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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Stoffetzen in Augenhöhe an die richtige Seite der Kreuzwege, um ihnen den Weg in der Nacht kenntlich zu machen.
    Sie brauchten volle zehn Tage, bis die Wälder sich lichteten und sie die Felder der Baronie Furnael erreichten. Zehn Tage, in denen sie tagsüber schlecht geschlafen hatten und nachts scharf geritten waren.
    In der Ferne erhob sich die belagerte Burg im Morgendunst. Von seinem Versteck am Waldrand konnte Karl die verkohlten Reste eines Belagerungsturmes vor der Südmauer sehen. Die Burgmauer war an dieser Stelle auch geschwärzt, einige Mauerzacken zwischen den Schießscharten waren abgebrochen und hinuntergestürzt.
    Die Burg war leicht beschädigt; aber die ganze Anlage war nicht gefallen. Mehrere von Furnaels Soldaten hielten auf der Mauer Wache.
    Slowotski hatte richtig gesehen: Die Holts gruben Tunnel. Das hieß Ärger.
    Karl fluchte leise vor sich hin. Aber es hätte schlimmer sein können. Im Prinzip gab es vier Möglichkeiten der Belagerung für die Holts. Erstens: Sie konnten die Bewohner aushungern. Das wäre ein langwieriges Verfahren, das die Holts offensichtlich sofort ausgeschieden hatten.
    Gott sei Dank für kleine Wunder. Das wäre für Karl und seine Leute am gefährlichsten gewesen. Die Holts hätten dann in Ruhe alle Angreifer zurückschlagen können.
    Die zweite Möglichkeit war, die Mauern mit Hilfe von Leitern oder Seilen zu überwinden. Die verkohlten Reste eines Belagerungsturmes zeigten, daß die Holts das probiert, aber wieder aufgegeben hatten.
    Als drittes blieb ihnen, die Mauer oder das Tor mit Gewalt zu durchbrechen. Dazu brauchten sie Rammböcke, Katapulte oder ähnliche Maschinen.
    Karl hatte gehofft, daß die Holts sich für diese Möglichkeit entschieden hätten, weil er dann mit einem schnellen Angriff die Belagerungsmaschinen hätte ausschalten können.
    Aber die Holts hatten eine vierte Methode gewählt. Sie unterminierten die Mauern, um entweder so in den Hof zu gelangen oder die Mauer zum Einsturz zu bringen.
    Die Arbeiter, die in Ketten dort schufteten, waren wahrscheinlich gefangene Furnael-Leibeigene oder freie Bauern, die jetzt für die Holts arbeiten mußten. Deshalb schossen auch die Wachen nicht von oben mit Pfeilen auf die Arbeiter, die mit Schubkarren die Erde und die Steine aus den Tunneln schafften.
    Sieht gar nicht gut aus.
    Karl ging zurück zu einer Lichtung, wo Walter, sein Stoßtrupp und Tennetty warteten.
    Die Koordination war das Problem. Zusammen mit Furnaels Kriegern in der Burg müßten sie die Holts aufreiben können, zumal die Heim-Gewehre sehr viel genauer schossen als die Gewehre der Sklavenhändler. Aber dazu mußten die Verteidiger wissen, daß sie draußen Verbündete hatten. Dann konnte Furnael - oder falls er tot war, der Kommandant - sich mit ihnen darüber absprechen, wie man am besten zusammenarbeitete.
    Trotzdem würde es sehr blutig werden. »Ich habe mal irgendwo gelesen, daß, wenn zwei gleichstarke Armeen sich bekämpfen, das todsicher in die Katastrophe führt«, sagte Karl.
    Walter zog die Augenbrauen hoch. »Und was schwebt dir vor?«
    »Zwei Sachen. Erstens müssen wir den Holts Schaden zufügen, um unsere Glaubwürdigkeit zu beweisen. Zweitens müssen wir jemand mit Einfluß und einer Botschaft nahe an die Mauer bringen, der zu einem größeren Ablenkungsmanöver aufruft.«
    »Also eine Kombination aus Finte, Scheingefecht, Hinterhalt und doppeltem Bluff?«
    Karl lächelte. »Du hast es erfaßt!« Er wandte sich an Tennetty. »Bist du bereit, ein Risiko einzugehen?«
    Sie nickte. »Genauso sehr wie du, Karl Cullinane.«
    Gut, dachte er, das ist jetzt deine Chance, um die Rechnung wegen Chak zu begleichen. Du verdienst ...
    Er hielt inne. Nein, das war nicht richtig. Es gab mehr als genug Böses in der Welt. Das mußte man nicht noch vermehren, indem man seine eigenen Leute verriet.
    »Tennetty«, sagte er, »reite zurück und sage Aveneer, er soll Wachen mit Armbrüsten aufstellen, dann alle bis zur Abenddämmerung ruhen lassen. Danach soll er mit seinen Leuten vorrücken. Such du dir acht Freiwillige, die bereit sind, sich auf ein Risiko einzulassen. Mit denen kommst du gegen Abend zurück - und bring auch Erek mit.«
    »Macht sieben Freiwillige, Tennetty«, sagte Slowotski. »Ich habe mich schon ewig nicht mehr freiwillig gemeldet.«
    »Nein.« Karl schüttelte den Kopf. »Für dich habe ich etwas anderes. Reite los, Tennetty.«
    Slowotski starrte ihn an. »Was hast du vor, Karl? Soll ich vielleicht während des Angriffs

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