort. Frage: Warum ist ein Drache wie ein Polizist? Nie da, wenn man ihn braucht.
    »Laßt Milde walten«, sagte er und beschloß, den kleinen Streit nicht so ernst zu nehmen. »Ich muß wirklich einen Haufen Sachen erledigen.«
    »Stimmt ganz genau! Deshalb wird deine erste Heldentat heute sein, daß du deinen Schinken aufißt.«
    »Ja«, stimmte Jason mit ein. »Die Kinder von Salket verhungern, und du willst das gute Essen nicht.« Er klang genau wie seine Mutter, wenn sie wütend war.
    »Und was ist mit der zweiten?«
    »Karl ...«
    »Ich esse ja schon.« Er schob den Stuhl wieder an den Tisch. Irgendwie schien die Schinkenscheibe in den letzten Sekunden größer geworden zu sein.
    Wenn Karl trainierte, kamen immer eine Menge Zuschauer. Selbst an einem Vormittag, wo die meisten Leute sich beeilten, mit ihrer Arbeit fertig zu werden, um nachmittags zur Bürgerversammlung zu gehen, hatten sich über fünfzig am Exerzierplatz eingefunden, der sonst als Korral diente.
    Pendrill und der Stalljunge jagten drei Pferde hinaus. Dann beseitigten Wraveth und Taren noch den frischen Mist, ehe sie die wattierten Hosen und Jacken und die Drahtmasken anzogen.
    Karl nahm nur die Gesichtsmaske. Die Klingen der Trainingsschwerter waren nicht scharf, außerdem waren an den Spitzen Stahlkugeln angebracht. Die Maske schützte die Augen, und durch die Kugel bekam man nicht mehr als ein paar blaue Flecke ab. Karl fand die wattierte Trainingskleidung beengend. Sein übervoller Bauch behinderte ihn ohnedies schon genug.
    Tennetty kam zu spät. Karl unterhielt sich noch etwas mit Wraveth und Taren. Dann stürmte sie heran, schwang sich von Pirats Rücken und winkte ab, als Taren ihr Maske und Trainingsschwert anbot.
    Ihre Handgelenke waren bandagiert, Karl ging zu ihr.
    »Probleme?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Willst du mich immer noch bei der Enkiar-Operation dabei haben? Ich brauche frische Narben an meinen Handgelenken. Die habe ich aber lieber von Thellarens Skalpellen als von Handschellen. Die trage ich keine Sekunde länger als nötig.« Sie deutete auf ihre Augenklappe und kräuselte wütend die Lippen. »Thellaren arbeitet an dem dämlichen Glasauge. Ich habe auch Chak gebeten, zu Nehera rauszureiten und ihn um Trickketten zu bitten. Na, zufrieden?«
    »Es ist notwendig, Tennetty.« Aber wieso der plötzliche Meinungswechsel? Karl zuckte mit den Schultern. Auch egal.
    Sie lächelte ihn an. »Ich habe eine Überraschung für dich. Erinnerst du dich an Jilla und Danni?«
    »Ja.«
    »Sie wollen auch mitmachen. Scheint, als hätten sie beschlossen, Kriegerinnen zu werden. Rachedurst.«
    Na großartig! Karl hatte zwar einer Frau erlaubt, in seiner Truppe mitzureiten, weil sie eine Schwäche für Sklavenhändlerblut hatte. Das war Tennetty. Mit ihr hatte er Glück gehabt.
    Aber er wollte sein Glück nicht überstrapazieren. Nicht alle waren wie Tennetty so geschickt mit dem Schwert und so nervenstark. »Wie hast du's ihnen ausgeredet?«
    »Na ja ...«
    »Du hast es ihnen doch ausgeredet?«
    »Nein.« Sie schnaubte. »Die beiden finden, daß es nicht so schwierig ist.« Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. »Es sieht sooooo leicht aus. Man drückt ab, schlägt mit dem Schwert zu ...«
    »Du machst Witze, gib's zu.«
    »Keineswegs. Sie werden bald herkommen. Ich habe mit ihnen ein Abkommen geschlossen: Wer bei dir einen Treffer landet, die nehmen wir. Wen du schlägst, muß sich einen Mann suchen und einen Hausstand gründen - wir dürfen aber den Mann aussuchen.«
    »Wir?« Er zog eine Augenbraue hoch. »Hast du da schon einen im Auge?«
    »Na klar: Chak für die Blonde, Riccetti für die Brünette. Beide sind übrigens gute Köchinnen. Für ihre anderen ... Talente kann ich nicht bürgen. Vielleicht solltest du sie mal ausprobieren.«
    »Tennetty!«
    »Überleg's dir. Dadurch hätte Chak jemand, zu dem er heimkommen kann, und Lou würde etwas Speck auf die Rippen bekommen. Vielleicht würde das beide Gesichter zum Lächeln bringen?«
    Eigentlich gar keine schlechte Idee, falls Chak und Lou einverstanden wären. Wirklich nicht übel. Soweit Karl wußte, schlief Lou mit keinem

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