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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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unten und streifte den Teppich und den Rand von Quinns Zehen. Schließlich wollte ich ihn nicht dauerhaft verletzen. Ich nahm einen intensiven würzigen Duft und den Geruch von verbranntem Fleisch wahr, dann war Quinn bei mir. Ich wich einem Schlag aus, ließ mich auf den Boden fallen und holte mit dem Bein Schwung. Unglaublicherweise traf ich ihn und fegte ihn um. Sein Hintern landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden, der bei jedem anderen Mann eine Prellung des Steißbeins zur Folge gehabt hätte. Obwohl ich mir sicher war, dass er sich bewegen konnte, tat er es nicht. Er saß einfach nur da und wirkte überrascht.
    Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre das lustig gewesen.
    Jetzt allerdings nicht, denn es war nur ein weiterer Beweis, wie sehr er mich unterschätzte.
    Ich stand auf und richtete den Laser auf ihn. »Keine Bewegung. Das nächste Mal sind es nicht nur deine Zehen.«
    Der überraschte Ausdruck wandelte sich in Wut, seine Augen funkelten zornig, und die Luft um mich herum brannte. »Was tust du hier?«
    »Meine Arbeit. Alles okay bei dir, Rhoan?«
    »Ja. Ich habe mir etwas das Kinn geprellt, aber das ist alles.« Schritte huschten über den Teppich. »Er hat die Hexe eingesperrt.«
    »Gut.« Ich blickte zu Quinn. »Stehst du auf?«
    Das tat er. Seine Nähe und sein intensiver, wunderbarer Geruch brachten meine Hormone dazu, kleine Purzelbäume zu schlagen. Ich konnte mir nicht vorstellen, diesen Vampir irgendwann einmal nicht mehr zu begehren, Mondhitze hin oder her. Doch wie ich ihm immer wieder zu erklären versuchte, spielte Sex in meinem Leben zwar eine große Rolle, aber auch ich konnte nur ein gewisses Maß an negativen Erfahrungen verkraften, ehe die Verlockung von gutem Sex ihre Wirkung verlor und ich nur noch verzweifelt und gereizt war.
    Diesen Punkt hatten Quinn und ich lange überschritten.
    »Wie hast du mich hier gefunden?« Er sprach leise, mit starkem irischem Singsang. Was darauf hindeutete, dass er seine Gefühle nur schwer beherrschen konnte. Ansonsten war sein Akzent kaum zu hören.
    »Ich habe Jack gebeten, dich zu orten, nachdem du gestern Nacht die Hexe bewusstlos geschlagen hast.«
    Er hob erstaunt die Brauen, wieder wirkte er eindeutig überrascht. »Du hast dich meiner Anweisung widersetzt, nach Hause zu gehen?«
    »Ja. Nicht schlecht, was?« Ich sah an ihm vorbei. »Soll ich ihm Handschellen anlegen?«
    »Das ist nicht nötig…«
    Ich legte automatisch den Finger fester um den Laser, und ein leises Wimmern erfüllte den Raum. »Ich suche nur nach einer Ausrede zu schießen, weißt du.«
    »Wenn du willst, leg ihm Handschellen an«, sagte Rhoan.
    »Ich will.«
    »Ist das die Rache für gestern Abend?«, fragte Quinn und klang trotz seiner Wut belustigt.
    »Ich mache nur meine Arbeit«, entgegnete ich und sah ihm in die Augen.
    Ich weiß nicht genau, was er in meinem Blick gesehen hat, aber seine Wut und seine Belustigung verflüchtigten sich augenblicklich. »Riley …«
    »Es ist zu spät, Quinn«, sagte ich leise. Resigniert. »Ich habe deine Entschuldigungen und dieses ungerechte Verhalten satt. Ich bin ein Werwolf, ich bin ein Wächter, und anscheinend kannst du weder das eine noch das andere akzeptieren.«
    »Wir hatten eine Vereinbarung …«
    »Sprichst du von der Vereinbarung, die du andauernd brichst?« Ich fing die Handschellen auf, die Rhoan mir zuwarf. »Verrat mir, wie lange du unsere telepathische Verbindung missbraucht hast, um mich davon abzuhalten, in die Clubs zu gehen?«
    Es war nur ein Verdacht, allerdings ein begründeter. Natürlich hatte ich meine Besuche bewusst reduziert, aber meine Reaktion gestern Abend im Blue Moon hatte mir deutlich gezeigt, dass ich manipuliert worden war. Der Wolf in mir hätte sich nicht freiwillig so lange von dort ferngehalten. Der wollte, dass ich häufiger dorthin ging, nicht weniger. Verdammt.
    Also musste es eine unbewusste Entscheidung gewesen sein. Und er hatte mich durch eine so leichte Verbindung dazu gedrängt, dass ich sie noch nicht einmal bemerkt hatte.
    Er sagte nichts, und das war schlecht.
    »Dreh dich um und leg die Hände auf den Rücken.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte er ruhig, gehorchte jedoch. »Ich hatte gute Gründe, dich letzte Nacht nach Hause zu schicken.«
    »Das ist mir egal. Und das ist nötig. Jede Handlung hat Konsequenzen, Quinn. Es wird Zeit, dass ich dich deine spüren lasse.«
    »Wir …«
    »Sind fertig miteinander.« Ich sah zu Rhoan. »Bist du bereit?«
    Er nickte und wandte sich

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