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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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an.
    Karamellkuh ging an den Apparat.
    »Sal, Riley Jenson noch einmal. Du musst eine Person für mich überprüfen.«
    »Ich bin nicht deine persönliche Assistentin«, erwiderte sie kühl. »Es gibt offizielle Dienstwege.«
    »Ich mag keine offiziellen Dienstwege, und ich brauche die Information schnell.«
    »Anfragen dieser Art sind genehmigungspflichtig …«
    »Ich habe keine Zeit für diesen Mist, Sal. Hör auf zu diskutieren und tu einfach, was ich dir sage, oder ich werde Jack ein paar gemeine Dinge über seine scharfe Assistentin ins Ohr flüstern.« Ich nannte ihr schnell Trudis Namen und Dunleavys Adresse. »Anscheinend arbeitet sie als Teilzeit-Kellnerin und Stripperin. Ich muss wissen, wo.«
    »Du bist ein widerliches Miststück.« Obwohl sie ziemlich genervt klang, hörte ich deutlich das leise Tippen auf der Tastatur.
    »Aber ein Miststück, auf das Jack hört.« Zumindest manchmal. Ich wartete ein paar Sekunden, dann fragte ich: »Was gefunden?«
    »Ja. Ich schicke dir ihre Akte.«
    »Steht eine Adresse von ihrer Arbeit drin?«
    Salliane zögerte. »Sie arbeitet als Cocktailkellnerin im Cattle Club . Von einem Striplokal steht hier nichts.«
    Vermutlich war es eines dieser illegalen Striplokale, und sie bekam das Geld bar auf die Hand. »Wo ist dieser Cattle Club ? Von dem habe noch nie gehört.«
    »So viel zu deinem Ruf als Partylöwe«, sagte sie irgendwie gehässig. »Der Laden ist total angesagt.«
    »Für Werwölfe oder für Vampire, die auf ihren Chef stehen?«
    »Menschen, Miststück. Noch etwas?«
    »Nein. Es war mir ein großes Vergnügen, mit dir zu sprechen, Sal.«
    »Du kannst mich mal, Wolfsmädchen.«
    Sie legte auf, und ich grinste. Wenn ich sie weiterhin ärgerte, würde ich Schwierigkeiten bekommen. Das wusste ich, aber verdammt, es machte so viel Spaß. Sie wirkte so angespannt, dass ihr Gesicht bestimmt Risse bekam, wenn sie lächelte. Aber immerhin war sie effizient. Ich hatte kaum aufgelegt, da kam die Information über Trudi Stone bereits durch. Ich betrachtete eine Weile ihre Akte, stellte fest, dass sie keine kriminelle Laufbahn hinter sich hatte und an ihr anscheinend nichts Ungewöhnliches festzustellen war.
    Die Tochter wurde ebenso erwähnt wie der Exmann. Ich tippte eine Anmerkung hinein und bat darum, den Vater über den Tod seiner kleinen Tochter zu informieren. Dann gab ich den Namen des Cattle Club in den Navigator ein und erhielt die Adresse samt Wegbeschreibung.
    Der Club befand sich mitten in dem bekannten Clubviertel in der King Street. Es war das Pendant zu den Werwolf-Clubs, nur ohne Sex. Obwohl er anscheinend auch hier zu haben war, wenn man das nötige Bargeld besaß und nichts gegen eine schnelle Nummer in einer Gasse oder einem Auto einzuwenden hatte. Ich fragte mich, ob Trudi dieser Szene angehört hatte. Es hätte mich nicht sonderlich überrascht. Auf dem Foto in ihrer Akte hatten ihre Augen diesen trüben, resignierten Ausdruck einer Prostituierten, die schon eine Weile dabei war.
    Stammte die Information, deretwegen man sie umgebracht hatte, von einem Kunden oder woanders her? Stellte der Cattle Club überhaupt eine Verbindung dar oder etwa der Stripclub, über den wir nichts wussten?
    Das konnte ich nur herausfinden, indem ich dort hinfuhr und herumschnüffelte. Obwohl es noch früh am Nachmittag war, hatte der Club zweifellos bereits geöffnet. Die meisten Läden in der King Street hatten inzwischen Rund-um-die-Uhr-Lizenzen, servierten Essen, schenkten Alkohol aus und versprachen jedem Gast eine gute Zeit. Es war nicht ungewöhnlich, dass die Schlangen um die Mittagszeit genauso lang waren wie nachts. Die Leute wollten sich in ihrer Mittagspause ein bisschen amüsieren. Das Problem war nur, dass ich dort, so lässig wie ich gekleidet war, nicht hineinkam, ohne meinen Ausweis zu zeigen, und ich hatte das Gefühl, dass ich das lieber umgehen sollte, bis ich den Laden ausgekundschaftet hatte.
    Diese Hellseherei nervt total, dachte ich, als ich den Wagen startete. Wenn sie mich schon mit kleinen Warnungen versorgte, konnte sie mir doch wenigstens auch sagen, warum etwas passierte .
    Ich fuhr nach Hause, zog mir etwas an, das schick und sexy wirkte, griff meinen dicksten Mantel und machte mich auf den Weg zu dem Club.
    Vor der Tür stand eine Schlange, aber sie war nicht lang. Ab und an regnete es noch, und der eisige Wind in der King Street riss an den losen Enden meines langen Wollmantels. Als ich an der Tür ankam, waren meine nackten Beine beinahe

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