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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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ebenfalls eine Wanze.
    »Gautier hat irgendetwas gesagt, dass er sich mich vorknöpft, wenn er hat, was ihm versprochen wurde.« Ich ließ eine weitere Wanze fallen und trat darauf. »Ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir ihn lieber vorher stoppen sollten.«
    »Das tun wir. Weder Jack noch ich lassen zu, dass dir irgendetwas geschieht, Riley.«
    Ja, aber mein Bruder war nur ein Werpir und Jack nur ein Vampir. Wenn Gautiers Warnung stimmte, dann verwandelte er sich in etwas Stärkeres. Etwas Tödliches, das nicht von dieser Welt war.
    Der Gedanke löste eiskalte Schauer in meinem Körper aus. Ich beachtete sie nicht, zerquetschte die letzte Wanze und verteilte mit der Schuhspitze die Metallreste. »Soll ich Jack die Telefonnummer geben?«
    »Ja. Er kann sie zurückverfolgen, obwohl ich nicht glaube, dass Gautier so dumm ist, sich dort aufzuhalten. Vermutlich benutzt er ein Fernwahlsystem.«
    Wahrscheinlich. Wenn man Gautier etwas nicht vorwerfen konnte, dann, dass er sich dumm anstellte. Wir stiegen in den Wagen, und ich rief Jack an, während Rhoan zum Langham Hotel weiterfuhr.
    Ich war dort ein paar Mal mit Quinn gewesen. Als ich aus dem Auto stieg, blickte ich in die luxuriöse Hotelhalle und fragte mich auf einmal, wie viele Frauen er wohl außer mir schon durch die opulente Einrichtung aus Marmor und Kristall geführt hatte.
    Nicht, dass es mir etwas ausmachte, wenn Quinn andere Frauen hatte. Aber mit Lügen kam ich nicht zurecht. Dass er das eine sagte, in Wirklichkeit aber etwas anderes tat. Unehrlichkeit konnte ich nicht verzeihen.
    »Wir kommen jetzt rein, Jack«, sagte Rhoan, während er um den Wagen herumging und dem Personal die Schlüssel zuwarf. Er sah mich an. »Jack meint, du sollst aufhören zu nerven und den Ton von deiner Verbindung wieder einschalten.«
    »Ach. Ja.« Ich berührte den kleinen Knopf an meinem Ohr. »Tut mir leid, Jack.«
    »Eines Tages bist du irgendwo gefesselt und steckst in ernsthaften Schwierigkeiten, weil du deine Verbindung ausgeschaltet hast und nicht mehr an sie herankommst.«
    »Ich habe doch gesagt, dass es mir leidtut.«
    »Lass es einfach.«
    »Schon gut, schon gut.« Wir betraten die untere Halle und stiegen die prächtige Treppe hinauf. Rhoan trat an die Rezeption, während ich den Speisesaal überprüfte. Der intensive Duft von Toast und süßen Teigwaren stieg mir in die Nase, aber ich versuchte das köstliche Essen auf dem Buffet zu ignorieren und ließ den Blick durch den Saal gleiten. Kein Zeichen von Quinn oder der bösen Hexe. Mein Blick glitt wieder zu dem Essen, mein Magen knurrte.
    Ich zwang meine Füße irgendwie, sich dort wegzubewegen, und ging zurück zur Rezeption. »Sie sind in Zimmer sechs-zwölf«, erklärte Rhoan. »Er hat sich offenbar vor einer halben Stunde etwas zu essen bringen lassen.«
    »Warum? Er muss nichts essen, und sie war bewusstlos.«
    »Offensichtlich ist das nicht mehr der Fall.«
    Offensichtlich. Die Frage war, wieso er mich erst gezwungen hatte wegzugehen und sie dann entführt hatte? Was hatte er vor, wovon die Abteilung nichts wissen sollte?
    »Quinn wird das nicht locker hinnehmen«, sagte Jack. »Was immer er plant, er will nicht, dass wir davon wissen, und wird sich deshalb wahrscheinlich einer Festnahme widersetzen.«
    Mein Magen krampfte sich seltsam zusammen. Ich war nicht sicher, ob vor Aufregung oder aus Angst. »Obwohl wir es sind?«
    »Sentimentale Gefühle spielen im Denken eines alten Vampirs keine große Rolle«, erklärte Jack trocken. »Nicht, wenn er auf der Jagd ist.«
    »Na, toll.« Ich blickte zu Rhoan. »Bringen wir es hinter uns.«
    Wir fuhren nach oben. Als wir das Zimmer erreichten, blinzelte ich und schaltete auf Infrarotsicht. Ich sah zwei Körper, einer war deutlich dunkler als der andere. Quinn gehörte der hellere, was äußerst seltsam war. Er stand näher an der Wand. Maisie saß am Fenster. Ich blickte zu meinem Bruder.
    Er deutete erst auf mich, dann nach rechts auf die Tür. Ich nickte und legte die Hand an die Tür, während er die Schlüsselkarte aus seiner Tasche zog. Wieder sah er mich an und hob fragend eine Braue. Ich holte tief Luft, hielt die Laserwaffe bereit und nickte wieder. Er zog die Karte durch den Schlitz, ich stieß die Tür auf und wartete, bis er drin war, dann folgte ich ihm.
    Ein Schrei ertönte, ein rotes Licht blitzte auf, ich sah eine verwischte Bewegung, dann wurde Rhoan zur Seite gestoßen, und der Wärmefleck bewegte sich auf mich zu. Ich drückte den Laser, zielte nach

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