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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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offenbar ihr eigenes Abwehrsystem installiert, und ich hatte keine Zweifel, dass es psychischer wie elektronischer Natur war. Sie hatte wie eine sorgfältige Hexe gewirkt, selbst wenn sie am Ende ein bisschen zu selbstsicher gewesen war.
    Mit einem seltsamen saugenden Gefühl glitt die Energie über meine Haut, dann ließ sie von mir ab. Ich kratzte mich am Ohr und fragte mich, ob Rhoan wohl noch mitbekam, was vor sich ging, ob der Peilsender in diesem Raum noch funktionierte oder ob ich im Grunde auf mich allein gestellt war.
    Ich wollte nicht auf mich allein gestellt sein. Nicht mit diesen Leuten.
    Wenn man sie überhaupt als Leute bezeichnen konnte.
    Wieder berührte Jin meinen Rücken und drängte mich mit leichtem Druck nach vorn. Der Raum war lang, und in den Ecken spukten Schatten. In der Luft lag eine wilde Mischung aus scharfen Gewürzen, blumigem Parfum, Angst und Lust. Ich vermied es, diese Mischung tief zu inhalieren, aber Jin hatte keinerlei Hemmungen. Er atmete tief ein und langsam wieder aus.
    »Ah, der köstliche Duft von einem guten Roten. Möchtest du einen?«
    Wenn er hier den Geruch von Rotwein wahrnahm, hatte er eine bessere Nase als ich. »Gern. Ein kleines Glas.«
    »Ich stelle dich den anderen vor, dann besorge ich dir etwas zu trinken.«
    Ich nickte und ließ den Blick zu den Gesichtern der Leute schweifen, die sich um das Kaminfeuer am anderen Ende des Raumes versammelt hatten. Ich hatte keine Ahnung, wieso sie sich dort tummelten, denn in dem Raum war es unerträglich heiß. Vielleicht fühlten sie sich dort sicherer, schließlich war das Feuer die einzige Lichtquelle im Raum.
    Dann fiel mein Blick auf einen Mann, dessen Gesicht ich kannte, und ich blieb stehen. Ich konnte nicht anders.
    Gautier.
    Oh, Gott , was zum Teufel sollte ich jetzt tun? Das hätte ich wissen müssen, mir hätte klar sein müssen, dass er hier war. Wenn man Jin und Marcus zu dieser kleinen Party eingeladen hatte, war es nur logisch, dass Gautier, der Totenkopf des Drachen, auch dabei war.
    Nur dass keiner von uns daran gedacht hatte. Das war dumm. Überaus dumm.
    Und es konnte mich das Leben kosten.
    Er lächelte und hob sein Glas zum Gruß. Mein Magen krampfte sich zusammen, und mir wurde übel. Ich schluckte heftig dagegen an.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Jin mit leichter Sorge in der Stimme, die ich ihm keine Minute abnahm.
    Ich brachte irgendwie ein Nicken zustande. »Tut mir leid, meine Augen müssen sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.«
    Er fasste meinen Ellbogen. »Ich führe dich.«
    Mir blieb nichts anderes übrig. Ich musste weitergehen. Ich musste gute Miene zum bösen Spiel machen und ausprobieren, wie weit Gautier es trieb. Ich konnte nur hoffen, dass die Kavallerie, die vor dem Haus wartete, sofort da war, wenn ich sie brauchte.
    Mit durch und durch angespanntem Körper zwang ich mich weiterzugehen. Ein langer Holztisch war zum Abendessen eingedeckt, aber die Kerzen, die in den verschnörkelten Kerzenständern steckten, brannten nicht. Wir traten in den warmen Schein neben das Feuer. Während wir uns dem Feuer näherten, rann mir eine Schweißspur den Rücken hinunter. Ob das von der Hitze oder schlicht von der Angst vor dem schmalgesichtigen Mann kam, der mich mit einem spöttischen, überheblichen Lächeln im Gesicht musterte, wusste ich nicht.
    Ich zwang mich, den Blick von ihm abzuwenden und die anderen anzusehen. Die meisten der Leute hier kannte ich bereits. Der erste war Marcus, der große Mann, der Jan im Club terrorisiert hatte. Die wirkte zumindest deutlich lebendiger als beim letzten Mal, als ich sie gesehen hatte. Allerdings bewegte sie sich sehr langsam, so als wären ihre Wunden noch nicht verheilt.
    Die dritte Person stellte Jin mir als Raven vor. Sie hing nervös, aber sehr sinnlich an Gautiers Arm. Es war eine dünne Frau mit schwarzen Haaren, verhärmten Gesichtszügen und stechenden, blutunterlaufenen grauen Augen. Sie war eine Gestaltwandlerin, und ebenso wie Jan wirkte sie irgendwie verzweifelt. Ich fragte mich, ob sie vielleicht ein künftiges Opfer war.
    Als ich ihren Geruch wahrnahm, fühlte ich mich an den Club erinnert, an die seltsame Mischung, die aus dem zweiten Raum gekommen war. Es hatte dort ein bisschen nach Verzweiflung und sehr stark nach Tod gerochen.
    Gautier war in dem Raum gewesen. Und zwar mit dieser Frau.
    Seit er zum Totenkopf des Drachens geworden war, war er nicht nur gegen die Sonne immun, sondern war fähig zu Sex. Finsterem, tödlichem Sex.
    Bei dem

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