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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Drache. *Findet ihn, bitte. Er ist viel zu jung und zu dumm, um allein in der Weltgeschichte herumzuziehen.*
    Walter kicherte.
    *Alle Menschen sind zu jung und dumm.*
    Sogar Karl? erkundigte sich Slowotski
    *Da bin ich voreingenommen.*
    »Ellegon?« meldete sich Ahira. »Kannst du nicht so eine Art Spirale fliegen? Immer größere Kreise, bis du ihn aufgespürt hast?«
    *Keine Zeit. Daven wartet verzweifelt auf Nachschub.* Der Drache breitete die Flügel aus und schwang sich in die Lüfte; seine Gedankenstimme wurde stetig schwächer.
    *Jason, es tut mir leid, aber ich habe einfach nicht die Zeit.*
    Ein dicker Tropfen fiel auf Walter Slowotskis Hand. Er hob den Blick zu dem gewaltigen, dunklen Schatten, der in dem klaren Nachthimmel verschwand.
    Die Morgendämmerung war kaum mehr eine Ahnung in der Dunkelheit, als Walter Slowotski in seine Decken gehüllt auf einem flachen Stein saß und getreulich Wacht hielt. Er stocherte mit einem Zweig in der Asche des Feuers und überlegte, ob er es wieder anzünden sollte oder nicht. Er überlegte außerdem, ob er aufstehen und ein wenig herumgehen sollte, bevor oder nachdem sein Hintern zu Eis erstarrt war, trotz der drei Lagen Decke zwischen demselben und dem kalten Stein.
    Immer dasselbe auf Wache, sinnierte er. Man sah sich zwei Arten von Entscheidungen gegenüber: den wirklich wichtigen, die instinktives Handeln erforderten, und den verhältnismäßig unwichtigen, deren hauptsächliche Bedeutung darin bestand, dem armen Teufel auf Wache etwas zu tun zu geben.
    Gott, ich hasse es, auf Wache zu sein, dachte er, um sich sogleich in Schätzungen zu verlieren, wie oft ihm dieser Gedanke schon durch den Kopf gegangen war, bis er sich nach einer Weile darauf verlegte, zu schätzen, wie oft er schon geschätzt hatte ... und dann gab er das törichte Spielchen auf.
    Immer dasselbe auf Wache. Läppische Grübeleien.
    Nun ja, es gab eigentlich keinen Grund, weshalb sie übermäßig darauf bedacht sein sollten, ihre Anwesenheit hier geheimzuhalten, doch existierte ein anerkanntes Argument gegen ein Feuer bei Tage, das auf Meilen in die Runde wie ein Signal wirkte.
    Was das Aufstehen betraf, so fühlte er sich im Stehen ebenso miserabel wie im Sitzen, also hüllte er sich fester in seine Decken.
    Um die Überreste des Feuers lagen seine Gefährten - nicht zu vergessen eine Gefährtin - in stillem Schlaf. Bis auf einen. Aeia wirkte sehr jung und verletzlich, von Bren. Adahan ragte aus dem Deckenbündel nur mehr sein sandfarbener Haarschopf heraus. Ahira schnarchte laut, und Tennetty war nicht zu sehen. Sie hatte sich eine Art Nest in den Bäumen hergerichtet, entsprechend dem Prinzip, daß es gut und schön war, einen Posten aufzustellen, doch konnte es nie schaden, wenn sich ein Mitglied der Gruppe außerhalb des Blickfeldes aufhielt.
    Nicht, daß es bei einem Angriff viel nützen würde.
    Walter schloß die Augen und strengte seine Ohren an, um jedes, auch das kleinste Geräusch zu hören. Nichts als der Wind in den Bäumen, der ferne, spöttische Ruf einer Krähe und das Geschnarche von diesem verfluchten Zwerg.
    Eigentlich war es Zeit, Ahira zu wecken, damit er die letzte Wache übernahm, doch Walter entschied sich dagegen. Er hatte das Gefühl, daß es zwischen ihnen zu einer Meinungsverschiedenheit kommen würde, und danach war ihm jetzt nicht zumute.
    Viel Glück, hatte der Drache ihnen gewünscht.
    Viel Glück, wahrhaftig. Sie brauchten mehr als das.
    Hätte der Drache bleiben können, um bei der Suche zu helfen, wäre alles halb so schwer.
    Jau. Und wenn Hunde Daumen hätten, könnten sie bei der Wahl in Chicago für die Demokraten stimmen.
    Außerdem hatte die große Eidechse ganz recht: Ellegon wurde in Holtun-Bieme gebraucht. Doch einen oder zwei Punkte hatte der Drache trotzdem außer acht gelassen. Er war so sehr daran gewöhnt, Gedanken zu lesen, daß er keine Mühe darauf verwandte, sich die Reaktionen der Betroffenen auszurechnen.
    Wie zum Beispiel Karls nächsten Schritt, der nur zu leicht vorherzusehen war.
    Wie die Vogelmutter scheinbar hilflos vor der heranschleichenden Katze herumflattert, um sie von dem Nest mit den Jungen fortzulocken, würde Karl die Jäger von Jasons Fährte ablenken, indem er sich selbst als leichte Beute darbot.
    Und wohin würde Karl sich wenden.
    Wohin wohl!
    Wenn man davon ausging, daß Ahrmin in ganz Holtun-Bieme seine Spitzel sitzen hatte, konnte es nicht lange dauern, bis man in Pandathaway erfuhr, daß Karl nach Melawei aufgebrochen

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