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Hüter des Todes (German Edition)

Hüter des Todes (German Edition)

Titel: Hüter des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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in Worte fassen wollte.
    Stone sah ihn fragend an. Er hielt die Krone noch immer mit beiden Händen fest. «Jeremy?»
    «Ich kann nicht umhin, mich zu fragen – wenn dieser Apparat eine Erfindung Narmers war, die der Pharao benutzte als Probelauf für das, was ihn nach dem Tod erwartete, eine Art Vorbereitung auf die nächste Welt …» Er verstummte. Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
    «Angesichts der Vorstellungen der alten Ägypter …», fuhr er fort. «Bezüglich der Natur der Seele, meine ich … Möglicherweise glaubten sie, dass ein Apparat wie dieser die Seele, die Lebenskraft aus einem Körper freisetzen – und ihr dadurch augenblicklich Unsterblichkeit verleihen konnte.»
    Die Stille, die sich an Logans Worte anschloss, wurde von einem schrillen Piepsen durchbrochen. Einer der Sicherheitsleute nahm ein Funkgerät vom Gürtel und sprach ein paar Worte hinein. Er lauschte der Antwort, die vor Rauschen kaum zu verstehen war. Dann hielt er Stone das Funkgerät hin.
    «Dr. Stone?», sagte er. «Es ist für Sie. Eine Nachricht von oben. Sie sagen, es wäre wichtig.»

[zur Inhaltsübersicht]
    51
    Cory Landau saß in der Einsatzzentrale, die Füße auf einer Konsole, und trank aus der obligatorischen großen Plastikflasche in kleinen Schlucken einen Energy-Drink mit extra Koffein. Er hatte gerade Das Haus an der Grenze zu Ende gelesen und war bis ins Mark erschrocken. Seine Schicht dauerte noch weitere vier Stunden; er hatte sich nichts anderes zum Lesen mitgebracht. In der Zentrale war es still wie in einem Grab, was noch zusätzlich an seinen Nerven zerrte. Als Ablenkung hatte er angefangen, die verschiedenen Videosignale von den zahlreichen Kameras überall in der Station anzusehen, doch auch sie waren deprimierend ereignislos. Im Bereitschaftsraum beim Schlund herrschte viel Aktivität, doch das waren hauptsächlich Leute, die Konsolen überwachten oder herumstanden und warteten. Was das Grab selbst anging, so waren die Kameras in der zweiten Kammer abgeschaltet worden – anscheinend auf Stones Anordnung hin –, also gab es dort unten ebenfalls nichts zu sehen. Wenige Minuten zuvor hatte es bei den archäologischen Labors in Sektion Rot Aufregung gegeben, doch das schien sich ebenfalls wieder gelegt zu haben. Im Grunde genommen vermittelte die gesamte Station den Eindruck, als wartete sie auf das große Ereignis, auf Nachricht von der Gruppe, die vor kurzem in die dritte Kammer des Grabes vorgedrungen war.
    Landau nahm einen weiteren Schluck von seinem Energy-Drink, zwirbelte seinen Zapata-Schnurrbart und ging einen neuen Satz Videobilder durch, als würde er im Fernsehen durch die Programme zappen. Er bemerkte nicht, wie Jennifer Rush lautlos die Einsatzzentrale betrat. Er bemerkte auch nicht, wie sie sich langsam einer Bank von Konsolen näherte und dort einige Augenblicke verharrte, anscheinend, um die Geräte zu studieren. Er bemerkte nicht, wie sie eine schützende rote Plastikkappe auf einer der Konsolen anhob und den Schalter darunter von EIN nach AUS umlegte. Er bemerkte ihre Gegenwart erst, als sie sich bereits von der Konsole abgewandt hatte und im Gehen gegen ein Regal mit Diagnosegeräten stolperte und dabei lose Kabel zu Boden riss.
    «Hey!», rief Landau, als er herumwirbelte und sich dabei mit dem Energy-Drink bekleckerte. Dann erkannte er Jennifer Rush, die Frau des Doktors, und lächelte. Sie war, das hatte er recht schnell herausgefunden, ein ziemlich scharfer Feger, aber verdammt distanziert, was ihn total einschüchterte. Eigenartigerweise hatte sie ein Krankenhaushemd an, doch Landau störte sich nicht daran, im Gegenteil. Das Hemd war, wie er bemerkte, äußerst freizügig.
    «Oh. Hallo», sagte er. «Ihr Mann ist unten beim Expeditionsteam, oder? Sind Sie hier, um die Rückkehr der Helden zu beobachten? Ich habe die besten Sitzplätze im ganzen Haus!» Er deutete auf einen leeren Sessel neben seinem mit guter Sicht auf die zentrale Reihe von Monitoren.
    Jennifer Rush antwortete nicht. Stattdessen ging sie auf Landau zu, dann an ihm vorbei und in Richtung der anderen Tür. Sie hielt irgendetwas in der Hand.
    Zuerst dachte Landau, sie wäre gedankenverloren oder einfach nur total unhöflich. Er hatte sie bisher kaum mit jemandem reden sehen – nein, er hatte sie bisher kaum überhaupt gesehen, Punkt.
    Dann bemerkte er ihre milchig-trüben, verhangenen Augen und ihren eigenartig watschelnden, beinahe roboterhaften Gang – als wäre das Laufen etwas Neues für sie.
    Als ihre Gestalt

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