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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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wenn wir uns beeilen, müßte es uns gelingen, sie hier zu überholen, einen Tagesritt vor Wehnest. Dieser Seitenweg führt zu einem kleinen Bauernhof; er bietet ein gutes Versteck für unsere Hauptstreitmacht.«
    Er legte drei Steine auf den Boden. »Das ist ihre Vorhut. Sie reitet an der Abzweigung vorbei und wird ... hier von ungefähr einem Viertel unserer Vorausabteilung angegriffen - drei, vielleicht vier Bogenschützen. Sie töten einige, vielleicht nageln sie den Feind auch nur fest.
    Inzwischen werden sie von dem Rest unserer Vorausabteilung von vorn angegriffen und zum Absteigen gezwungen.«
    Daherrin lächelte. »Und dann packt unsere Hauptmacht sie von hinten.«
    Valeran lächelte gleichfalls. »Bliebe noch die Nachhut.«
    Ahira wandte sich an den ergrauten Krieger. »Und weshalb mußt du darüber lächeln?«
    »Weil ich Walter Slowotski kenne.« Er wandte sich an Slowotski. »Du hast dir für sie noch etwas Besonderes aufgespart.«
    »Das kannst du wetten. Sobald der Haupttrupp der Sklavenjäger an der Abzweigung vorüber ist und ihr euch an die Verfolgung macht, spannen ich und ein paar andere ungefähr in Kopfhöhe ein Seil über den Weg. Dann verstecken wir uns in dem Seitenpfad und warten ab, was passiert.«
    Bren Adahan nickte widerwillige Zustimmung. »Bei den ersten Schüssen fällt die Nachhut der Sklavenjäger in Galopp; einige von ihnen brechen sich beim Sturz vielleicht sogar das Genick.« Er machte keinen Hehl aus seiner Verärgerung über die Art, wie Slowotski Aeia angeschaut hatte, aber das hinderte ihn nicht an einer nüchternen Einschätzung des Planes und der Situation.
    »Guter Mann.« Slowotski nickte. »Ein paar erledigen wir, da kommen uns die Granaten zupaß - und die übrigen nageln wir einfach fest. Sobald du mit der Hauptmacht der Sklavenjäger fertig bist, Daherrin, teilst du deine Leute in drei Gruppen: Die eine bleibt bei den Sklaven und räumt mit entflohenen Feinden auf, die ihr Glück nochmals versuchen wollen, die zweite vereint sich mit den Bogenschützen, die die Vorhut angegriffen haben, und die letzte und wichtigste Gruppe rettet mich arme Kastanie aus dem Feuer. Falls es nötig sein sollte, heißt das.«
    Daherrin schaute in die Runde. »Hört sich gut an, bis auf die Sache mit den Granaten - damit tötest du die Pferde, und die könnten wir in Wehnest zu einem guten Preis verkaufen.« Mehrere Minuten verharrte er schweigend und blickte mit ausdruckslosem Gesicht in die Ferne. »Mir fallen keine Verbesserungsvorschläge ein. Sonst jemand?«
    Es kamen einige Anregungen bezüglich der Stärke der einzelnen Gruppen, aber Daherrin gestattete nur minimale Änderungen. Schließlich stand er auf und klatschte in die Hände. »Alles aufwachen. Wir reiten.«
    Da sich bei Einbruch der Dunkelheit keine Lichtung finden ließ, gab Daherrin Befehl, das Lager an der Straße aufzuschlagen, dann stellte er vier Paare aus jeweils einem Späher (Zwerg) und einem Läufer (Mensch) zusammen und hieß sie in etwa einer Meile Entfernung an jeder Seite der Hauptmacht Posten beziehen. Die Zwerge konnten bei Nacht so gut sehen wie am Tag, dafür waren die Menschen besser zu Fuß.
    In der Kühle der Nacht ragten die Baumriesen düster in den Himmel; der leichte Wind schien ihnen Stimmen zu verleihen, mit denen sie sowohl unbestimmte Drohungen wie irreführende Segenssprüche zu murmeln schienen.
    Waffen und Ausrüstung unter einem Arm, in der anderen Hand eine Laterne, ging Walter Slowotski mehrere hundert Schritte den Weg entlang, bevor er in das Unterholz schlüpfte. Er legte keinen Wert darauf, in der Gesellschaft von hundert Leuten zu schlafen, und schon gar nicht wollte er sein Wahrnehmungsvermögen, das auch im Schlaf funktionierte, von den vielfältigen Lagergeräuschen einlullen lassen.
    Er hängte die Laterne an den Aststumpf einer halb ausgestorbenen Eiche und zupfte die kleinen Pflanzen aus den Moospolstern am Fuß des Baumes, bevor er zuerst eine Plane und anschließend zwei seiner drei Decken darüberbreitete.
    Er kicherte lautlos in sich hinein als ihm einfiel, wie er dem Pfadfinderführer - lang, lang ist's her - nicht glauben wollte, daß es wichtiger war, sich vor einem Verlust an Körperwärme durch den Boden zu hüten als durch die Luft.
    Walter Slowotski schenkte der Warnung natürlich keinen Glauben, und als sein großer Bruder Steven ernsthaft nickte und bestätigte, daß Mr. Garritty die Wahrheit gesagt hatte, war er vollends überzeugt, daß er auf den Arm genommen

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