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Hueter Der Macht

Hueter Der Macht

Titel: Hueter Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf und setzte gerade zu einer Erwiderung an, als Marcel zu ihnen zurückkehrte.
    Wenn er vorher besorgt erschienen war, war er nun ganz offensichtlich erregt.
    »Die Dinge haben sich schneller entwickelt, als ich erwartet habe«, sagte er und warf Thomas einen Blick zu. »Der schwarze Prinz und der Herzog von Lancaster sind tatsächlich mit einer gewaltigen Armee in der Gascogne gelandet und befinden sich bereits auf dem Vormarsch nach Norden. König Johann will ihnen entgegenziehen – seine Vasallen machen sich bereit, um sich dem König in Orleans anzuschließen.«
    »Und Paris?«, fragte Marcoaldi.
    »Ist in einem schlechten Zustand.« Marcel hob den Blick und fixierte einen Punkt auf der Wand über dem Kaminsims. »Johann hat zusätzliche Steuern erhoben, um seinen Feldzug zu finanzieren… und er beraubt Paris zudem jeglicher Verteidigung, um den Engländern im Süden entgegenzutreten. Meine Freunde«, er richtete den Blick wieder auf die Männer und legte Thomas und Biermann nachdrücklich die Hand auf die Schultern, »ich muss abreisen… sofort. Ich warte nur noch auf ein paar ausgeruhte Pferde und eine Mahlzeit vor dem Ritt.«
    »Ihr reist nicht weiter nach Nürnberg?«, fragte Biermann.
    »Nein. Ich kann nicht. Mein Freund, darf ich Euch bitten, Euch um meine Geschäfte dort zu kümmern? Ich frage Euch nur ungern, aber Ihr wisst, was getan werden muss, und ich kann nicht…«
    »Natürlich«, sagte Biermann. »Ich werde alles zu Eurer Zufriedenheit regeln.«
    Marcel nickte ihm dankbar zu, wechselte rasch ein paar Worte mit Marcoaldi und wandte sich dann an Thomas.
    »Thomas«, sagte er leise. »Ich muss mit Euch sprechen. Leistet Ihr mir in der Küche beim Essen Gesellschaft?«
     
     
    Thomas saß an dem Holztisch in der Küche und sah zu, wie Marcel eilig ein paar Bissen hinunterschlang. Karle, der Marcel begleiten würde, hatte für sich etwas Gemüse und Grütze mit eingedickter Soße in einen ausgehöhlten Brotlaib gefüllt und war zu den Ställen hinausgeeilt, um das Beladen der Pferde zu überwachen.
    Marcel schluckte hinunter, trank etwas Bier, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und richtete den Blick auf Thomas, der ihm mit ausdruckslosem Gesicht gegenübersaß.
    »Mein Freund«, sagte Marcel, »ich muss dringend mit Euch sprechen und wollte es eigentlich in Nürnberg tun, bevor sich unsere Wege trennen. Nun…«
    Er machte eine hilflose Geste und schlang einen weiteren Bissen hinunter. »Nun haben wir keine Zeit mehr, und ich muss Euch noch einiges mitteilen. Thomas, Ihr habt mir nie den Grund genannt, warum Ihr so dringend – nein, widersprecht mir nicht, denn Eure Verzweiflung ist mir nicht entgangen – nach Nürnberg müsst. Ich bin sicher, dass es alles andere als ein gewöhnlicher Auftrag ist. Besonders nach Eurem Erlebnis auf dem Brennerpass.«
    Er schwieg und blickte Thomas an.
    Thomas rutschte unbehaglich hin und her. Er scheute sich davor, mit Marcel offen zu sprechen, doch er glaubte, dass er ihm eine Erklärung schuldete, schon allein wegen seiner Gastfreundschaft und Freundlichkeit.
    Und wenn Marcel tatsächlich die irdische Verkörperung des heiligen Michael oder eines anderen Engels oder Heiligen war, der zu ihm gesandt worden war, um ihn zu leiten, hatte er umso mehr Grund, ehrlich mit ihm zu sprechen.
    »Etienne…« Thomas beugte sich vor, die Arme auf den Tisch gestützt. Er seufzte mit gesenktem Blick.
    Marcel wartete, tunkte etwas Soße mit dem Brot auf und blickte Thomas unverwandt an.
    »Etienne… ich reise mit einer, wie ich glaube, wahrlich ernsten Mission nach Norden, noch über Nürnberg hinaus. Vor vielen Jahren, als die Pest herrschte…«
    Marcel nickte. Er erinnerte sich noch sehr gut an diese Zeit.
    »… ist ein Mönch aus dem Konvent Sant’ Angelo in Rom Richtung Norden nach Nürnberg aufgebrochen. Er trug ein Buch bei sich, das ich finden muss.«
    »Was stand in dem Buch? Welche Zehnten das gute Volk von Rom noch nicht bezahlt hat? Oder die Worte, die der heilige Petrus selbst während seines Martyriums von sich gegeben hat?«
    Zum ersten Mal hob Thomas den Kopf und blickte Marcel in die Augen. Der Ältere musterte ihn wachsam, seine braunen Augen waren zu Schlitzen verengt, doch ob aus Grübelei oder Furcht, konnte Thomas nicht sagen.
    »Es handelt sich um das Buch eines gewissen Wynkyn de Worde…«
    Etwas wie Verstehen huschte über Marcels Gesicht, und Thomas wurde klar, dass der Kaufmann sehr genau wusste, wovon er sprach.
    »Er ist ein

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